| 19. April 2021

Das grosse Archiv der Kantonalen Denkmalpflege wurde digitalisiert

Daniela Stäuble, Amt für Raumplanung

Das Archiv der Kantonalen Denkmalpflege ist über die Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen: Frühe Fotoaufnahmen aus der Zeit um 1900, erste Pläne der Baselbieter Dörfer, Dokumentationen von schon längst verschwundenen Bauten und Anlagen lagerten in Kisten und Schränken. Das Archiv musste professionalisiert werden. Die Mikrofilmstelle des Bürgerspitals Basel hat die unzähligen Bilddokumente digitalisiert und konnte das Projekt auf Ende Jahr 2020 abschliessen.

Häuserreihe in Wintersingen: Aufnahme aus dem Jahr 1942. (Quelle: ARP)

Die Kantonale Denkmalpflege fotografierte Renovationen von Kirchen und Schlösser, Privatpersonen überliessen ihre Fotosammlung der Denkmalpflege und Heimatschützer brachten ihre Bildschätze in die Villa Gauss (früherer Standort der Kantonalen Denkmalpflege). Die zu einem beachtlichen Umfang angewachsene Sammlung an Bauplänen, Dias und Fotos wurde sorgfältig inventarisiert und aufbewahrt. Die Aufbewahrung dieser Bilderschätze entsprach jedoch nicht mehr den Anforderungen an eine professionelle Archivierung. Dies stellte die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Landrates anlässlich eines Besuches im Jahre 2011 fest und formulierte den Auftrag, das kulturhistorisch wertvolle Bild-, Dia- und Planarchiv zu digitalisieren.

In der Folge wurde zusammen mit dem Staatsarchiv und der Abteilung Informatik das Konzept der Digitalisierung und der Integration der Daten in die Denkmalpflege-Datenbank erarbeitet. Im Jahr 2019 wurde der erforderliche Betrag im Budget der Abteilung Informatik der Bau- und Umweltschutzdirektion eingestellt. Diese hatte die Schritte vom Konzept bis zur Umsetzung kompetent beraten und begleitet. Der Auftrag ging an die Mikrofilmstelle des Bürgerspitals Basel. Das professionelle Team hatte neben den laufenden Digitalisierungsaufgaben für die Spitäler genügend Kapazität, um auch das Archiv der Denkmalpflege zu digitalisieren. Die unterschiedlichen Formate der Pläne, die unterschiedliche Beschaffenheit der Fotos und Dias waren eine zusätzliche Herausforderung.

Kloster Schönthal in Langenbruck: Aufnahme aus dem Jahr 2009. (Quelle: ARP).

29 Kisten mit rund 21'000 Fotos, Mappen mit rund 3’000 Plänen und Boxen mit 5’000 Dias wurden von den Mitarbeitenden der Mikrofilmstelle digitalisiert. Die verlässliche interne Registratur hatte jedoch etliche Lücken, sodass mit einem grossen Aufwand einzelne Aufnahmen neu identifiziert und beschriftet werden mussten.

Ende Jahr 2020 wurde die Arbeit abgeschlossen, die Kisten, Mappen und Boxen mit den Bildschätzen wurden wieder in die «Villa Scholer» — dem jetzigen Standort der Denkmalpflege — zurückgebracht. Die Fotos, Dias und Pläne sind in die Datenbank der Kantonalen Denkmalpflege integriert und stehen nun dem ganzen Team zu Verfügung. Der Gang in den Gewölbekeller zu den Fotografien und Plänen, oder der Gang ins Dachgeschoss zur Diasammlung ist nun für die Recherche nicht mehr notwendig.

Rund 9’000 Digitalisate konnten noch nicht eindeutig zugeordnet werden. Dies ist nun die Aufgabe der Archivarin der Kantonalen Denkmalpflege. Dabei kann sie sich auch auf ihr gutes Bildgedächtnis verlassen.

Als nächster Schritt folgt die Überführung des analogen Archivs in das Staatsarchiv und das Aufschalten der Bildschätze im KIM BL, dem Kulturgüterportal und Museumsnetzwerk Baselland.