| 26. April 2023

Instandsetzung der Sekundarschule Rheinpark in Birsfelden abgeschlossen

Vinzenz Reist, Hochbauamt

Die Sekundarschule Rheinpark in Birsfelden stammt aus dem Jahr 1968 und besteht aus einem Ensemble von vier Baukörpern. Die Schule ist ein wichtiger Begegnungsort und verbindet verschiedene Wohnquartiere miteinander. Die Umbau- und Sanierungsarbeiten der zweiten Etappe haben im 2018 begonnen und wurden in diesem Jahr abgeschlossen. Bei der Sanierung wurde grossen Wert daraufgelegt, dass der ursprüngliche Ausdruck der Anlage erhalten bleibt. Nun entspricht die Schule den geltenden Anforderungen und ist bereit für kommende Generationen.

Schulgebäude mit Pausenhof (Quelle: HBA)

Die Architekten Guerino Belussi und Raymond Tschudin orientierten sich beim Bau der vier Gebäude gestalterisch an der damals aktuellen Architektursprache des sogenannten ‚Béton Brut‘. Dabei handelt es sich um Sichtbeton, der aus gestalterischen Gründen nicht verputzt oder verblendet wird. Die Baukörper aus dem Jahr 1968 sind um einen gemeinsamen Pausenplatz gruppiert. Die gesamte Anlage ist im Bauinventar Kanton Basel-Landschaft «BIB» als kantonal zu schützende Liegenschaft eingetragen und ist in den vergangenen fünfzig Jahren zu einem wichtigen Begegnungs- und Identifikationsort geworden. Sie verbindet die Wohnquartiere Stieracher, Rhypark und Birsmatt.

Seit der Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS) sollten die drei Unterrichtsniveaus A, E und P in je einer Schulanlage pro Gemeinde zusammengeführt werden. Im Hinblick auf die Klassenentwicklungen und den Lehrplan 21 mussten die Gebäude der Sekundarschule Rheinpark angepasst und erweitert werden. Zudem entsprachen die haustechnischen Anlagen sowie die Sicherheit und Hindernisfreiheit nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben. Aus diesen Gründen wurde 2013 eine Machbarkeitsstudie zur Gesamtsanierung der Liegenschaft erstellt.

Zuerst haben die Arbeiten an den Klassentrakten begonnen. Danach wurden Massnahmen für mehr Erdbebensicherheit und für den Brandschutz umgesetzt. Eine Liftanlage sorgt nun für die durchgängige Hindernisfreiheit an der Schule. Bis 2018 konnten weitere betrieblich und schulisch notwendige Massnahmen, wie diverse Raumrochaden und der Einbau von zwei Schulküchen, abgeschlossen werden. Gleichzeitig wurden die gebäudetechnischen Anlagen sowie Teile der Gebäudehülle saniert. Vischer Architekten AG aus Basel haben die Bauarbeiten umgesetzt.

(Quelle: HBA)

In der zweiten Etappe zwischen 2019 und 2023 wurden der Schulleitungs-, Turnhallen- und Aulatrakt instandgesetzt. Die meisten Arbeiten konnten während der Schulferien ausgeführt werden. Neben Instandstellungsarbeiten wurden mehrere Teilprojekte für eine verbesserte Nutzung der Schulanlage umgesetzt. So wurde zum Beispiel die alte Abwartswohnung in ein Sitzungszimmer und weitere Spezialräume umgebaut. Die Beheizung und Belüftung der Turnhallen wurde vollständig neu konzipiert und die bisher nur schwer nutzbare Aula wurde akustisch verbessert. Der Bühnenraum ist nun an die heutigen Anforderungen angepasst.

Sekundarschule Rheinpark in Birsfelden (Quelle: HBA)

Bei den Arbeiten wurde darauf geachtet, dass die Anlage ihren architektonischen Charakter behält oder diesen sogar bestärkt. Dieses Ziel wurde auch im Aussenraum verfolgt. Zum Beispiel sind der originale Brunnen sowie die schon lange stillgelegten Aussenbeleuchtungsquader wieder in Betrieb. Ein wichtiges Anliegen war es auch, die bestehende Kunst am Bau, ein raumhohes Glasmosaik von Konrad Hofer aus dem Jahre 1970, an der Aussenwand des Aulatrakts sorgfältig zu restaurieren.

Im Jahr 2022 wurde die gesamte Aussenanlage saniert. Heutige Umweltvorgaben wurden mit der ursprünglichen Raumidee verschmolzen und der Ort wieder aufgewertet. Sogar die Vögel profitieren: Sie erhielten Spatzenhotels und es wurden Nistschutzmassnahmen in den Storenkästen umgesetzt.

Das Ziel, die Anlage an die geltenden Vorgaben anzupassen, ist gelungen. Gleichzeitig bleibt sie ihrem Stil treu und die Eigenheiten aus ihrer Bauzeit blieben erhalten. Sie wurde aufgewertet und erweitert, damit sie auch den Anforderungen der nächsten Generationen entsprechen kann.