Dittingen: Strassensanierung und Hochwasserschutz
Das Tiefbauamt Basel-Landschaft baut die bestehenden Bacheindolungen des Chälengraben-, Feisternau- und Dittingerbachs auf ein hundertjährliches Hochwasserereignis aus. Gleichzeitig wird die Kantonsstrasse im Abschnitt Alte Strasse und Schulweg erneuert und für Zufussgehende sicherer gemacht. Die Bauarbeiten haben im Mai 2022 begonnen und dauern bis Mitte 2024.
Dittingen liegt idyllisch eingebettet in einem Seitental zwischen Zwingen und Laufen. Der Chälengraben- und der Feisternaubach fliessen eingedolt im Dorfzentrum zum Dittingerbach zusammen. Die enge Topografie lässt keinen Durchgangsverkehr zu, dadurch hat das Dorf ihren ländlichen Charakter behalten. Die Dorfstrasse verbindet den Dorfkern von Dittingen mit dem Laufental. Sie verläuft in der Talsohle, in der einst der Dittingerbach offen und frei das Tal hinabfloss. Es ist davon auszugehen, dass auch heute noch Grundwasser von den seitlichen Hängen unter der Strasse fliesst.

Graben mit Grabensicherung für die Bauarbeiten (Quelle: TBA)
Das Tiefbauamt des Kantons Basel-Landschaft baut im Rahmen des Hochwasserschutzes die bestehenden Eindolungen des Chälengraben-, Feisternau- und Dittingerbachs auf ein hundertjährliches Hochwasserereignis aus. Zudem werden sämtliche Werkleitungen für Telefon, TV, Strom, Wasser und Abwasser neu verlegt. Der Strassenraum ist beidseitig durch Häuserfassaden, Tore, Gartenmauern und Vorplätze eingeengt. Das Tal ist von steilen Hängen umgeben, sodass keine Möglichkeit besteht, die eingedolten Bäche an einen anderen Ort zu verschieben oder den Strassenraum zu verbreitern.
Hochwasserschutz und Strassenarbeiten
Gleichzeitig mit den Arbeiten für den verbesserten Hochwasserschutz wird die Kantonsstrasse im Abschnitt Alte Strasse und Schulweg erneuert. Bisher wurde die Dorfstrasse gemeinsam vom motorisierten und nichtmotorisierten Verkehr genutzt. Um die Sicherheit für Fussgängerinnen und Fussgängern zu verbessern, wird ein neues, 1,50 Meter breites Trottoir erstellt. Die Strassenbreite wird den engen Platzverhältnissen angepasst und variiert zwischen 5,80 Meter und 4,50 Meter. Durch die Verengung der Fahrbahn soll die Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs reduziert werden. Der Strassen- und Fussgängerbereich wird klar abgetrennt. An den besonders engen Stellen wird das Trottoir so ausgebildet, dass es für den motorisierten Verkehr befahrbar ist. Die Strassenentwässerung und –beleuchtung werden ebenfalls erneuert.

Grundwasser
Die neue Bacheindolung erfordert spezielle Vorkehrungen zum Schutz des vorhandenen Grundwassers. Spezialisten haben im Vorfeld der Planung die Gegebenheiten analysiert und entsprechende Massnahmen festgelegt. In den kritischen Bereichen ist beispielsweise eine kurze temporäre Absenkung des Grundwassers vorgesehen. Der Bau der Leitungen erfolgt in mit Verstrebungen gesicherten Gräben: Zum einen damit im Trockenen gearbeitet werden kann, zum anderen damit das Grundwasser nicht verschmutzt wird. Im Endzustand wird das Grundwasser wieder wie vor den Bauarbeiten zirkulieren können.
Bauausführung
Die Arbeiten erfolgen in insgesamt 16 Bauphasen. Die ersten vier Bauphasen sind abgeschlossen. Die engen Platzverhältnisse im Dorfkern und die fehlenden Alternativen für Umleitungen stellen hohe Anforderungen an die Planung und die Ausführung der Arbeiten. Da die Dorfstrasse die einzige Sammelstrasse ist und alle Anliegerstrassen in ihr münden, muss der Durchgangsverkehr für Autos und Lastwagen immer gewährleistet bleiben. Deshalb sind nur einseitige Strassensperrungen möglich, provisorische Ampeln regeln den Verkehr.
Die Abschnitte der einzelnen Bauphasen werden eher kurzgehalten, damit es nicht zu langen Wartezeiten kommt. Ebenso muss der Fussverkehr an der Baustelle vorbeigeleitet werden. Wegen der engen Platzverhältnisse ist keine separate Führung der Zufussgehenden möglich. Die örtlichen Begebenheiten erfordern die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden.