Mikrosensoren ermitteln Feinstaubwerte und Lärmbelastung
Unter der Leitung des Vereins «Smart Regio Basel» haben 2019 Firmen und Fachstellen aus der Verwaltung gemeinsam das Projekt «Smart Climate – plug & sense» gestartet. Ziel war es, ein dichtes Netzwerk aus Klimasensoren in der Triregio durch die in Basel ansässige Firma meteoblue AG zu errichten. Damit können Temperatur und Niederschlag in Echtzeit übermittelt werden. Gleichzeitig haben das Lufthygieneamt beider Basel und das Amt für Umwelt Basel-Stadt neuartige Mikrosensoren zur Erhebung der Feinstaub- und Lärmbelastung getestet.
Smart Regio Basel
Der Verein Smart Regio Basel hat sich zum Ziel gesetzt, die digitale Vernetzung in der Region Basel zu fördern. Dadurch soll die Attraktivität des Lebens- und Wirtschaftsraums nachhaltig gesteigert und die lokale Wertschöpfung vergrössert werden. Basel soll über die Stadtgrenzen hinaus zur «Smart City» entwickelt werden. Mitglieder sind der Kanton Basel-Stadt, die FHNW und viele Firmen aus der Region.
An zehn Standorten in Basel hat das Lufthygieneamt beider Basel (LHA) Sensoren des Typs «Nubo» während zwei Jahren getestet und gleichzeitig mit Referenzmessungen an den permanenten Luftmessstationen verglichen. Über die Betriebszeit betrachtet war der Sensor sehr zuverlässig und Ausfälle waren selten. Die Genauigkeit der Messung des feineren Feinstaubanteils, die sogenannte PM2.5-Fraktion, kann hingegen noch verbessert werden. Der Grenzwert der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) gibt vor, dass die Konzentration von Feinstaub PM2.5 im Jahresmittel 10 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) nicht überschreiten darf. Die Abweichung der Sensoren betrug im Vergleich zu den Referenzmessgeräten zwischen 2 und 4 µg/m3. Ein ausführlicher Bericht ist auf der Plattform der Open Government Data (OGD) abrufbar.
Nach der Planungsphase wurden 2020 in 20 Gemeinden in der Schweiz, Deutschland und Frankreich 150 Sensoren zur Erfassung des urbanen Mikroklimas installiert. Diese messen Temperatur und Niederschlag in Echtzeit und übermitteln die Daten an die öffentlich zugängliche Plattform. Auf einer im Rahmen des Projekts aufgebauten Webseite visualisiert meteoblue AG die Messwerte der Klimasensoren auf einer Stadtklimakarte und stellt diese kostenlos zur Verfügung. Auf der interaktiven Karte werden unter anderem die Tagesverläufe der Messwerte angezeigt und es können detaillierte Wetterstatistiken und -prognosen zu allen Stationen im Messnetz abgerufen werden.
Das Netzwerk der verschiedenen Sensoren wird durch die verschiedenen Partner dezentral über den Projektabschluss hinaus weiter betrieben. Weitere Informationen und der Abschlussbericht sind im Internet abrufbar.

Meteo-Sensor für Temperatur und Niederschlag (Quelle: LHA)
Low-cost Sensoren
«Low-cost Sensoren» sind preisgünstige, innovative Mikrosensoren, welche im Zuge der Digitalisierung entwickelt wurden. Aufgrund ihrer Bauweise und der vorhandenen Funktionalitäten sind sie heute eingeschränkt für gewisse Einsatzgebiete geeignet bzw. zugelassen. Damit sie in Zukunft auch für offizielle Messungen der Luftqualität eingesetzt werden können, müssen sie in Bereichen wie beispielsweise der Genauigkeit verbessert werden. Das LHA testet laufend neue Produkte, um auf dem Stand der Technik zu bleiben und das Einsatzgebiet der Sensoren dereinst ausweiten zu können.
Weitere Informationen sind im Internet abrufbar:
- Bericht der Open Government Data Plattform:
- Meteoblue AG, Messwerte der Klimasensoren
- Netzwerk der verschiedenen Sensoren, Abschlussbericht