Nachhaltige Entwicklung im Bereich der kantonalen Gebäude
Das Thema nachhaltige Entwicklung nimmt in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft immer mehr an Bedeutung zu. Ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung sind die Risiken und Chancen der Klimaerwärmung. Auch im Kanton Basel-Landschaft sind Bestrebungen im Bereich Nachhaltigkeit im Gange. Das Hochbauamt zum Beispiel plant und baut nachhaltig und hat den gesamten Lebenszyklus der Bauten im Fokus.
Mit der Priorisierung des Klimaschutzes ist die ganzheitliche Betrachtung der Bauten besonders wichtig. Das Hochbauamt plant, baut und bewirtschaftet nachhaltig, unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus der rund 350 kantonalen Gebäude. Als Baufachorgan des Kantons Basel-Landschaft kümmert sich das Hochbauamt um Gebäude, die den Verwaltungstätigkeiten dienen. Dazu gehören unter anderem Verwaltungsbauten, Schul- und Sportanlagen, Bauten für die Justiz sowie Militärbauten.
Das Hochbauamt achtet bei den Gebäuden besonders auf ein gesundes Innenraumklima für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz oder am Aufenthaltsort. Dies schafft eine zeitgemässe Arbeitsumgebung und hinterlässt den nachfolgenden Generationen weniger Altlasten. Zudem trifft das Hochbauamt die notwendigen Massnahmen, um die Netto-Null-Klimaemissionsziele des Bundesrates bis 2050 auch bei den kantonalen Bauten zu erreichen.

Der Werkhof, Kreis 3 in Sissach des Tiefbauamts wurde aus dem nachhaltigen Rohstoff Holz gebaut (Quelle: HBA)
Der Lebenszyklus einer Immobilie beginnt mit der Entwicklung, geht weiter über die Planung und Realisierung bis hin zur Bewirtschaftung. Gleichzeitig gehören auch der Rückbau, die Wiederverwendung und -verwertung von Bauteilen, Materialien und Mobiliar zum Lebenszyklus einer Immobilie. Mit dem Drei-Säulen-Prinzip der nachhaltigen Entwicklung werden umweltbezogene, wirtschaftliche und soziale Kriterien gleichermassen berücksichtigt, damit eine ausgewogene Lösung erreicht werden kann.
Für die ganzheitliche nachhaltige Planung stützt sich das Hochbauamt auf den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) und die damit berücksichtigten und anerkannten Regeln der Baukunst. Der SNBS umfasst 45 Indikatoren, die im Laufe der Planung immer wieder bewertet werden, um ein in allen drei Bereichen «Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt» nachhaltiges Gebäude sicherzustellen.

Neue halböffentliche Innen- und Aussenräume zum Verweilen in der Sekundarschulanlage Tannenbrunn in Sissach (Quelle: HBA)
Das Hochbauamt achtet dabei nicht nur auf gesunde Baumaterialen, eine gute Nutzungsflexibilität und Erdbebensicherheit, sondern auch auf genügend Tageslicht, eine optimale Erreichbarkeit, ergonomisches Mobiliar und gut verträgliche Reinigungsmittel für den Unterhalt. Ausserdem nimmt die Eigenproduktion von erneuerbarer Energie, beispielsweise durch Photovoltaikanlagen, einen hohen Stellenwert ein.
Neben Neu- und Umbauprojekten steht besonders der Gebäudebestand im Fokus. Mit einer Bewertung der Liegenschaften und einer Mittel- und Langfristplanung legt das Hochbauamt nötige Massnahmen im Bestand fest. Damit sollen die Gebäude nachhaltig verbessert werden, um die strategischen und politischen Ziele mit der Agenda 2030 und dem Netto-Null-Emissionsziel 2050 zu erreichen. Mit diesen Massnahmen stellt das Hochbauamt sicher, dass der Kanton Basel-Landschaft mit seinen Bauten einen zeitgemässen und nachhaltigen Gebäudebestand in die Zukunft führt.