Liebe Leserin
Lieber Leser

Es freut mich sehr, dass ich das Editorial für diese BUZ schreiben darf. Sie werden in der vorliegenden Ausgabe natürlich auch einige Bilder des am 22. Oktober 2018 feierlich eröffneten FHNW-Campus Muttenz finden. Dieses Projekt hat das Hochbauamt und die dafür verantwortlichen Mitarbeitenden auf allen Stufen in den letzten zehn Jahren stark beschäftigt. Es haben aber auch viele Mitarbeitende anderer Dienststellen ihren Beitrag geleistet, damit das Projekt innerhalb der Kosten, Qualitäten und Termine umgesetzt werden konnte.

Die Geschichte beginnt in den Jahren 2007/2008. Es wurden diverse Studien mit einer Arealplanung und später eine Testplanung durch das Amt für Raumplanung des Kantons Basel-Landschaft und durch die Gemeinde Muttenz vorbereitet und durchgeführt. Darin wurde der heutige Standort am Bahnhof Muttenz festgelegt. Danach wurden die Leute vom damaligen Amt für Liegenschaftsverkehr des Kantons aktiv. Am festgelegten Standort befanden sich zum damaligen Zeitpunkt  noch alte Produktions- und Lagerhallen, Eisenbahnerhäuser und ein Gewerbebau. Mit viel Fingerspitzengefühl konnten diese Geschäfte abgewickelt werden und insbesondere den Bewohnern der Einfamilienhäuser konnte aktiv bei der Suche nach Realersatz geholfen werden.

Das Sicherheitsinspektorat musste Szenarien wie Erschütterungen, elektromagnetische Felder, mögliche Störfälle beim Bahnbetrieb etc. durchspielen. Fragen und viele mögliche Situationen wurden mit verschiedenen Spezialisten erörtert und daraufhin Vorgaben für das Projekt definiert, damit später keine kostspieligen technischen Lösungen nötig würden. 

Bezogen auf die Lärmproblematik vor Ort, beispielsweise Lärm von der Bahn, aber auch von der Hofackerstrasse her, konnten zusammen mit Spezialisten und mit der Gemeinde Ansätze definiert werden. Dies hauptsächlich durch die Planung einer Temporeduktion vom Bahnhof bis zum FHNW-Campus und durch eine deutliche Reduktion des Lastwagenverkehrs. Es wurden aber auch Vorgaben für die Anordnung der Haupträume im Gebäude gemacht – also weg von den lärmintensiven Fassaden. 

Sehr früh stellten sich auch Fragen wie: Wie kommen all die Menschen hier her? Und auch wieder von hier weg? Es wurde eine umfassende Studie zum Mobilitätsverhalten sowie zum Einzugsgebiet und auf dieser Basis ein umfassendes Mobilitätskonzept erstellt.

Mit all diesen Gedankensplittern möchte ich sagen: Bei einem Bauprojekt dieser Grössenordnung gibt es hunderte von Fragen, die gestellt und letztlich auch beantwortet werden müssen. Nichts entsteht einfach so von selber. Nicht der Bauplatz, nicht dieser Ort im Siedlungsgefüge, nicht das Projekt, nicht der Park, welcher der Schule und den Anwohnern zur Verfügung steht und auch nicht die Farbe an den Schallreflektoren. Jede Frage muss erst einmal gestellt, jedes Thema erst einmal identifiziert, bearbeitet, beantwortet und schliesslich gelöst werden.

Sehr viele Menschen haben einen wertvollen Beitrag zu diesem aussergewöhnlichen Projekt geleistet. Jeder und jede einzelne kann und soll stolz sein, was daraus entstanden ist. Die Realisierung des FHNW-Campus Muttenz ist eine Erfolgsgeschichte. Der Schlüssel liegt in der Zusammenarbeit. Jetzt liegt es an der FHNW, den Mitarbeitenden und Studierenden, diese Geschichte durch Exzellenz in der Arbeit, in der Forschung und Lehre weiterzuschreiben.

Der wundervolle Satz von Thomas Alva Edison passt hier gut: „Wenn wir alles täten, wozu wir imstande sind, würden wir uns wahrlich in Erstaunen versetzen.“ Beim FHNW-Campus Muttenz hat es der Kanton Basel-Landschaft getan. Schauen Sie sich das Gebäude an, es lohnt sich.

Ich wünsche  Ihnen allen eine frohe Adventszeit und eine unterhaltsame Lektüre.
Marco Frigerio

Kantonsarchitekt

| 31. Dezember 2018

Liebe Leserin
Lieber Leser

Es freut mich sehr, dass ich das Editorial für diese BUZ schreiben darf. Sie werden in der vorliegenden Ausgabe natürlich auch einige Bilder des am 22. Oktober 2018 feierlich eröffneten FHNW-Campus Muttenz finden. Dieses Projekt hat das Hochbauamt und die dafür verantwortlichen Mitarbeitenden auf allen Stufen in den letzten zehn Jahren stark beschäftigt. Es haben aber auch viele Mitarbeitende anderer Dienststellen ihren Beitrag geleistet, damit das Projekt innerhalb der Kosten, Qualitäten und Termine umgesetzt werden konnte.

Die Geschichte beginnt in den Jahren 2007/2008. Es wurden diverse Studien mit einer Arealplanung und später eine Testplanung durch das Amt für Raumplanung des Kantons Basel-Landschaft und durch die Gemeinde Muttenz vorbereitet und durchgeführt. Darin wurde der heutige Standort am Bahnhof Muttenz festgelegt. Danach wurden die Leute vom damaligen Amt für Liegenschaftsverkehr des Kantons aktiv. Am festgelegten Standort befanden sich zum damaligen Zeitpunkt  noch alte Produktions- und Lagerhallen, Eisenbahnerhäuser und ein Gewerbebau. Mit viel Fingerspitzengefühl konnten diese Geschäfte abgewickelt werden und insbesondere den Bewohnern der Einfamilienhäuser konnte aktiv bei der Suche nach Realersatz geholfen werden.

Das Sicherheitsinspektorat musste Szenarien wie Erschütterungen, elektromagnetische Felder, mögliche Störfälle beim Bahnbetrieb etc. durchspielen. Fragen und viele mögliche Situationen wurden mit verschiedenen Spezialisten erörtert und daraufhin Vorgaben für das Projekt definiert, damit später keine kostspieligen technischen Lösungen nötig würden. 

Bezogen auf die Lärmproblematik vor Ort, beispielsweise Lärm von der Bahn, aber auch von der Hofackerstrasse her, konnten zusammen mit Spezialisten und mit der Gemeinde Ansätze definiert werden. Dies hauptsächlich durch die Planung einer Temporeduktion vom Bahnhof bis zum FHNW-Campus und durch eine deutliche Reduktion des Lastwagenverkehrs. Es wurden aber auch Vorgaben für die Anordnung der Haupträume im Gebäude gemacht – also weg von den lärmintensiven Fassaden. 

Sehr früh stellten sich auch Fragen wie: Wie kommen all die Menschen hier her? Und auch wieder von hier weg? Es wurde eine umfassende Studie zum Mobilitätsverhalten sowie zum Einzugsgebiet und auf dieser Basis ein umfassendes Mobilitätskonzept erstellt.

Mit all diesen Gedankensplittern möchte ich sagen: Bei einem Bauprojekt dieser Grössenordnung gibt es hunderte von Fragen, die gestellt und letztlich auch beantwortet werden müssen. Nichts entsteht einfach so von selber. Nicht der Bauplatz, nicht dieser Ort im Siedlungsgefüge, nicht das Projekt, nicht der Park, welcher der Schule und den Anwohnern zur Verfügung steht und auch nicht die Farbe an den Schallreflektoren. Jede Frage muss erst einmal gestellt, jedes Thema erst einmal identifiziert, bearbeitet, beantwortet und schliesslich gelöst werden.

Sehr viele Menschen haben einen wertvollen Beitrag zu diesem aussergewöhnlichen Projekt geleistet. Jeder und jede einzelne kann und soll stolz sein, was daraus entstanden ist. Die Realisierung des FHNW-Campus Muttenz ist eine Erfolgsgeschichte. Der Schlüssel liegt in der Zusammenarbeit. Jetzt liegt es an der FHNW, den Mitarbeitenden und Studierenden, diese Geschichte durch Exzellenz in der Arbeit, in der Forschung und Lehre weiterzuschreiben.

Der wundervolle Satz von Thomas Alva Edison passt hier gut: „Wenn wir alles täten, wozu wir imstande sind, würden wir uns wahrlich in Erstaunen versetzen.“ Beim FHNW-Campus Muttenz hat es der Kanton Basel-Landschaft getan. Schauen Sie sich das Gebäude an, es lohnt sich.

Ich wünsche  Ihnen allen eine frohe Adventszeit und eine unterhaltsame Lektüre.
Marco Frigerio

Kantonsarchitekt

Hochbauamt | 31. Dezember 2018

FHNW Campus Muttenz: Das imposante Gebäude wurde feierlich eingeweiht

Rudolf Panier, Martin Caduff, Hochbauamt

Am 22. Oktober 2018 wurde der Neubau der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) am Standort Muttenz feierlich eingeweiht. In Anwesenheit von über 400 Gästen aus Politik, Bildung, Bauwesen und Wirtschaft wurde Dank ausgesprochen, Rückschau gehalten und mit Freude und Zuversicht in die Zukunft geblickt. An der Eröffnungsfeier nahm auch der abtretende Bundesrat Johann Schneider-Ammann teil.

Für Sabine Pegoraro, Vorsteherin der Bau- und Umweltschutzdirektion, war die Einweihung eine Dernière. Umso grösser war ihre Freude, das imposante und erfolgreich abgeschlossene Projekt der Öffentlichkeit übergeben zu dürfen. Die Regierungsrätin betonte das gemeinsame Bestreben der vier Trägerkantone der FHNW in die Bildung zu investieren und über die Kantonsgrenzen hinweg junge Menschen in die Nordwestschweiz anzuziehen.

Die Baselbieter Bildungsdirektorin Monica Gschwind erwähnte in ihrer Ansprache den „Mut“, den man im Kanton gehabt habe, „auch in eher mageren Jahren erhebliche Mittel für diesen grosszügigen Neubau zur Verfügung zu stellen.“ Zwar habe der Landrat die Mittel gedeckelt, trotzdem sei ein gelungener, prächtiger Bau entstanden. Ein Bau, der ein wichtiges Symbol für eine zukunftsorientierte Bildung sei.

FHNW-Direktionspräsident Crispino Bergamaschi ging auf die Interdisziplinarität am neuen Standort Muttenz ein: „Mit der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik, der Hochschule für Life Sciences, der Hochschule für Soziale Arbeit, der Hochschule für Technik und der pädagogischen Hochschule sind fünf Hochschulen am Campus Muttenz unter einem Dach vereint. Dieser Aspekt ist zentral, denn zukunftsweisende Lösungsbeiträge für drängende gesellschaftliche Probleme können nur interdisziplinär gefunden werden.“

„Grob gesagt wurde in den vergangenen zehn Jahren drei Jahre vorbereitet, drei Jahre projektiert und drei Jahre gebaut“, sagte Marco Frigerio, Kantonsarchitekt des Kantons Basel-Landschaft und betonte: „Man darf nicht vergessen, es ist ein Riesenprojekt, wie es der Kanton Basel-Landschaft im Bereich Hochbau bis anhin noch nicht realisiert hat.“

Der Gemeindepräsident von Muttenz, Peter Vogt, spannte den Bogen vom Industriestandort zum Bildungsstandort Muttenz und signalisierte, dass die Gemeinde auch bei kommenden Bauvorhaben Hand und ideale Rahmenbedingungen bieten und ihre übergeordnete Verantwortung wahrnehmen werde.

Den Abschluss des offiziellen Festaktes bildete die witzige und lockere Ansprache von Bundesrat Johann Schneider-Ammann. „Donnerwetter!“, entfuhr es dem Magistraten, als er sich im Rahmen der Einweihungsfeier zum neuen Campus in Muttenz äusserte. „Die FHNW schreibt damit ein wichtiges Kapitel in ihrer eigenen Geschichte und für die Hochschullandschaft Schweiz.“

Danach durchschnitten der Bildungsminister Johann Schneider-Ammann, die beiden Baselbieter Regierungsrätinnen Monica Gschwind und Sabine Pegoraro sowie FHNW-Direktionspräsident Crispino Bergamaschi, Kantonsarchitekt Marco Frigerio und der Muttenzer Gemeindepräsident Peter Vogt das Band, womit der offizielle Teil der Eröffnungsfeier zu Ende war.

Peter Vogt, Gemeindepräsident Muttenz; Monica Gschwind, Regierungsrätin; Johann Schneider-Ammann, Bundesrat; Sabine Pegoraro, Regierungsrätin; Crispino Bergamaschi FHNW-Direktionspräsident; Marco Frigerio, Kantonsarchitekt durchschnitten feierlich das Band. (Quelle: HBA)

Das Rahmenprogramm der feierlichen Eröffnung des Campus Muttenz bildete eine rund sechsminütige, atemberaubende Akrobatik-Show des Artisten Jason Brügger. Die 400 Gäste verfolgten die Show mit grosser Spannung. Ausserdem gab es hochstehende musikalische Darbietungen von Studierenden der Hochschule für Musik FHNW und des Kammerchors Muttenz.

Johann Schneider-Ammann war sichtlich beeindruckt vom imposanten Neubau FHNW Campus Muttenz (oben links).

Atemberaubende Akrobatik-Show des Artisten Jason Brügger (oben rechts).

Musikalische Darbietung von Studierenden der Hochschule für Musik FHNW und des Kammerchors Muttenz (unten). (Quelle: HBA)

Informationen zum Gebäude
Das 64.5 Meter hohe Gebäude im Gebiet Polyfeld in Muttenz hat ein Volumen von rund 350`000 Kubikmeter und umfasst nahezu 67`000 Quadratmeter Geschossfläche. Es besteht aus zwei Untergeschossen, einem Erdgeschoss mit Galerie und zwölf Obergeschossen. In den Untergeschossen befinden sich Aula, Restaurant und Bibliothek, 16 Hörsääle, verschiedene Seminarräume, Ateliers, Werkstätten, Labors und Büros sowie zwei Sporthallen und an Externe vermietete Ladenflächen.   

Der zentral gelegene Neubau, der von pool Architekten und der Takt Baumanagement AG entworfen und geplant sowie von der HRS Real Estate AG realisiert wurde, ist gut an den öffentlichen Verkehr angebunden und erfüllt die für ein Gebäude seiner Kategorie hohen Anforderungen des Minergie-Standards (MINERGIE-P*). Die grosszügige Anlage vor dem Campus soll auch als Begegnungszone für die Anwohnenden dienen.

Die Hochschulen im FHNW Campus Muttenz
Der FHNW Campus Muttenz – das grösste Gebäude der Fachhochschule Nordwestschweiz – vereint die folgenden fünf Hochschulen unter einem Dach:
•    Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW
•    Hochschule für Life Sciences FHNW
•    Pädagogische Hochschule FHNW
•    Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
•    Hochschule für Technik FHNW

Redaktion BUZ | 31. Dezember 2018

Regierungen beider Basel verabschieden gemeinsame Langfristperspektive Hochleistungsstrassen

Redaktion BUZ

Am 13. November 2018 stellten Sabine Pegoraro, Vorsteherin der Bau- und Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft, Hans-Peter Wessels, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt und Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra) die gemeinsame Langfristperspektive für die Hochleistungsstrassen im Raum Basel vor. Das Infoforum fand in der Aula des FHNW Campus in Muttenz statt. Die Kantone unterstützen das Astra beim Projekt Rheintunnel und dem 8-Spurausbau der A2 zwischen Hagnau und Augst und fordern eine rasche Umsetzung. Zugleich soll die Streckenführung für den Baselbieter Zubringer Bachgraben-Allschwil geklärt werden. Unter der Federführung des Bundes starten ausserdem erste Überlegungen zu einem langfristig zu realisierenden Autobahn-Westring.

In der Region Basel sind die Hochleistungsstrassen täglich stark belastet. Der Bund geht bis in das Jahr 2040 von Zunahmen des öffentlichen Verkehrs von 50 Prozent, des Langsamverkehrs von 30 Prozent und des Autoverkehrs von knapp 20 Prozent aus. Um die Probleme zu lösen und den Unterhalt der Strassen zu gewährleisten, werden im Raum Basel mehrere wichtige und grosse Projekte für den Autoverkehr vorbereitet. Mit der Langfristperspektive Hochleistungsstrassen legen die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt ihre strategischen Positionen hinsichtlich der Hochleistungsstrassen in beiden Kantonen und ihre Haltung gegenüber dem Bund gemeinsam fest. Die Langfristperspektive ist konsistent mit dem Agglomerationsprogramm Basel und steht im Einklang mit den Vorhaben des Bundesamts für Strassen (ASTRA).

Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen (ASTRA); Sabine Pegoraro, Vorsteherin der Bau- und Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft und Hans-Peter Wessels, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt stellten die gemeinsame Langfristperspektive für die Hochleistungsstrassen im Raum Basel vor. (Quelle: BUD)

Rheintunnel beseitigt Engpass Osttangente 
Der Rheintunnel hat für die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt höchste Priorität und darf nicht durch andere Hochleistungsstrassen konkurrenziert werden. Die Kantone fordern vom Bund die möglichst rasche Umsetzung des Rheintunnels. Mit dem Tunnel zwischen Nordtangente und Autobahn A2 beseitigt das Bundesamt für Strassen den Engpass auf der Basler Osttangente. Die Verbindung reduziert den Durchgangsverkehr in Birsfelden und Muttenz massiv und entlastet die Basler Quartiere Breite, Wettstein sowie das obere Kleinbasel vom Verkehr. Der Rheintunnel wird dem Bundesrat voraussichtlich Ende 2019 zur Bewilligung vorgelegt. Mit dem Baubeginn ist frühestens ab dem Jahr 2025 zu rechnen. 
 

Massiv weniger Stau durch Ausbau der A2 zwischen Hagnau und Augst 
Das Bundesamt für Strassen bereitet aktuell den Ausbau der A2 zwischen Hagnau und Augst von sechs auf acht Spuren vor. Der Ausbau reduziert die Staustunden massiv und entlastet die parallel zur Autobahn laufenden Strassen sowie wichtige Kantonsstrassenabschnitte deutlich vom Verkehr. Die Kantons- und Gemeindestrassen zwischen Basel und Augst müssen heute viel Durchgangsverkehr aufnehmen. Die beiden Kantone unterstützen den Ausbau und fordern die rasche Umsetzung durch das Bundesamt für Strassen, möglichst gleichzeitig mit dem Rheintunnel. 

Entwicklungsareal anschliessen mit dem Zubringer Bachgraben-Allschwil 
Mit dem Zubringer Bachgraben-Allschwil schliesst der Kanton Basel-Landschaft das Bachgraben-Areal mit einer leistungsfähigen Kantonsstrasse direkt an die Nordtangente an. Der Kanton Basel-Stadt und die französischen Behörden arbeiten beide unterstützend an dem Projekt mit. Der Zubringer Bachgraben-Allschwil ist ein Teil der Umfahrung Allschwil, der das Baselbieter Stimmvolk im Jahr 2015 zugestimmt hat. Die genaue Streckenführung muss noch geklärt werden. Auf dem Boden von Basel-Stadt wird die Strasse unterirdisch verlaufen und soll dabei einem Autobahn-Westring um Basel nicht im Weg stehen.

Ein Westring würde sowohl die Baselbieter Gemeinden Allschwil, Binningen, Bottmingen als auch Basel West und das Basler Gundeli-Quartier deutlich vom Autoverkehr entlasten.(Quelle: TBA)


 

Westring entlastet Allschwil, Binningen, Bottmingen, Basel West und das Gundeli 
Der Westring ist eine Projektskizze für einen Autobahnring, der die Autobahn-Stammlinie aus dem Raum Hagnau mit der Nordtangente und der A35 verbindet. Langfristig könnte ein solcher Autobahnring die Verfügbarkeit, die Verträglichkeit und die Sicherheit des Nationalstrassensystems rund um Basel gewährleisten. Ein Westring würde sowohl die Baselbieter Gemeinden Allschwil, Binningen, Bottmingen als auch Basel-West und das Basler Gundeli-Quartier deutlich vom Autoverkehr entlasten. Basel-Stadt und Basel-Landschaft streben die Aufnahme eines Westrings in das Nationalstrassennetz an und sind bereit, aktiv in der entsprechenden Projektorganisation des ASTRA mitzuwirken. Die Kantone lassen dafür den Autobahnanschluss Basel-City (Gundelitunnel) als einzelnes, isoliertes Projekt fallen. Die Streckenführung eines Westrings ist noch nicht definiert, das ASTRA wird sie in weiteren Untersuchungen zusammen mit den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt erarbeiten. 
Um die Verkehrsentlastung durch den Westring langfristig zu sichern, setzen die Kantone zeitgleich flankierende Massnahmen auf den Stadt- und Gemeindestrassen um. Die Regierungen von Basel-Landschaft und Basel-Stadt setzen sich zudem für den Ausbau des regionalen Öffentlichen Verkehrs sowie für den Ausbau der Infrastruktur für Velofahrende und für Fussgängerinnen und Fussgänger rund um den Westring ein.

Tumasch Clalüna, Regisseur | 31. Dezember 2018

„Augias“: Theater auf der ARA zur Aufklärung

Tumasch Clalüna, Regisseur

Das Theaterprojekt «Augias oder Herakles auf der Kläranlage» ist ein Versuch, die Funktionsweise einer ARA zu erläutern und in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext einzubetten. Der Pilotversuch auf der ARA Birs war ein voller Erfolg!

Ein Theaterregisseur des Theater Roxy Birsfelden hat bei der Leitung des Amtes für Industrielle Betriebe (AIB) angefragt, ob er ein Theaterstück auf der Kläranlage aufführen darf. Das AIB scheute den Mehraufwand nicht und lud den Regisseur zur Präsentation ein. Danach kam die Zusage. 

Die Inszenierung «Augias» war eine Kooperation mit dem Theater Roxy Birsfelden. (Quelle: AIB)

Im September begannen die Proben für die Inszenierung «Augias» auf der ARA Birs: Fremde Gestalten huschten herum und brüllten unverständliche Sätze. Während des laufenden Betriebs streiften die drei Schauspieler Ralph Engelmann, Benjamin Mathis und Andreas Müller zusammen mit dem Regisseur Tumasch Clalüna über die Anlage, erkundeten Orte, die bespielt werden konnten, klärten Sicherheitsfragen und vertieften sich aktiv in die Thematik der Abwasserklärung.

Die Mitarbeitenden der ARA Birs merkten bald, dass das Anliegen der Kulturschaffenden ernst gemeint war und sie Wasser und die Aufbereitung der Abwässer als Folge von Konsum zum Thema machen wollten. Die Arbeit der ARA- Mitarbeitenden wurde wertgeschätzt und sie wurden am Ende im Stück gar zu Helden stilisiert.

Kurz zusammengefasst ging es in Augias um Folgendes: Um die Effizienz und die Hygiene seines Betriebs zu verbessern, beschliesst ein Wurstfabrikant, Mist und Gülle von nun an direkt in die Kanalisation zu leiten. Die Kläranlage gerät dadurch an den Rand des Kollapses und der Chef verpflichtet den Wurstmacher, eine Lösung zu liefern. Dieser zaubert den Helden Herakles aus dem Hut, der in der Antike bereits die Ställe des Augias gereinigt haben soll. Allerdings tat er dies mittels einer Schwemmreinigung. Der ganze Mist würde nach seiner Methode also im Rhein landen. 

Theater zum Thema Aufbereitung der Abwässer als Folge von Konsum. (Quelle: AIB)

Die Mitarbeiter klären den antiken Helden auf und bringen ihn auf den heutigen Wissensstand in Sachen Abwasserklärung. Nach und nach stellt sich heraus, dass Herakles nur ein Ablenkungsmanöver des Wurstfabrikanten war, um Zeit zu gewinnen. Am Ende kommt es wie es kommen muss: Herakles öffnet die Schleusen und schwemmt den Mist in den Fluss. Dies stellt bei einer Verschmutzung in dieser Grössenordnung die einzig mögliche Lösung dar. Wie Herakles im Stück einmal sagt: Wer konsumiert, scheidet aus. Die Logik der Natur lässt sich nicht durchbrechen.

Die Inszenierung «Augias» war eine Kooperation mit dem Theater Roxy Birsfelden und fand vom 20. bis 24. September 2018 auf der ARA Birs statt. Alle Vorstellungen waren ausverkauft. Der Pilotversuch war ein grosser Erfolg. 

Das Theaterprojekt „Augias“ auf der ARA Birs war ein voller Erfolg. (Quelle: AIB)

Dass das Amt für Industrielle Betriebe und die Belegschaft der ARA Birs sich trotz ungewissem  Ende auf dieses Projekt eingelassen haben, ist für den Regisseur heldenhaft. Nun gibt es bereits Interessenten aus der Innerschweiz, die das Stück ebenfalls auf einer ARA zeigen wollen.

Der persönliche Wunsch des Regisseurs ist es, den „Augias“ auch in Sissach auf der ARA Ergolz 1 zu zeigen. Dort sind die einzelnen Klärstufen schön hintereinander geschaltet, sodass der Prozess gut erkennbar ist. Die Begeisterung für Kläranlagen hat das Theaterteam also voll erfasst.

Erfolgreiche Informationsveranstaltungen zum Grossverbrauchermodell

Sabine Stöcklin, Amt für Umweltschutz und Energie

Die Bau- und Umweltschutzdirektion informierte im November 2018 die Grossverbraucher von Energie über die Bestimmungen zum Grossverbrauchermodell. Ausgelöst durch die Totalrevision von Energiegesetz und Energieverordnung des Kantons Basel-Landschaft sollen die Grossverbraucher die wirtschaftlichen und zumutbaren Effizienzmassnahmen umsetzen. Sie haben bis Ende 2021 Zeit, entsprechende Zielvereinbarungen mit dem Bund oder dem Kanton abzuschliessen. Die Grossverbraucher leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaziele von Bund und Kanton.

Das totalrevidierte Energiegesetz des Kantons Basel-Landschaft vom 16. Juni 2016 und die dazugehörende Energieverordnung vom 20. Dezember 2016 enthalten verschiedene Bestimmungen zum Grossverbrauchermodell. Unter anderem sind Grossverbraucher mit einem jährlichen Wärmeverbrauch von mehr als fünf Gigawattstunden (GWh) oder einem jährlichen Elektrizitätsverbrauch von mehr als 0,5 GWh verpflichtet, ihren Energieverbrauch zu analysieren und zumutbare Massnahmen zur Verbrauchsoptimierung innert zehn Jahren zu realisieren.

Zumutbare, wirtschaftliche Massnahmen
Massnahmen gelten als zumutbar, wenn sie dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, wirtschaftlich und nicht mit betrieblichen Nachteilen verbunden sind. Als wirtschaftlich gelten Prozessmassnahmen mit bis zu vier Jahren Paybackdauer (Kapitalrückfluss) und Infrastrukturmassnahmen mit bis zu acht Jahren Paybackdauer. 

Gut besuchte Informationsanlässe
Die Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) informierte die Unternehmen mit Grossverbraucher-Betriebsstätten im Beisein von Regierungsrätin Sabine Pegoraro an drei gut besuchten Anlässen im November 2018 über die wesentlichen Elemente und Ziele der neuen Vorschriften. Im Kanton Basel-Landschaft gibt es rund 300 Grossverbraucher-Betriebsstätten in 218 Unternehmen. 59 Unternehmen haben bereits eine Zielvereinbarung zur Effizienzverbesserung und Reduktion der CO2-Intensität abgeschlossen und erfüllen damit die kantonalen Grossverbraucherbestimmungen. Bei ungefähr 159 Unternehmen besteht noch Handlungsbedarf. 

Regierungsrätin Sabine Pegoraro informierte die Unternehmen mit Grossverbraucher-Betriebsstätten über die wesentlichen Elemente und Ziele der neuen Vorschriften. (Quelle: GSK)

Universalzielvereinbarung bevorzugt
Das bevorzugte Instrument für die Energie-Grossverbraucher ist eine Universalzielvereinbarung mit dem Bund. Diese wird mit einer vom Bund akkreditierten Agentur und ihren schweizweit tätigen und branchenkundigen Energiespezialisten und -spezialistinnen erarbeitet. Zurzeit gibt es zwei Agenturen: Die Energie-Agentur der Wirtschaft, EnAW, die seit 17 Jahren aktiv ist und die act Cleantech Agentur Schweiz, welche seit fünf Jahren vom Bund mit Aufgaben aus der CO2- und Energiegesetzgebung beauftragt ist.

Erfahrungen in anderen Kantonen positiv
Die Kantone Zürich und Neuenburg führten 2005/2006 als erste das Grossverbrauchermodell ein. Nach und nach folgten weitere Kantone. Die Erfahrungen zeigen, dass bei den meisten Grossverbrauchern wirtschaftliche Effizienzpotentiale vorhanden sind. Das Grossverbrauchermodell steigert somit längerfristig auch die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen.

Verbände der Wirtschaft begrüssen Grossverbrauchermodell
An den Informationsanlässen begrüsste Dr. Sebastian Deininger von der Handelskammer beider Basel das Grossverbrauchermodell als pragmatisches und ökonomisch effizientes Instrument. Auch Simon Dalhäuser von der Wirtschaftskammer Baselland steht zum Grossverbrauchermodell. Es trägt zur Erreichung des kantonalen Energiezieles „Senkung des Energieverbrauchs (ohne Mobilität) bis ins Jahr 2050 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 2000“ bei.

Die act Cleantech Agentur Schweiz ist seit fünf Jahren vom Bund mit Aufgaben aus der CO2- und Energiegesetzgebung beauftragt. (Quelle: act / Bernard van Dierendonck)

Zufriedene Unternehmen mit Erfahrung
An den Anlässen berichteten zudem Unternehmen mit Grossverbraucher-Betriebsstätten im Kanton Basel-Landschaft, die auf freiwilliger Basis bereits Zielvereinbarungen mit der EnAW oder mit der act Cleantech Agentur Schweiz abgeschlossen haben, von ihren Erfahrungen. So berichtete Dr. Alain Sierro, Mitglied der Geschäftsleitung der Florin AG von der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der EnAW seit dem Jahr 2002. Die Florin AG verbessert ihre Energieeffizienz schon in der zweiten Zielvereinbarung und bereitet sich aktuell auf die dritte vor. Ohne Zielverpflichtungen wäre für sie jedes Jahr ein um 2,6 GWh höherer Verbrauch an Wärmeenergie und ein um 0,7 GWh höherer Stromverbrauch resultiert. Auch der Betriebsleiter der Rego-Fix AG, Jörg Weber, schätzt die Zusammenarbeit mit seiner Effizienz-Agentur, der Cleantech Agentur Schweiz. Er strich insbesondere das grosse Wissen des Experten hervor, der bei der Erarbeitung seiner Zielvereinbarung den Betrieb besucht und die wirtschaftlichen Massnahmen eruiert hatte.

Das bevorzugte Instrument für die Energie-Grossverbraucher ist eine Universalzielvereinbarung mit dem Bund. (Quelle: Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) zVg.)

Öffentliche und staatsnahe Betriebe mit Vorbildrolle
Die Bau- und Umweltschutzdirektorin begrüsste die Grossverbraucher der öffentlichen Hand und der staatsnahen Betriebe in einer separaten Informationsveranstaltung. Diese sollen die Grossverbraucherbestimmungen vorbildlich rasch umsetzen und Zielvereinbarungen abschliessen. Dass sich diese ökonomisch und ökologisch bewähren, zeigte Rolf Degen am Beispiel der SVA Basel-Landschaft, die im Jahr 2014 eine Universalzielvereinbarung abgeschlossen hat.

Tiefbauamt | 31. Dezember 2018

Zubringer Pfeffingerring: 1‘200 Tonnen schwere Deckenplatte erfolgreich eingebaut

Andreas Netz, Jauslin Stebler AG und Boris Kunze, Tiefbauamt

Beim Projekt „Aesch, Zubringer Pfeffingerring“ wird das Neubaugebiet Aesch Nord mit einer neuen Strasse direkt an die Hochleistungsstrasse A18 angeschlossen. Das Gemeindestrassennetz und die Knotenbereiche Arlesheimerstrasse und Hauptstrasse werden dadurch stark vom Verkehr entlastet. Mit dem Einschub des Unterführungsbauwerks wurde Anfang Oktober ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Der Zubringer schliesst im Südwesten an den Kreisel Butthollen an und unterquert die kantonale Hauptverkehrsstrasse Reinach/Aesch sowie die Velo- und Tramverbindung. Auf Höhe der Überführung Fiechtenweg schliesst er an die Hochleistungsstrasse A18 an.

Luftbildaufnahme der Baustelle, Strassenbau und Vorbereitung Untergrund für den Deckel (Quelle: Jauslin Stebler AG)

Neu wird dabei von der A18 kommend eine Ausfahrtsrampe mit je einer Fahrspur in Richtung Aesch und in Richtung Reinach erstellt sowie in der Gegenrichtung eine einspurige Einfahrtsrampe auf die A18 geschaffen. Ausserdem wird nördlich des Zubringers ein Vernetzungstreifen für Kleintiere inklusive Unterführungstunnel unter die Hauptstrasse realisiert.

Um das Gemeinde- und Kantonsstrassennetz so wenig wie möglich durch die Baumassnahmen zu tangieren, wurden die vier Hauptbauphasen optimal geplant. In der ersten Bauphase wurden auf der freien Fläche nördlich des Zubringers Installationen angefertigt und der Zubringer inklusive Anschluss an den Kreisel Butthollen erstellt. Für die zweite Bauphase  wurde der Deckel der Unterführung vorfabriziert und die Verkehrsführung erstellt. Unter laufendem Trambetrieb wurden in der Nacht Bohrpfähle im Kreuzungsbereich der Hauptstrasse erstellt.

Erstellung der Bohrpfähle auf denen der Unterführungsdeckel temporär zu liegen kommt. (Quelle: Jauslin Stebler AG)

Die Risikobetrachtung ergab hingegen, dass der Einschub des ganzen Unterführungsbauwerkes innerhalb des engen zur Verfügung stehenden Zeitrahmens unter laufendem Trambetrieb nicht möglich sein würde. Aus diesem Grund wurde ein zehn Tage dauerndes Zeitfenster für einen Tramunterbruch festgelegt und die Arbeitsschritte in diesem Zeitfenster monatelang vorher geplant. Als Tramersatz standen Busse zur Verfügung. Am 1. Oktober 2018 wurde schliesslich die über 1‘200 Tonnen schweren Decke der neuen Unterführung erfolgreich eingeschoben. Mit diesem Ereignis ist ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung des Bauvorhabens erreicht (Zeitrafferfilm vom Einschub der Deckenplatte). 

Vorschub der Decke unter permanenter Kontrolle der Hydraulikpressen auf der Verschubbahn(Quelle: Jauslin Stebler AG)

Derzeit wird die Hauptstrasse auf der Decke der neuen Unterführung erstellt und der Verkehr in die ursprüngliche Trasseeführung zurück verlegt. Ausserdem werden unter dem Deckel das Erdreich ausgehoben und die Wände der Unterführung fertiggestellt. Gleichzeitig mit dem Aushub wird das kreuzungsfreie Unterqueren der Hauptstrasse ermöglicht. 

In der dritten Bauphase  werden die Rampen- und Leitmauern auf der nördlichen Seite des Zubringers zur A18 realisiert. Der Baustellenverkehr zwischen dem Hauptinstallationsplatz und der Baustelle östlich der Hauptstrasse erfolgt so innerhalb der Baustelle und nicht über das kantonale bzw. Gemeindestrassennetz mit dem Vorteil, dass kein Zusatzverkehr auf dem Knoten Arlesheimerstrasse/Hauptstrasse entsteht.

Sobald die Ausfahrtsrampen erstellt sind, wird in der vierten Bauphase die Ausfahrt temporär zur Zufahrt für die A18 umgebaut, um die südlichen Kunstbauten des Zubringers zu erstellen. Hier wird auf der Leitmauer Süd eine 128 Meter lange Lärmschutzwand bis an die Überführung Fiechtenweg gelegt.

Hochbauamt | 31. Dezember 2018

Auszeichnung Guter Bauten 2018: Zehn Objekte im Baselbiet

Judith Kessler, Hochbauamt

Die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben zum sechsten mal gemeinsam die Auszeichnung Guter Bauten durchgeführt. Eine unabhängige Fachjury hat während drei Tagen über 60 Objekte besichtigt und 35 Auszeichnungen ausgesprochen. Regierungsrätin Sabine Pegoraro und Regierungsrat Hans-Peter Wessels ehrten die Preisträger persönlich.

Anlässlich der Vernissage vom 30. Oktober 2018 im Lichthof des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt wurden die Auszeichnungen von Frau Regierungsrätin Sabine Pegoraro im Beisein des stellvertretenden Kantonsarchitekten des Kantons Basel-Landschaft, Marco Fabrizi und des Kantonsbaumeisters des Kantons Basel-Stadt, Beat Aeberhard, den Architekten und Bauherrschaften übergeben. Die Veranstaltung stiess mit rund 200 Besuchern auf grosses Interesse.

Mit dem Wissen, dass sich gutes Bauen nicht allein durch baugesetzliche Mittel fördern lässt, wurde die Auszeichnung Guter Bauten von den beiden Hochbauämtern initiiert. Die Plattform hat sich seither zur Förderung und Vermittlung guter Architektur und als wichtiger Architekturpreis etabliert. Anfangs noch getrennt, führen die beiden Kantone seit dem Jahr 1992 im Turnus von fünf Jahren unter abwechselnder Führung gemeinsam die "Auszeichnung Guter Bauten" durch.

Mit der öffentlichen Ausstellung der Werke soll zur Diskussion angeregt und anhand gebauter Beispiele ein breites Verständnis für zeitgenössische Architektur gefördert werden. Um die Bauten der Bevölkerung möglichst nahe zu bringen, wurden die prämierten Objekte für jedermann zugänglich im öffentlichen Raum in Liestal und Basel ausgestellt. 

Die Werke wurden vor dem Regierungsgebäude in Liestal auf Plakaten ausgestellt. (Quelle: HBA)

Aus den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt wurden insgesamt 180 Objekte zur Beurteilung eingereicht. Eine unabhängige und auswärtige Fachjury hat diese gesichtet und nach intensiven Diskussionen und zahlreichen Besichtigungen vor Ort schliesslich 35 Objekte ausgezeichnet. Zehn davon befinden sich im Kanton Basel-Landschaft. Unter anderem wurde der Kanton Basel-Landschaft auch als Bauherrschaft für den Neubau der FHNW in Muttenz ausgezeichnet.

Ziel war es, Werke auszuzeichnen, welche sich durch überdurchschnittlich hohe Qualität beispielhaft hinsichtlich Städtebau, Architektur und Nachhaltigkeit hervorheben. Die Beurteilungskriterien wurden im Vorfeld von der Jury festgelegt.

Sämtliche eingegebenen Objekte sind im Internet mit Bildern und Plänen und Texten der Jury dokumentiert. Prämierungen zurück bis ins Jahr 1980 sind ebenfalls dokumentiert und auf einer Karte verortet. Ein Blick darauf lohnt sich!

Amt für Industrielle Betriebe | 31. Dezember 2018

Duggingen: Neues Mischwasserbecken entlastet Gewässer

Sven Bittscheidt, Amt für Industrielle Betriebe

Im Kanton Basel-Landschaft werden die Siedlungen mehrheitlich in Mischsystemen entwässert. Dabei kommt es je nach Witterung zu grossen Unterschieden in der Abflussmenge: Bei Regen fliesst bis zu 100 mal mehr Wasser durch die Kanalisation. Abwasserreinigungsanlagen (ARA) sind nicht für die Behandlung solch grosser Abwassermengen ausgelegt, da dies weder technisch sinnvoll noch wirtschaftlich wäre. Aus diesem Grund wird ab einer bestimmten Regenintensität ungereinigtes Mischwasser – und damit Abwasser – über Kanäle in Bäche und Flüsse abgeführt. Untersuchungen des Amtes für Umweltschutz und Energie (AUE) haben gezeigt, dass in Abhängigkeit von Regenereignissen massive Verschmutzungen in Gewässern auftreten. Abhilfe schaffen hier Mischwasserbecken.

Wenn Kanäle ab einer bestimmten Regenintensität ungereinigtes Mischwasser und damit Abwasser in Bäche und Flüsse entlasten, hat dies nach den immer häufiger auftretenden, längeren Trockenperioden und den anschliessenden Starkregenfällen starke Verschmutzungen zur Folge. Erfahrungen mit den bisher in Betrieb stehenden Mischwasserbecken (MWB) des AIB zeigen, dass die Gewässer bei Regen dank der Speichermöglichkeit massiv von Schmutzstoffen entlastet werden. Das dort aufgefangene Mischwasser wird nach Regenende in der Kläranlage behandelt.

Die Gemeinde Duggingen wies bis vor kurzem noch keine Mischwasserbehandlung auf, sodass die Priorität in diesem Fall hoch war. Der Weg bis zum Projektstart zeichnete sich neben der optimalen Standortsuche und den üblichen Planungsstufen durch Abklärungen mit der betroffenen Gemeinde, den Anwohnern und Parzellenbesitzern aus.

Die spezifischen geologischen Gegebenheiten (hoch anstehender Fels) in der Gemeinde Duggingen beeinflussten die Bauweise des Beckens stark. Zum einen gaben die hydraulischen Notwendigkeiten eine Bauhöhe vor. Auf der anderen Seite sollte der Bau so wirtschaftlich wie möglich sein. Als Konsequenz sollte also das Becken so hoch wie möglich verbaut werden, damit der aufwändige und teure Felsaushub so gering wie möglich ausfiel. Ebenfalls herausfordernd gestaltete sich die Lage des Beckens: Es liegt genau im Bereich eines viel genutzten Fuss- und Velowegs, welcher auch nach dem Bau des MWB nutzbar bleiben muss. Andererseits verläuft  in unmittelbarer Nähe zur Baustelle und damit innerhalb des Arbeitsbereiches des Baukrans eine Bahnstrecke, sodass  die Arbeiten mit der SBB koordiniert und die entsprechenden Sicherheitsauflagen erfüllt werden mussten.

Für das Becken wurde so wenig Fels wie möglich und so viel wie nötig abgebaut. (Quelle: AIB)

Die Arbeiten konnten aufgrund der optimalen Wetterbedingungen zügig und gemäss Terminprogramm ausgeführt werden. Nachdem zuerst die Ablaufkanäle erstellt wurden, konnte das Becken in den Sommermonaten gebaut werden. Bevor das Becken in Betrieb genommen wurde, musste es auf eine ausreichende Dichtigkeit geprüft werden. Diese Prüfung bestand das Becken Anfang September 2018 erfolgreich.

Nach dem Bau des Beckens wurden der Zulaufkanal und das Betriebsgebäude erstellt. Während der gesamten Bauphase wurden unangekündigte Baustellenkontrollen eines Fachmannes durchgeführt, um die Einhaltung der Arbeitssicherheit zu gewährleisten.

Dank optimalen Wetterbedingungen konnte das MWB planmässig fertiggestellt werden. (Quelle: AIB)

Mit Beginn der Umgebungsarbeiten Ende Oktober 2018 wurde auch das Becken in Betrieb genommen. Die maximale Zulaufmenge zum MWB Duggingen beträgt nun 1‘200 Liter pro Sekunde. Die maximale Weiterleitmenge zur ARA beträgt rund 30 bis 40 Liter pro Sekunde. Obwohl das Volumen des Beckens im Verhältnis zu den meisten anderen Becken des AIB mit 220m3 relativ klein ausfällt, erfüllt es heute eine wichtige Funktion.

Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Planern, Bauleitung, Bauunternehmen und dem AIB, konnte das Bauwerk zügig fertig gestellt werden. Auch das Budget wurde eingehalten und gleichzeitig konnte mit dem Neubau ein weiterer Schritt zum Schutz der Umwelt geleistet werden.

Schloss Wildenstein | 31. Dezember 2018

Fantasievoller Weihnachtsmarkt auf Schloss Wildenstein

erein Freunde von Schloss Wildenstein

Eine kalte Bise wehte den Marktleuten und den Helfenden um die Ohren, als Mitte November der traditionelle Weihnachtsmarkt auf Schloss Wildenstein zum siebten Mal über die Bühne ging. Die 45 liebevoll dekorierten Markstände lockten wie jedes jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Ein zusätzlicher Shuttlebus sorgte dafür, dass die Gäste ohne lange Wartezeit zum Markt gelangen konnten.

Bereits im Vorfeld mussten einige Vorkehrungen getroffen werden, insbesondere mit Blick auf die Anreise der Besucher. So wurde ein zusätzlicher Shuttlebus organisiert und ein neuer Rundkurs auf die Beine gestellt, um dem Besucherandrang Herr zu werden.

Ebenfalls eine Neuerung stellten die zusätzlichen Markstände auf dem Hofgut von Familie Sprunger dar. Sie dienten dazu, das ganze Markttreiben etwas aufzulockern. Die 45 Marktstände waren im Nu vergeben und wurden wie jedes Jahr mit grossem Aufwand und viel Herzblut der Aussteller dekoriert. So flatterten beispielsweise kleine Engel in allen Varianten im Wind. Verkauft wurden Töpferwaren, Blumengestecke, Holzfiguren und zahlreiche weitere handwerkliche Kostbarkeiten, aber auch Leckereien wie Oliven oder Rauchwürste.

Der Weihnachtsmarkt auf Schloss Wildenstein lockt jedes Jahr viele Besucherinnen und Besucher an. (Quelle: Verein Freunde von Schloss Wildenstein)

Selbstverständlich war an verschiedenen Orten auch für das leibliche Wohl gesorgt und in der Kaffeestube herrschte reges Treiben. Über 500 Kaffees wurden an den beiden Tagen vom Vorstand des Vereins Freunde von Schloss Wildenstein ausgeschenkt und die selbstgebackenen Kuchen fanden wie immer reissenden Absatz. Zum ersten Mal war für die jungen und junggebliebenen Gäste auch eine Märchenerzählerin zugegen, welche sich grosser Beliebtheit erfreute.

Voller Bewunderung wurde der mit viel Liebe dekorierte Weihnachtsbaum im Schlosshof und die wunderschöne Weihnachtskrippe, welche die beiden Schlossverwalter in den Fels gebaut hatten, bestaunt. Die Besucherinnen und Besucher auf Schloss Wildenstein durften zwei unvergessliche Tage und eine tolle vorweihnachtliche Stimmung erleben und geniessen.

Amt für Industrielle Betriebe | 31. Dezember 2018

Von sauberen Händen und berstenden Trennscheiben

Michael Fischer, Amt für Industrielle Betriebe

Im Sicherheitssystem des Amtes für Industrielle Betriebe (AIB) ist der alljährlich stattfindende Sicherheitshalbtag seit vielen Jahren ein wichtiger Termin. Dieses Jahr standen neben einem Nothilferefresher auch der Umgang mit biologischen Arbeitsstoffen sowie die Nichtbetriebsunfallprävention auf dem Programm.

Hochgiftige Deponiegase und Asbest, das Betreten von unterirdischen Abwasseranlagen und ätzende Labor-Reagenzien sind nur einige Beispiele für das Gefahrenportfolio des Amtes für Industrielle Betriebe (AIB). Als Betreiber und Besitzer von technischen Anlagen untersteht das AIB zudem der EG-Maschinenrichtlinie. Das heisst: Bei der Planung muss nicht nur auf den sicheren Bau der Anlagen geachtet werden, sondern es gilt, den kompletten Lebenszyklus der jeweiligen Anlage hinsichtlich Maschinensicherheit zu berücksichtigen.

Es ist offensichtlich, dass diese Richtlinie für das AIB eine zentrale Bedeutung hat. Neben dem vermehrten Beizug von Spezialisten für Arbeitssicherheit steht vor allem die regelmässige Instruktion und Weiterbildung der Mitarbeitenden im Fokus. Eine wichtige Rolle spielt der jährliche Sicherheits-Halbtag. An diesem Anlass werden die Kolleginnen und Kollegen an verschiedenen Posten gezielt auf besondere Gefahren im Betrieb sensibilisiert und dem diesbezüglichen Umgang angeleitet. Daneben werden beim AIB auch Themen aus der Nichtbetriebsunfall-Prävention aufgegriffen, denn es gilt: Unabhängig davon, wo der Unfall passiert, erleidet die betroffene Person möglicherweise einen Schaden mit erheblichen Folgen.

Bei einem Notfall ist routiniertes Handeln entscheidend. Daher wurden am ersten Posten die grundlegenden Nothelfer-Regeln wiederholt. Fabian Dürr von der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung referierte über das Verhalten im Notfall und die Grundlagen der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Anschliessend machten die Teilnehmenden den Praxistest und übten das Gelernte mit Hilfe der „Rescue-Ann“ und dem Defibrillator.

Das Arbeiten in abwassertechnischen Anlagen birgt Gefahren, welche von blossem Auge nicht immer erkennbar sind, wie beispielsweise Keime oder Viren. Nicht selten verbringt ein Arbeiter nach dem Kontakt mit Rohabwasser die kommenden Tage auf der Toilette, weil er von krankmachenden Keimen infiziert wurde. Zum Glück verlaufen solche Krankheiten meist ohne Komplikationen. „Man stirbt nicht – aber man meint es“ lautet dann der Kommentar derjenigen, die das schon erlebt haben. Es sind jedoch auch schwerwiegende Krankheitsverläufe möglich und nicht jeder Keim ist harmlos (z.B. Leptospiren).

Mit Hilfe der Rescue-Ann wurden die Wiederbelebungsmassnahmen geübt (links).

Experimente zeigten, wie schnell es im Geräteschuppen explosiv wird (rechts). (Quelle: AIB)

Die Arbeitshygiene ist deshalb ein zentraler Bestandteil der Arbeitssicherheit, welcher leider oftmals unterschätzt wird. Der stellvertretender Dienstellenleiter Gerhard Koch erläuterte den Unterschied zwischen lebenswichtigen Bakterien und krankmachenden Bakterien, Viren, Parasiten oder Würmern, welche sich im Abwasser befinden. Zum Schluss des zweiten Postens konnten die Kolleginnen und Kollegen mit einer Prüflösung selbst testen, ob die Händedesinfektion lückenlos funktioniert.

Im dritten Block referierte Mathias Reber von der Suva über „Unfälle im Haus und Garten“. Dort passierenetwa 20 Prozent aller Unfälle. In beeindruckenden Experimenten wurde aufgezeigt, wie schnell es im Geräteschuppen explosiv wird oder wie leicht eine Trennscheibe auf einem Winkelschleifer bersten kann. Diese Eindrücke konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AIB im Anschluss an den Vortrag bei einem gemeinsamen Mittagessen vertiefen.

Das gemeinsame Mittagessens nutzten die Kolleginnen und Kollegen, um sich in lockerer Atmosphäre über die persönlichen Erkenntnisse aus den Arbeitsblöcken auszutauschen. Meist werden bei dieser aktiven Pause bereits die ersten Verbesserungsvorschläge und Themenvorschläge für den nächsten Sicherheits-Halbtag erarbeitet.


 

Tiefbauamt | 31. Dezember 2018

Verkehrsentwicklung im Jahr 2017

Susanne Wenger und Stefan Roana, Tiefbauamt

Das Tiefbauamt erfasst den Strassenverkehr auf dem kantonalen Strassennetz mit automatischen Zählgeräten an 29 Stellen permanent und alle fünf Jahre beziehungsweise nach Bedarf an rund 120 Orten temporär. Im Weiteren wird der Veloverkehr an fünf Stellen erfasst. Die Registrierung der einzelnen Fahrzeuge erfolgt fahrstreifenweise über Induktionsschlaufen, welche in den Strassenbelag eingelassen sind.

Die gemessenen Werte werden mit spezifischen EDV-Programmen ausgewertet und die Ergebnisse dokumentiert. So wird zum Beispiel von den permanenten Zählstellen der sogenannte „Durchschnittliche Tagesverkehr“ (DTV) monatlich ermittelt und in Tabellenform im Internet publiziert. Die Zähldaten dienen einerseits der Verkehrsplanung (Variantenstudium, Verkehrsprognosen), anderseits der Verkehrstechnik (z.B. Strassenquerschnitt, Umweltschutz, Unfallstatistik). Ferner wird jährlich ein Bericht über die Ergebnisse der Verkehrszählungen verfasst. Dieser enthält verschiedene Tabellen, wie beispielsweise die Entwicklung der Einwohnerzahlen und des Motorfahrzeugbestands oder der Anteil des Schwerverkehrs am Gesamtverkehr.

Die A2 ist im Bereich Basel-Augst der höchstbelastete Strassenzug im Kanton und gehört auch gesamtschweizerisch zu den meistfrequentierten Autobahnabschnitten. Daran ändert auch die aktuell leicht abnehmende DTV-Messung nichts: Mit einem DTV von 130‘852 Mfz/24h liegt der Wert an der Zählstelle Hagnau Ost um 1.2 Prozent tiefer als der Jahreswert im Jahr 2016. Im Tagesdurchschnitt um 0.7 Prozent auf 64‘558 Mfz/24h zugenommen hat der Verkehr hingegen im Autobahnabschnitt A2 zwischen Augst und Sissach. Der aufsummierte Tagesdurchschnitt aller Zählstellen auf den Gemischtverkehrsstrassen hat im Vergleich zum Vorjahr um 0.9 Prozent zugenommen. Dabei ist zu beachten, dass die Verkehrszunahme oder -abnahme im Vergleich zu den Vorjahren jeweils auch durch Baustellenumleitungen oder andere Ereignisse beeinflusst werden kann. Bei den Velozählstellen nahm der Zweiradverkehr im Vergleich zum Vorjahr um 7.4 Prozent zu. Der höchste Tageswert lag bei 3‘014 Zweirädern/24h und wurde am 15. August 2017 auf der Amerikanerstrasse in Binningen gemessen.  

Das Tiefbauamt erfasst den Strassenverkehr auf dem kantonalen Strassennetz mit automatischen Zählgeräten an 29 Stellen permanent. (Quelle: BUD)

Die Resultate der automatischen Verkehrserhebungen (inkl. Velozählungen) werden laufend im Internet publiziert. Der jährliche Bericht kann eingesehen und heruntergeladen werden.

Boilerumfrage 2018: Wird die Vorgabe für erneuerbare Energie umgesetzt?

Felix Jehle, Amt für Umweltschutz und Energie

Beim Ersatz eines zentralen Brauchwarmwassererwärmers muss im Kanton Basel-Landschaft seit dem 1. Juli 2017 bei Wohnbauten, Schulen, Restaurants, Spitälern, Sportbauten, Hallenbädern und weiteren grossen Warmwasserverbrauchern das Brauchwarmwasser mit mindestens 50 Prozent erneuerbarer Energie oder Abwärme erwärmt werden. Wie gut wird diese Regel umgesetzt?

Im August 2018 lud die Energiefachstelle des kantonalen Amts für Umweltschutz und Energie in Zusammenarbeit mit Suissetec Nordwestschweiz 288 regional tätige Gewerbebetriebe aus dem Bereich Planung und Installation von Sanitär- und Heizungsanlagen ein, an einer anonym durchgeführten Umfrage betreffend Boilerersatz im Kanton Basel-Landschaft teilzunehmen. Im Zeitraum vom 13. bis 31. August 2018 konnten die Betriebe über das Internet ihre Erfahrungen zum Thema eingeben.

50 Prozent erneuerbare Energie für die Brauchwarmwassererzeugung (Quelle: AUE)

Es gingen 42 Antworten ein (14.5 Prozent der kontaktierten Betriebe). Der überwiegende Anteil der Antworten stammt vom ausführenden Gewerbe. In der Summe haben 41 Betriebe seit dem 1. Juli 2017 650 zentrale Brauchwarmwassererwärmer ersetzt oder deren Ersatz geplant. Bei 610 Anlagen (94 Prozent) wurde eine gesetzeskonforme Lösung realisiert und bei 448 Anlagen (69 Prozent) wurde der Ersatz als problemlos deklariert. Als Ersatzsysteme wurden angegeben:  

40 Anlagen (6 Prozent) wurden nicht entsprechend der gesetzlichen Vorschrift mit einer Anlage ersetzt, die mindestens 50 Prozent erneuerbare Energie für die Brauchwarmwassererzeugung verwendet. Einige wenige dieser nicht gesetzeskonformen Lösungen wurden mit Ausnahmebewilligung vom Amt für Umweltschutz und Energie genehmigt. Für die restlichen Anlagen wurde keine Ausnahmebewilligung beantragt oder erteilt, was strafrechtlich problematisch sein kann, sowohl für das ausführende Gewerbe, als auch für die Liegenschaftseigentümer.

Gründe, welche die Betriebe für die Wahl der nicht gesetzeskonformen Lösung aufführen, sind:

  1. teilweise beengte Platzverhältnisse in Technikräumen oder an Boilerstandorte
  2. höherer Investitionsbedarf fürs Brauchwarmwasser
  3. bei Wärmepumpenboilern Kosten, Geräusche, „Wärmeklau“ (wenn ohne Aussenluftzufuhr)

Die Gewerbetreibenden haben bei der Umfrage angeregt, dass der Kanton ein einfach verständliches Merkblatt betreffend der gesetzlichen Vorgabe von 50 Prozent erneuerbarer Energie oder Abwärme erstellt. Dieses kann dann durch die Gewerbetreibenden den Betroffenen abgegeben werden. Das Merkblatt soll die möglichen Lösungsvarianten und das Vorgehen im Falle einer Ausnahmebewilligung enthalten. Ein solches Merkblatt wird vom Amt für Umweltschutz und Energie erstellt.

Redaktion BUZ | 31. Dezember 2018

10 Fragen an: Peter Bruttel

Redaktion BUZ

In der Rubrik „10 Fragen an“ beantworten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion jeweils zehn ausgewählte Fragen der BUZ-Redaktion. In dieser BUZ stellen wir Ihnen Peter Bruttel vom Bauinspektorat vor.

Peter Bruttel, Bauinspektorat (Quelle: Redaktion BUD)

Charles Dickens | 31. Dezember 2018

Eine Weihnachtsgeschichte die Apfelsine des Waisenknaben

Charles Dickens

In wenigen Tagen feiern wir Weihnachten – das Fest der Liebe. Die kostbare Zeit in der Familie steht für viele an erster Stelle. Gutes Essen, einen Weihnachtsbaum schmücken, Geschenke auspacken, Lieder singen, das alles gehört zum Weihnachtsfest. An dieser Stelle möchten wir Ihnen eine Weihnachtsgeschichte erzählen. Sie handelt von einem Waisenjungen, der seine Kindheit unter schwierigen Bedingungen im Heim verbringen muss. Und doch machte er an einer Weihnacht die besondere Erfahrung tiefer Freundschaft und des Mitgefühls.

Schon als kleiner Junge hatte ich meine Eltern verloren und kam in ein Waisenhaus in der Nähe von London. Es war mehr als ein Gefängnis. Wir mussten 14 Stunden täglich arbeiten - im Garten, in der Küche, im Stall, auf dem Felde. Kein Tag brachte eine Abwechslung und im ganzen Jahr gab es für uns nur einen einzigen Ruhetag. Das war der Weihnachtstag. Dann bekam jeder Junge eine Apfelsine zum Christfest. Das war alles, keine Süssigkeiten, kein Spielzeug. Aber auch diese eine Apfelsine bekam nur derjenige, der sich im Laufe des Jahres nichts hatte zu Schulden kommen lassen und immer folgsam war. Die Apfelsine an Weihnachten verkörperte die Sehnsucht eines ganzen Jahres.

So war wieder einmal das Christfest herangekommen. Aber es bedeutete für mein Knabenherz fast das Ende der Welt. Während die anderen Jungen am Waisenvater vorbeischritten und jeder seine Apfelsine in Empfang nahm, musste ich in einer Zimmerecke stehen und zusehen. Das war meine Strafe dafür, dass ich eines Tages im Sommer hatte aus dem Waisenhaus weglaufen wollen. Als die Geschenkverteilung vorüber war, durften die anderen Knaben im Hofe spielen. Ich aber musste in den Schlafraum gehen und dort den ganzen Tag über im Bett liegen bleiben. Ich war tieftraurig und beschämt. Ich weinte und wollte nicht länger leben.

Nach einer Weile hörte ich Schritte im Zimmer. Eine Hand zog die Bettdecke weg, unter der ich mich verkochen hatte. Ich blickte auf. Ein kleiner Junge namens William stand vor meinem Bett, hatte eine Apfelsine in der rechten Hand und hielt sie mir entgegen. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Wo sollte eine überzählige Apfelsine hergekommen sein? Ich sah abwechselnd auf William und auf die Frucht und fühlte dumpf in mir, dass es mit der Apfelsine eine besondere Bewandtnis haben müsse. Auf einmal kam mir zu Bewusstsein, dass die Apfelsine bereits geschält war, und als ich näher hinblickte, wurde mir alles klar und es kamen mir die Tränen. Als ich die Hand ausstreckte, um die Frucht entgegenzunehmen, da wusste ich, dass ich fest zupacken musste, damit sie nicht auseinander fiel.

Was war geschehen? Zehn Knaben hatten sich im Hof zusammengetan und beschlossen, dass auch ich zu Weihnachten meine Apfelsine haben müsse. So hatte jeder die seine geschält und eine Scheibe abgetrennt. Die zehn abgetrennten Scheiben hatten sie sorgfältig zu einer neuen, schönen runden Apfelsine zusammengesetzt. Diese Apfelsine war das schönste Weihnachtsgeschenk in meinen Leben. Sie lehrte mich, wie trostvoll echte Kameradschaft sein kann.

| 31. Dezember 2018

In eigener Sache