Qualitätssicherung bei Luftmessungen
Das Lufthygieneamt beider Basel (LHA) überwacht die Luftqualität mit verschiedenen Messeinrichtungen. Der Kanton Basel-Landschaft hat in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit weiteren Nordwestschweizer Kantonen sogenannte Ringkontrollen für Stickoxid- und Ozon-Messungen durchgeführt, um die Messqualität zu sichern.
Die Luftreinhalte-Verordnung des Bundes (LRV) hält fest, dass die Kantone den Stand und die Entwicklung der Luftverunreinigung auf ihrem Gebiet überwachen und das Ausmass der Belastung ermitteln. Die Kantone führen entsprechende Erhebungen durch und betreiben ein Messnetz. Ziel ist, die Messqualität laufend zu verbessern (s. Kasten: Arbeitsgruppe «Luftqualität NWCH»).
In den Jahren 2021 und 2022 haben die Messnetzbetreiber der Nordwestschweizer Kantone Aargau, Bern, Jura und Solothurn zusammen mit dem Lufthygieneamt beider Basel (LHA) Ringkontrollen für Messungen von Stickoxid (NOx) und Ozon (O3) durchgeführt. Um ein einheitliches Überwachungssystem zu gewährleisten, sollten Messunsicherheiten quantifiziert und Abweichungen oder Unregelmässigkeiten erkannt werden. Die Messqualität aller beteiligten Institutionen soll damit laufend verbessert werden.
Unter Ringkontrollen versteht man Vergleichsmessungen, mit denen die an permanenten Stationen installierten Messinstrumente kontrolliert werden. Dafür stehen mobile Prüfgeräte im Einsatz, die mithilfe des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (METAS) kalibriert werden. Das METAS ist das Kompetenzzentrum des Bundes für Masseinheiten. Es sorgt dafür, dass hierzulande mit höchster Genauigkeit gemessen und geprüft wird.

Im Herbst 2021 wurden die Stickoxidmessgeräte von 15 Luftmessstationen der Nordwestschweiz (NWCH) durch eine externe Firma geprüft. Ein mit mobilem Messequipment ausgestattetes Fahrzeug hat jede Prüfstation angefahren und Vergleichsmessungen vorgenommen. Analog wurden im Sommer 2022 die Ozonmessgeräte von 20 Luftmessstationen getestet.
Wie die Ringkontrollen zeigten, sind die verwendeten Messgeräte korrekt eingestellt und halten die Vorgaben des Bundesamts für Umwelt (BAFU) bezüglich Messunsicherheiten ein. Die regelmässigen Wartungen gewährleisten stabile und zuverlässige Messungen. Trotzdem fielen die Werte einzelner Stationen im Gesamtvergleich auf. Diese wurden detailliert untersucht. Das LHA hat danach Massnahmen ergriffen, um die geringfügigen Abweichungen weiter zu verringern.
Die Arbeitsgruppe «Luftqualität NWCH» wird solche Ringkontrollen in regelmässigem Abstand wiederholen und dabei im Sinne der partnerschaftlichen Zusammenarbeit Erfahrungen und Wissen austauschen. Vorrangiges Ziel ist, die gesetzlich verlangten Immissionsmessungen in der erforderlichen Qualität und unter optimalem Einsatz der vorhandenen Ressourcen zu gewährleisten.

Jonathan Brunner, Leiter Messtechnik, bei Unterhaltsarbeiten auf der Messstation (Quelle LHA)
Arbeitsgruppe «Luftqualität NWCH»
Seit einigen Jahren arbeiten die Nordwestschweizer Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Jura und Solothurn im Bereich der Erhebung und Beurteilung der Luftqualität zusammen. Gemeinsam veröffentlichen sie einen Jahresbericht über die Luftqualität in der Nordwestschweiz und betreiben eine Informationsplattform mit Echtzeitwerten der Luftschadstoffbelastung. Die beschriebenen Ringkontrollen sind Teil der Qualitätssicherung und werden regelmässig schweizweit unter Federführung des Cercl’Air durchgeführt. Der Cercl’Air ist die Schweizerische Gesellschaft der Lufthygiene-Fachleute, in dem das LHA und alle kantonalen Luftreinhaltefachstellen Mitglied sind.
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