Asiatische Hornisse bedroht einheimische Bienen
Die Asiatische Hornisse hat sich in Europa von Frankreich her über die Westschweiz bis in den Kanton Basel-Landschaft ausgebreitet. Die invasive Art bedroht einheimische Wespen, Wild- und Honigbienen. Für Menschen ist sie nicht gefährlicher als die einheimische Art. Dennoch spannen die Nordwestschweizer Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, und Solothurn für die Suche nach den Nestern zusammen.

Die Asiatische Hornisse wurde mit einem Sender ausgestattet. Sie gehörte zu einem Nest in Münchenstein (Quelle: AUE)
Die Asiatische Hornisse breitet sich in der Nordwestschweiz weiter aus. Das ist deshalb problematisch, weil sie für die Fütterung ihrer Larven einheimische Honigbienen, Wildbienen und Wespen jagt. Bei einer starken Verbreitung in einem Gebiet kann die Asiatische Hornisse zu spürbaren Verlusten bei Bienenvölkern führen. Dem Menschen gegenüber verhält sie sich grundsätzlich nicht aggressiv. Mehrere Stiche der Asiatischen Hornisse können trotzdem ein Risiko für den Menschen darstellen. Die fremde Art ist jedoch nicht gefährlicher als die geschützte europäische Hornisse. Die Asiatischen Hornissen verteidigen ihr Nest. Deshalb sollte man einen Abstand von fünf Metern zur Brutstätte einhalten. Eine Jagd auf die Nester sollte unbedingt unterlassen werden. Dies gehört ausschliesslich in die Hände von geschulten Fachpersonen.

Beschreibung
Die asiatische Hornisse ist etwa drei Zentimeter gross mit einem dunklen Körper und gelben Hinterleibsspitzen und Beinen. Vor allem über diese Kriterien lässt sich die Art identifizieren und von der europäischen Hornisse unterscheiden. Im Flug wirkt die asiatische Hornisse überwiegend schwarz, die europäische Hornisse hingegen deutlich mehr rot-braun.
Die Asiatische Hornisse stammt ursprünglich aus Asien und wurde 2004 im Südwesten Frankreichs nach Europa eingeschleppt. Seitdem hat sich die Art auf die Nachbarländer ausgebreitet und ist 2017 auch in der Schweiz angekommen. Sie ernährt sich, im Gegensatz zur europäischen Hornisse, vorwiegend von Bienen. Da die westliche Honigbiene nicht über ausreichende Verteidigungsstrategien verfügt, führt das dazu, dass die Honigbienen die Stöcke nicht mehr verlassen und künstlich ernährt werden müssen. Im Extremfall kann es sogar zum Ausfall ganzer Völker kommen.
Suche nach Nestern mithilfe der Telemetrie
Zum Schutz der Honigbienen und um die Verbreitung der Asiatischen Hornisse einzudämmen ist die Suche nach Nestern und deren Vernichtung zentral. Die Nester befinden sich grösstenteils hoch oben in Bäumen. Bei der Suche kommt die sogenannten Radio-Telemetrie zum Einsatz: Asiatische Hornissen werden eingefangen und mit einem Mini-Sender versehen, so dass ihr Rückflug zum Nest verfolgt werden kann. Der Kanton Basel-Landschaft hat zusammen mit den Nordwestschweizer Kantonen und den kantonalen Bienenzüchterverbänden Personen ausgebildet, die für die Suche nach Nestern der Asiatischen Hornisse im Einsatz sind. Sobald Angriffe auf Bienenstände beobachtet werden können, wird die Suche nach den Nestern unter Mithilfe der Imkerinnen und Imker eingeleitet. Die Vernichtung der Nester wird durch professionelle Schädlingsbekämpfer durchgeführt.

Simon Amiet, Mitarbeiter des Amts für Umweltschutz und Energie mit einem Nest der Asiatischen Hornisse in Münchenstein (Quelle: AUE)
Verdächtige Insekten melden
Um Kenntnisse über die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu erhalten, sind die Kantone auf die Mithilfe der Imkerinnen und Imker und der Bevölkerung angewiesen. Beim Auftreten der Asiatischen Hornisse muss schnell reagiert werden, um den Ausflug der jungen Königinnen und somit die Bildung weiterer Nester zu verhindern. Dafür wurde ein Meldesystem geschaffen. Verdächtige Insekten oder Nester sollen fotografiert oder gefilmt und über die Schweizer Meldeplattform www.asiatischehornisse.ch gemeldet werden. Dank Meldungen aus der Bevölkerung konnten in den letzten Wochen bereits drei sogenannte Vornester in Münchenstein, Ettingen und Nuglar (SO) entfernt werden.
Weitere Informationen zur Asiatischen Hornisse sind auf der Webseite des Kantons Basel-Landschaft abrufbar.