Therwil: ARA Birsig wird saniert und erweitert
Nach 20 Betriebsjahren wird die ARA Birsig in Therwil saniert und erweitert. Der Landrat hat im Mai 2021 einer einmaligen Ausgabe in der Höhe von 21,5 Millionen Franken zugestimmt. Im März 2022 haben die Bauarbeiten auf der ARA Birsig begonnen. Diese müssen mit dem Betrieb der Kläranlage koordiniert werden und dauern rund 2,5 Jahre.
Die Anlagen der ARA Birsig entsprechen nach 20 Jahren Betrieb nicht mehr den aktuellen Anforderungen an den Gewässerschutz. Ebenso ist die Bevölkerungszahl im Einzugsgebiet gewachsen und dies erfordert eine erhöhte Leistungsfähigkeit. Mit dem Umbau der ARA Birsig erhält die Anlage ein neues Gebäude für eine maschinelle Vorreinigung des Abwassers. Durch diese sogenannte Vorklärung wird die biologische Stufe - das Herzstück der Anlage - entlastet. Gleichzeitig wird eine weitere Verfahrensstufe eingebaut, um Mikroverunreinigungen zu eliminieren. Dieser Bereich wird zwischen der bestehenden biologischen Reinigung und der ebenso vorhandenen Filtration eingebettet. Ab Inbetriebnahme dieser neuen Reinigungsstufe (entfällt die Bundesabgabe in Höhe von 230‘000 Franken pro Jahr. Geplant ist sie auf Sommer 2023.

Visualisierung der neuen ARA Birsig in Therwil (Quelle: AIB)
Neben der Entlastung der biologischen Stufe durch die maschinelle Vorklärung wird auch die Betriebssicherheit erhöht sowie die Kapazität der Anlage auf das erforderliche Mass erweitert. Mitte 2024 erfolgt die Sanierung und Optimierung der biologischen Stufe.
Gegen Ende 2022 startet der Neubau einer vollständig geschlossenen Faulungsanlage. Aus dem anfallenden Biogas wird mit einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme gewonnen. Beides kann vor Ort ganzjährig genutzt werden. Überschüsse werden ins Strom- und Wärmenetz eingespiesen.
Parallel zu den von aussen gut sichtbaren baulichen Massnahmen, werden im Innern der bestehenden Gebäude notwendige maschinelle Ersatz- und Sanierungsmassnahmen vorgenommen. Die Erweiterung der ARA Birsig wird voraussichtlich im vierten Quartal 2024 mit den Umgebungsarbeiten abgeschlossen.
Die Arbeiten müssen unter laufendem Betrieb stattfinden und werden ausschliesslich auf dem Gelände der ARA Birsig ausgeführt. Die Reinigungsleistung bleibt während der gesamten Bauzeit vollumfänglich erhalten, ebenso werden die Einleitbedingen eingehalten. Damit ist der Bauablauf mit diversen Provisorien sehr komplex und stellt hohe Anforderungen an alle Beteiligten.

Der Spatenstich ist erfolgt: Vlnr.: Katja Jutzi (Generalsekretärin BUD), Patrick Lüthy (Betriebsleiter, Amt für Industrielle Betriebe), Pascal Hubmann (Leiter Amt für Industrielle Betriebe ), Gerhard Koch (Stv. Leiter Amt für Industrielle Betriebe ), Sven Bittscheidt (Projektleiter, Amt für Industrielle Betriebe) (Quelle: BUZ)
Neuer Bereich in der Bau- und Umweltschutzdirektion
Das Amt für Industrielle Betriebe wurde per April 2022 aus dem bisherigen Bereich «Infrastruktur und Mobilität» herausgelöst und zum neuen Bereich «Abwasser und Deponien». Ziel der Reorganisation ist die Stärkung der direkten Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche innerhalb der Direktion und über die ganze Verwaltung hinweg.