| 13. August 2021

Baselbieter Energiepaket – Highlights aus dem Jahr 2020

Claudio Menn, Amt für Umweltschutz und Energie

Das Förderprogramm für mehr Energieeffizienz und erneuerbarer Energie am Gebäude wurde im Jahr 2020 neu ausgerichtet und die Finanzierung bis ins Jahr 2025 gesichert. Eine erste Analyse der Gesuchszahlen zeigt eine steigende Nachfrage bei der Installation von erneuerbaren Heizsystemen.

Im Kanton Basel-Landschaft sind 46 Prozent des jährlichen Ausstosses von klimaschädlichen CO2-Emissionen auf die Verbrennung von Erdgas oder Heizöl zurückzuführen. Ein Grossteil dieser Emissionen entstehen im Gebäudebereich bei der Erzeugung von Heizwärme. Der Bundesrat hat 2019 beschlossen, dass die Schweiz bis 2050 unter dem Strich keine Treibhausgase mehr ausstossen soll. Für dieses sogenannte Netto-Null-Ziel setzt sich auch die Baselbieter Regierung ein. Um das Ziel zu erreichen, müssen fossil betriebene Heizungen durch Systeme mit erneuerbarer Energie ersetzt und die Energieeffizienz der Gebäudehüllen gesteigert werden.

Das Baselbieter Energiepaket stellt in diesem Kontext ein wichtiges klima- und energiepolitisches Instrument dar. Es unterstützt Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer mit finanziellen Beiträgen für Beratungsdienstleistungen, für die energetische Sanierung der Gebäudehülle und für den Ersatz von fossilen Heizungen mit erneuerbaren Heizsystemen. Auch besonders energieeffiziente Neubauten oder Ersatzbauten werden durch das Baselbieter Energiepaket finanziell unterstützt.

Das Baselbieter Energiepaket ist Bestandteil des nationalen Gebäudeprogramms und wird teilweise vom Kanton, aber auch mit substanziellen Globalbeiträgen des Bundes finanziert. Letztere stammen aus der Teilzweckbindung der CO2-Abgabe auf fossilen Brennstoffen. Die Basellandschaftliche Kantonalbank, die Wirtschaftskammer Baselland, der Hauseigentümerverband Baselland sowie die Energieversorgungsunternehmen Primeo Energie und EBL machen das Förderprogramm in einer strategischen Partnerschaft gemeinsam bekannt.

Neustart Förderprogramm
Mit dem Beschluss Anfang 2020 gab der Landrat grünes Licht für die Fortführung und Finanzierung des Baselbieter Energiepakets bis ins Jahr 2025. Der Neustart wurde im Mai 2020 durch Inkrafttreten der Energieförderverordnung eingeleitet. Dabei wurden die Fördertatbestände angepasst und mehrere Beitragssätze erhöht.

Neu erhalten Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer auch beim Umstieg von einer Öl- oder Gasheizung auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe Förderbeiträge. Davor war dies nur beim Ersatz einer Elektroheizung der Fall. Mit der Neuausrichtung wurde zudem ausschliesslich auf Massnahmen gesetzt, die im Harmonisierten Fördermodell der Kantone (HFM 2015) enthalten sind und damit für den Erhalt von Globalbeiträgen des Bundes berechtigen.

Die Beitragssätze wurden insbesondere für den Ersatz von Öl-, Gas- oder Elektroheizung mit einem erneuerbaren Heizsystem erhöht. Aber auch Massnahmen an der Gebäudehülle werden seit Programmanpassung stärker finanziell unterstützt.

Steigende Nachfrage
Die Statistik der Anzahl Fördergesuche sowie die verpflichteten Mittel für das Jahr 2020 zeigen einen eindrücklichen Anstieg der Nachfrage. Für diese Entwicklung ist primär der neue Fördertatbestand für Luft-Wasser-Wärmepumpen verantwortlich.

Baselbieter Energiepaket: Anzahl Gesuche und Zusicherungen in Franken für die Jahre 2019 und 2020 (Quelle: AUE)

Die Anzahl Fördergesuche ist im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 41 Prozent auf 2'184 angestiegen ist. Zudem wurden mit 18,2 Millionen Franken 72 Prozent mehr Fördergelder verpflichtet als im Jahr 2019. Ein Blick auf die Förderbereiche gibt zu erkennen, dass 2020 insbesondere mehr Fördergelder im Bereich der Haustechnik-Massnahmen verpflichtet wurden (+ 262 Prozent gegenüber 2019). Aber auch in den Förderbereichen Wärmedämmung (+ 5 Prozent), Systemsanierung (+ 60 Prozent), Neubau (+ 145 Prozent) oder Analyse und Beratung (+ 81 Prozent) stiegen die verpflichteten Mittel deutlich an. Im Jahr 2020 wurden dreiviertel der verpflichteten Mittel im Bereich der Haustechnik für Wärmepumpen-Installationen eingesetzt.

Sanierungsprojekt in Gelterkinden mit finanzieller Unterstützung durch das Baselbieter Energiepaket (Quelle: AUE)