| 30. September 2018

Sommer 2018 – Hohe Temperaturen und viel Ozon

Sandra Andris-Ogorka, Lufthygieneamt beider Basel

Die Ozonwerte im Sommer 2018 lagen im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher und sind vergleichbar mit dem Sommer 2015. Aufgrund der langanhaltenden Hitzeperiode, insbesondere Mitte Juli bis Mitte August, ist die Dauer der Ozonbelastung sogar höher als im Sommer 2015 und die gemessenen Spitzenwerte sind ähnlich hoch.

Der diesjährige heisse und sonnige Sommer ist geprägt von einer hohen Ozonbelastung in der gesamten Region Basel. Angefangen mit angenehmen frühsommerlichen Temperaturen im Mai, stieg die Temperatur während des Sommers kontinuierlich an. Vor allem im Juli und Anfang August summierten sich die Hitzetage. Vom 13. Juli bis 8. August wurden an der Station Binningen 14 Tage und an der Station St. Johann in Basel sogar 26 Tage mit einer maximalen Temperatur von über 30 Grad gemessen. Damit ist ein deutlicher Anstieg der Ozonbelastung verbunden.

Im Sommer 2018 war die Ozonbelastung über lange Phasen übermässig. Vor allem an den heissen Nachmittagen stiegen die Ozonwerte an. Die aufgetretenen Spitzenwerte sind verbunden mit Temperaturen in der Regel über 30 Grad. (Quelle: LHA)

Ozon entsteht bei heissem und sonnigem Wetter aus Stickoxiden von Autoabgasen und Feuerungen sowie aus Lösemitteldämpfen aus der Industrie und dem privaten Gebrauch. Die Ozonbelastung wird als Stundenmittelwert gemessen. Der Grenzwert liegt bei 120 Mikrogramm pro Kubikmeter. Er darf einmal pro Jahr überschritten werden. Die maximalen Ozonkonzentrationen lagen zwischen 178 Mikrogramm pro Kubikmeter an der Station St. Johann in Basel und 194 Mikrogramm pro Kubikmeter an der Station in Sissach. Der Grenzwert wurde in diesem Jahr je nach Station an 272 Stunden (Basel, St. Johann) bis zu 717 Stunden (Bettingen, Chrischona) überschritten. Damit war die Ozonbelastung im Sommer 2018 während 41 bis 71 Tagen an bis zu zwei Drittel aller Tage übermässig.

Der heisse sonnige Sommer 2018 liess die Ozonwerte ansteigen. (Quelle: Redaktion BUZ)

Die hohen Ozonbelastungen des Jahrhundertsommers 2003 mit Spitzenwerten von 250 Mikrogramm pro Kubikmeter und Überschreitungen des Grenzwertes während 1‘100 Stunden wurden im 2018 bei weitem nicht erreicht.

Wie dieser Sommer zeigt, schwankt die Ozonbelastung stark von Jahr zu Jahr und ist wetterabhängig. Langanhaltende heisse und sonnige Phasen mit wenig Regen führen zu hohen Ozonwerten. Positiv zu bewerten ist, dass die hohen Spitzenwerte, die letztes Jahrzehnt noch gemessen wurden, nicht mehr auftreten. Diese Beobachtung ist auf die zahlreichen Luftreinhaltemassnahmen der letzten Jahrzehnte zurückzuführen. Dennoch zeigt der Sommer 2018 aufgrund der zahlreichen Überschreitungen des Grenzwertes die Notwendigkeit von weiteren Anstrengungen zur Senkung des Schadstoffausstosses.