| 16. August 2023

Ein vielseitiges Bauprojekt wertet den Dorfkern von Dittingen auf

Simon Rüttimann, Redaktion BUZ

Ein kommunal geschütztes Gebäudeensemble im Zentrum von Dittingen wurde in einem komplexen Prozess aufwändig renoviert. Der Ortsbildpfleger der Kantonalen Denkmalpflege Philippe Allemann hat das Projekt eng begleitet. Ende Juni 2023 stellte er zusammen mit dem Architekten die grossen Herausforderungen dieser besonderen Sanierung den Medien vor.

Jonas Asprion und Philippe Allemann stehen vor dem frisch renovierten Gebäudeensemble mitten im Dorf Dittingen. Es ist ein prächtiger Dienstagmorgen, die Sonne scheint und das Dorf zeigt sich von seiner strahlendsten Seite. Asprion ist Architekt. Er ist in dem Haus aufgewachsen, das er in den vergangenen Jahren mit Geduld, Know-how und viel Durchhaltewillen renoviert hat. Fachkundig begleitet hat ihn bei diesem Prozess der Ortsbildpfleger Philippe Allemann von der Kantonalen Denkmalpflege. Das Werk ist vollendet, jetzt warten beide auf die Medienschaffenden, um ihnen das Ergebnis und den komplexen Weg dorthin vorzustellen.

Von links nach rechts: Walter Niederberger, Stv. Kantonaler Denkmalpfleger; Philippe Allemann, kantonaler Ortsbildpfleger; Nicole Nars, Fotografin; Jonas Asprion, Architekt (Quelle: BUZ)

Am Ursprung der aufwändigen Sanierung stand ein tiefer Riss, der quer über die Fassade von einem der kommunal geschützten Häuser lief. Der Riss veranlasste den Eigentümer, das gesamte Ensemble zu sanieren. Während das Wohnhaus v.a. wärmetechnisch erneuert und dessen Mauerwerke statisch gesichert wurden, hat Asprion den baufälligen, ehemaligen Ökonomieteil durch einen zeitgemässen Neubau ersetzen lassen. Optisch hat er den neuen Gebäudeteil dem Dorfkern und dem Aussehen des Wohnhauses angeglichen.

Das gesamte Areal wurde vom Einzelbauteil bis zur Umgebungsgestaltung ganzheitlich entwickelt: Die einzelnen Hausteile, Vorplätze, Gärten, Parkplätze, Strassen und Wege wurden behutsam aufeinander abgestimmt. «Der Umbau ist ein gutes Beispiel für einen mehrere Jahre dauernden, komplexen Planungs-, Sanierungs- und Umbauprozess», sagt Philippe Allemann. «Immer wieder haben sich im Verlauf der Arbeiten die Rahmenbedingungen und Anforderungen verändert, auf die der Architekt reagieren und sein Projekt anpassen musste.» Aber alle Kleinstrukturen konnten erhalten werden: Von der ursprünglichen Eingangstür, über die alten Treppen bis zum feuerbetriebenen Kaust zwischen Küche und Wohnzimmer von einer der neu eingerichteten Wohnungen.

Das restaurierte Gebäudensemble in Dittingen mit altem Wohnhaus (links) und dem aus dem alten Stall erstellten neuen Wohntrakt (rechts) (Quelle: BUZ)

Im Aussenbereich achtete Asprion darauf, alle Flächen rund um das Gebäude mit Mergel zu füllen, um das Wasser versickern zu lassen. Das schafft ein angenehmes Klima.

Das Ergebnis entspricht dem neuesten Stand moderner Bauweise und trifft den Nerv der Zeit: Sei es durch die in den Dachziegeln integrierte Solaranlage, sei es dank der ökologischen Umgebungsgestaltung, dem ressourcenschonenden Umgang mit der Bausubstanz oder dem Re-use von Bauteilen. So wurden beispielsweise verschiedene alte Kalkbausteine wiederverwendet.

Trotz schwierigen Bedingungen hat sich der Aufwand gelohnt: Das sanierte Gebäudeensemble mit dem ebenfalls behutsam erneuerten Garten wertet den Ortskern von Dittingen auf.

Auch bei der Gartengestaltung wurden Materialien wiederverwendet. Im Hintergrund Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Denkmalpflege, Mitglieder der Denkmal- und Heimatschutzkommission Baselland und Medienschaffende (Quelle: BUZ)