| 17. August 2020

Kantonsplaner Martin Kolb sagt Adieu

Martin Kolb, Amt für Raumplanung

Am 1. Juni 2009 startete ich meine neue Herausforderung als Kantonsplaner und Leiter des Amtes für Raumplanung an der Rheinstrasse 29 in Liestal. Der Kanton war mir bereits bestens vertraut, da ich im Baselbiet aufgewachsen bin. Die Karte, die ich auf dem Foto in den Händen halte, wurde mir 1962 im Löffelmatt-Schulhaus in Münchenstein in der 2. Klasse übergeben.

Kantonsplaner Martin Kolb. (Quelle: Mischa Christen)

Von da führten mich Ausbildung und Beruf nach Basel, Nordrhein-Westfalen, in den Kanton Uri, nach Bern und ins Laufental. Gekrönt wurde dieser Weg schliesslich in Liestal. 

Die Führung des Amtes für Raumplanung war mein Traumjob. Entsprechend gerne und mit viel Herzblut habe ich diese Aufgabe wahrgenommen. Meine Kolleginnen und Kollegen aus den Abteilungen Kantonsplanung, Denkmal- und Ortsbildpflege, Ortsplanung, Natur und Landschaft, öffentlicher Verkehr und Rauminformation haben mich dabei von der ersten Stunde an unterstützt und in die Geheimnisse der Baselbieter Verwaltung bestens eingeführt. 

Nach rund elf Jahren als Kantonsplaner werde ich im Herbst in Pension gehen. Ich möchte allen Gemeindebehörden, dem Landrat und der Regierung, den Mitarbeitenden in der kantonalen Verwaltung, meiner Assistentin, meinen Vorgängern und den Planungsbüros herzlich für die tolle Zusammenarbeit, die Unterstützung und das gute Einvernehmen danken!  
«Nei, schöner als im Baselbiet chas währli niene sii!» 

Planerische Highlights der vergangenen elf Jahre im Amt für Raumplanung 

  • Kantonaler Richtplan (KRIP): Das zentrale kantonale Planungsinstrument mit allen wichtigen räumlichen Themen wurde für den Kanton Basel-Landschaft erstmals am 8. September 2010 durch den Bundesrat genehmigt und hat seither diverse Revisionen erfahren. 
  • Salina Raurica: Die Umsetzung der Planungsvorhaben gleicht dem mythologischen Hydra-Kampf. Immer wenn in den vergangenen zehn Jahren unter der Federführung des Amtes für Raumplanung (ARP) das Vorhaben eine Etappe weiter in Richtung «Umsetzung» bewegt werden konnte, tauchten sofort wieder neue Hürden auf.  
    Gegenwärtig baut das Tiefbauamt im Gebiet die Rauricastrasse. Der Landrat wird demnächst über den Planungskredit für die Verlängerung der Tramlinie 14 von Pratteln nach Salina Raurica beschliessen. Gleichzeitig sind in Pratteln politische Vorstösse hängig, die vom Gemeinderat einen Planungsstopp des Salina-Raurica-Projektes verlangen.  
  • Dreispitz: Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Halbkanton hat speziell im Dreispitz auf dem Gebiet des ehemaligen Zollfreilagers Früchte getragen. Hier ist es gelungen, gemeinsam mit Basel-Stadt eine vorbildliche Umnutzung der ehemaligen Lager- und Logistikflächen zu bewirken und aus einem abgeriegelten Areal einen lebendigen Stadtteil mit Fachhochschule, Wohnungen, Ateliers, Studios, Ingenieur- und Architekturbüros, Restaurants und Läden zu schaffen. Es ist zu hoffen, dass diese gemeinsamen Entwicklungsprozesse etwa im Rahmen der Diskussion um neue Universitätsstandorte weitergeführt werden können. 
  • Agglomerationsprogramm Basel: Grenzüberschreitend arbeitet der Kanton im Rahmen des Agglomerationsprogramms Basel auch mit Deutschland und Frankreich wirkungsvoll zusammen. Die heute als Verein organisierte Trägerschaft des Programms wurde im Jahr 2010 zunächst als Abteilung des ARP gegründet. Hier wird an der konkreten Umsetzung von grenzüberschreitend abgestimmten Verkehrsmassnahmen und Bundesmitteln effizient gearbeitet. 
  • Oberrheinkonferenz: Daneben ist das Engagement des ARP in der Arbeitsgruppe Raumordnung der D-F-CH-Oberrheinkonferenz, deren Vorsitz ich gegenwärtig innehabe, weniger projektbezogen, bietet aber eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Förderung des wechselseitigen Verständnisses über Abläufe, Projekte und raumplanerische Themen zwischen den drei Ländern. 
  • Regionalplanung: Erstmals ist es seit dem 1. April 2020 im Kanton Basel-Landschaft möglich, dass Gemeinden in Regionen raumplanerisch zusammenarbeiten können. Die rechtlichen Grundlagen dafür wurden unter der Federführung des ARP im Rahmen eines ersten VAGS-Projekts zusammen mit den Gemeinden geschaffen. 

Die Bauarbeiten im Bereich der neuen Rauricastrasse sind in vollem Gange. (Quelle: TBA)