Wir stellen uns vor: Ressort Störfallvorsorge und Chemikalien
Das Ressort Störfallvorsorge und Chemikalien des Amts für Umweltschutz und Energie befasst sich hauptsächlich mit Themen rund um Chemie- und Biosicherheit. Es koordiniert die Bekämpfung invasiver Arten wie das Berufskraut oder die asiatische Tigermücke, ist für den Gewässerschutz bei Tankanlagen verantwortlich und überwacht Störfallbetriebe. Und last but not least kontrolliert das Team von Gabriel Stebler das Verkaufsangebot von Chemikalien wie Pflanzenschutzmitteln.

Ressort Störfallvorsorge und Chemikalien von links nach rechts: Simon Amiet, Gabriel Stebler (Leiter), Hans-Jürg Kambor, Tobias Lüthi, Marie Wörle, Michael Keller, Roland Metzmeier (Quelle: AUE)
Unser Team im Ressort für Störfallvorsorge und Chemikalien besteht aus insgesamt sieben Personen: eine Chemikerin und zwei Chemiker, einem Umweltingenieur, einem Biotechnologen und zwei Spezialisten für Tankanlagen. Das Aufgabenspektrum ist sehr vielfältig und interessant: Neophyten, Tankanlagen, Biozide, Gefahrgut, Biosicherheitslaboratorien und Tigermücken, um nur ein paar Stichworte zu nennen. Unser Ressort wurde im Jahr 2019 als Ressort Störfallvorsorge und Chemikalien ins bestehende Amt für Umweltschutz und Energie integriert. Davor bildeten wir die Dienststelle Sicherheitsinspektorat.
Schwerpunkt Kontrollen im Gewerbe
Ein Schwerpunkt unserer Tätigkeiten besteht aus Betriebsinspektionen in der chemischen Industrie, in mikrobiologischen Laboratorien, Autowerkstätten, Gefahrgutlogistiker sowie Gärtnereien und Baumschulen. Daneben kontrollieren wir die Produktesicherheit von Chemikalien im Angebot von Gartencentern, Apotheken, Onlineshops etc. (siehe BUZ Nr. 112). Ab 2024 führen wir im Auftrag des Bundesamts für Polizei (fedpol) zudem Kontrollen von Verkaufsstellen durch, die Wasserstoffperoxid, Nitromethan und weitere Vorläuferstoffe für Sprengstoffe anbieten.
Grundsätzlich legen wir die Inspektionsrhythmen nach einem risikobasierten Konzept fest. Bei Hinweisen, Beanstandungen oder Vorfällen führen wir unmittelbare Kontrollen durch. Dabei arbeiten wir eng mit Partnerorganisationen wie der SUVA, dem kantonalen Amt für Arbeit (KIGA) oder der Abteilung Brandschutz sowie dem Feuerwehrinspektorat beider Basel der Gebäudeversicherung Baselland (BGV) zusammen.
Flüssige Energieträger bleiben wichtig
Der Kanton Basel-Landschaft verfügt über mehr Grosstanks als jeder andere Kanton in der Schweiz. Diese sind auf vier verschiedene Standorte verteilt und haben insgesamt eine Lagerkapazität von 957 Millionen Litern. Das entspricht etwa 16 Prozent der gesamten Lagerkapazität der Schweiz. Derzeit werden hauptsächlich mineralische Energieträger gelagert. In Zukunft zeichnet sich eine Verschiebung zu alternativen Energieträgern wie grünem Methanol und Ammoniak ab. Zusätzlich zu den 221 Grosstanks gibt es in der Industrie weitere 760 Tanks und etwa 20’000 private Heizöltanks in Baselland und Basel-Stadt, deren sicherer Betrieb von unseren Spezialisten überwacht wird.
Invasive Arten
Die Umsetzung der kantonalen Neobiota-Strategie ist ebenfalls in unserem Ressort Störfallvorsorge und Chemikalien angesiedelt. Eine wichtige Massnahme, die sich aus der Strategie ableitet, ist die Sensibilisierung der Bevölkerung mit regelmässigen Medienmitteilungen. Invasive Tiere (Neozoen) wie die Bienen jagende Asiatische Hornisse (siehe Artikel in vorliegender BUZ), die Tigermücke oder der Waschbär dominieren jeweils die Berichterstattung. Auch invasive Pflanzen (Neophyten) können zum Problem werden. Dies hat die explosive Ausbreitung des einjährigen Berufkrauts gezeigt.
Die Region Basel ist auf der Alpennordseite aufgrund ihrer Drehscheibenfunktion am stärksten von der Einwanderung gebietsfremder Schadorganismen betroffen. Wir setzen die früh erarbeitete kantonale Neobiota-Strategie seit 2020 zielgerichtet um. So konnten wir bereits einige Erfolge erzielen.
Mit der kantonalen Neobiota-Strategie konnten bereits erfolgreich Massnahmen gegen invasive gebietsfremde Arten umgesetzt werden. Link zur Landratsvorlage