Gewerblich-industrielle Berufsfachschulen werden zusammengeführt
Der Standort Muttenz und speziell das Quartier Kriegacker/Hofacker (Polyfeld) werden umfangreich erweitert und aufgewertet. Im Zuge dieser Entwicklung bietet sich die Chance, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Bildungsstandortes zu verbessern und ein Bildungsquartier mit überregionaler Ausstrahlung zu schaffen.
Die Schulen der Sekundarstufe II sollen am Standort Polyfeld zusammengefasst werden, um die Vorteile der räumlichen Nähe der Schulen zu nutzen. Mit dem Auszug der FHNW aus den Liegenschaften an der Gründenstrasse kann das Areal zur Umsetzung der bildungspolitischen Rahmenbedingungen genutzt werden. Der Bildungscluster SEK II soll an diesem Standort entwickelt und der Bedarf für die kantonalen Schulen der Sekundarstufe II sowie der gewerblich-industriellen Berufsfachschule (GIB), dem Gymnasium Muttenz (GYM) und dem Zentrum Brückenangebote zusammengeführt werden.

Situationsplan (Quelle: Berrel Berrel Kräutler AG)
Ausgangslage
Nach verschiedenen Studien zum Areal Polyfeld in Muttenz fiel 2017 die Entscheidung zur Zusammenführung aller Gewerblich-industriellen Berufsfachschulen auf dem Projektperimeter SEK II Schulen Polyfeld 1. Dazu wurde im August 2018 ein Projektwettbewerb im selektiven Verfahren für Planungsteams durchgeführt. Die Aufgabe umfasste, den Bestand sowie ergänzende Um- und Neubauten gesamthaft zu sanieren. Sieger aus diesem Wettbewerb im Mai 2019 war das Team von Berrel Berrel Kräutler Architekten aus Zürich mit dem Projekt «AGORA».
Auf Basis des siegreichen Wettbewerbsentwurfs wurde auch der Quartierplan «Chriegacher 1» finalisiert. Die Quartierplanung stellt die planungsrechtlichen Voraussetzungen her, um die Überbauung für Schulnutzungen mit arealspezifischen Zielen umzusetzen. Der Regierungsrat hat Ende Juni dieses Jahres die von der Einwohnergemeindeversammlung Muttenz beschlossenen Quartierplanvorschriften «Chriegacher 1» genehmigt.

Blick aus Südwesten gegen Nordosten mit Aula-Mediathek-Gebäude und Turmgebäude (Quelle: Berrel Berrel Kräutler AG)
Stand Abschluss Vorprojekt BBZ (SEK II Polyfeld 1)
Der Bezug ist für Mitte 2027 vorgesehen. Das weiterentwickelte und nun vorliegende Vorprojekt beinhaltet den Umbau und Rückbau bestehender Liegenschaften, den Neubau des Werkstattgebäudes und des Aula-Mediathek-Gebäudes sowie die komplette Neugestaltung der Umgebung. Das Gebäude auf dem Areal bleibt vorerst bestehen und in Betrieb. Dieses bildet nach dem Umzug des BBZ das Nachfolge-Projekt Gymnasium und Brückenangebote (SEK II Polyfeld 2) zur Unterbringung des Gymnasiums und des Zentrums Brückenangebote.
Aufgrund von nachgewiesenen Schadstoffvorkommen müssen sämtliche Liegenschaften vor dem Um- oder Rückbau schadstoffsaniert werden. Das Projekt wird, entsprechend den Zielsetzungen aus dem Quartierplan, den heute geltenden baulichen, technischen und nutzerspezifischen Anforderungen und Standards (z. B. Minergie-P-ECO) umgesetzt.
Platz und Umgebung
Der zentrale Platz auf dem Areal bildet das Herzstück der gesamten Anlage und ist von den vier angrenzenden Schulgebäuden umgeben. Die Zugänge in die Gebäude erfolgen direkt vom Platz aus. Die Haupterschliessung auf den Platz erfolgt vorwiegend über den als Rampe ausgebildeten Vorplatz auf der Nordostseite und über die Rampen auf der Ost- und Westseite bei der südlichen Abschlusskante. Südlich dieser Abschlusskante befinden sich die tieferliegende Parkanlage und ein weiterer Treppenaufgang zum Platz. Umgeben wird die ganze Anlage von hochstämmigen Bäumen. Die Umgebung und der zentrale Platz sind der Öffentlichkeit zugänglich und sollen als Verweil- und Begegnungszone dienen.
Werkstattgebäude
Das neue Werkstattgebäude im Norden beherbergt die Unterrichts- und Vorbereitungszimmer sowie Spezialräume (Automobil und Handwerk) zur Ausbildung der unterschiedlichsten Berufsgruppen wie Metallbau, Maler, Bäcker, Gärtner und weiteren Handwerkerberufe. Auf dem Dach befinden sich zudem ein Gewächshaus und der Schulgarten. Die zentrale Ver- und Entsorgung aller Gebäude erfolgt über die nördliche Anlieferung und die Verbindungsgänge im Sockelgeschoss. Die bestehende Heizzentrale auf der Westseite wird unter laufendem Betrieb als eigenständiger Gebäudeteil in das Werkstattgebäude integriert.
Turmgebäude
Das bestehende Turmgebäude im Osten wird bis auf die tragenden Betondecken und Stützen zurückgebaut und mit einem neuen Kernbereich versehen. Darin sind die Lift- und Treppenanlagen, WC-Anlagen und Steigschächte vorgesehen. Im äusseren Ring um den Kern sind ab dem 1. OG die Unterrichts- und Vorbereitungszimmer angeordnet. Im EG befinden sich die Büros und Besprechungszimmer der Verwaltung.

Blick aus der Turnhalle gegen Süden (Quelle: Berrel Berrel Kräutler AG)
Aula-Mediathek-Gebäude
Im Süden befindet sich das neue Aula-Mediathek-Gebäude mit der Aula im Sockelgeschoss und der darüber liegenden Mediathek, die von allen Schulen genutzt werden können. Das Gebäude ist zugleich auch der Hauptzugang zur Mensa mit dem Gastrobereich, zur Sportanlage und zur Parkanlage.
Sockel- und Untergeschosse
Im Sockel- und den Untergeschossen befinden sich vor allem die Dreifachsporthalle, der Gymnastik- und Kraftraum, die Garderoben, die Küche und der Mensabereich sowie die Technik- und Lagerräume.