Liebe Leserin, lieber Leser

Wenn die Festtage näher rücken und das Jahr sich dem Ende zuneigt, lädt die winterliche festliche Atmosphäre dazu ein, innezuhalten und zurückzublicken: auf das, was uns bewegt hat, gelungen ist und oft auch herausgefordert hat.

Mitte Mai hat Stephanie von Samson die Leitung des Tiefbauamts Basel-Landschaft übernommen. Seither prägt sie das Amt mit viel Energie, Klarheit und Herzblut. Ihr Engagement und die klare Botschaft „Sagen, was ist. Klar machen, was man will. Tun, was nötig ist.“ sind die richtigen und wichtigen Impulse für Erfolg in einem Amt, das mit grossen Tiefbauprojekten im Hochwasserschutz oder im Bereich der Strassen-Infrastruktur, aber ebenso mit vielen alltäglichen Arbeiten wie aktuell zum Beispiel gerade wieder dem Winterdienst, das öffentliche Leben und die Landschaft ganz wesentlich mitgestaltet.

Der jüngste BUD-Talk zum Hochwasserschutz in Laufen ist ein weiteres eindrückliches Beispiel für den engagierten Einsatz unserer Mitarbeitenden, weshalb mich auch die rege Teilnahme von Mitarbeitenden aus allen Dienststellen sehr gefreut hat. Er verdeutlicht, wie technisches Fachwissen, Naturschutz und gesellschaftlicher Dialog zusammenwirken, um das Baselbiet zukunftsfähig und sicher zu machen.

Auch beim Fahrplanwechsel spüren wir die gemeinsame Anstrengung für mehr Mobilität und Nachhaltigkeit. Der 10. GLA bringt mit dem Fahrplanwechsel in diesem Dezember den grössten Angebotsausbau in der Nordwestschweiz seit Bahn 2000. Auch hier gilt: was wir heute anpacken bestimmt, wie mobil und nachhaltig der Kanton morgen unterwegs sein wird

Ein weiteres schönes Beispiel für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Infrastruktur zeigt sich in der engen Zusammenarbeit des Amts für Industrielle Betriebe und des Amts für Umweltschutz und Energie. Dank moderner Online-Analytik konnte kürzlich eine Störung in einer Kläranlage schnell gefunden und behoben werden – ein Beitrag zum Schutz unserer Gewässer und zur Sicherung der Trinkwasserqualität.

Ihnen allen und Ihren Familien wünsche ich eine friedvolle und besinnliche Weihnachtszeit sowie einen guten Start ins neue Jahr – mit viel Zuversicht auf eine weiterhin erfolgreiche und Freude bereitende Zusammenarbeit im Dienste unserer Region, ihrer Bevölkerung und der Umwelt.

Isaac Reber
Regierungsrat

Tiefbauamt | 12. Dezember 2025

Sicherer leben am Fluss: Hochwasserschutz Laufen im Fokus des BUD-Talks

Catia Allemann, Generalsekretariat

Mit dem grössten und komplexesten Hochwasserschutzprojekt im Kanton Basel-Landschaft setzt Laufen neue Massstäbe zum Schutz vor Hochwasser. Ende Oktober 2025 erhielten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) anlässlich der BUD-Talks-Reihe beim Infocenter in Laufen einen umfassenden Einblick in die laufenden Bauarbeiten an der Birs. Es zeigte sich greifbar, wie Technik, Naturschutz und Stadt zusammenwirken, um das Leben am Fluss langfristig sicherer und lebenswerter zu machen.

Die Birs ist ein Gewässer, das stark auf Regen reagiert. So stieg sie beim Hochwasser von 2007 innerhalb von 18 Stunden zu ihrem Höchststand an. Auch in den 70er Jahren, sowie 1813 und 1881 gab es bereits hundertjährliche Hochwasser, was die Dringlichkeit der Schutzmassnahmen am Fluss verdeutlicht.

Quelle: Redaktion BUZ

Ende Oktober 2025 versammelten sich rund 30 Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) im Infocenter Hochwasserschutz in Laufen, um sich vor Ort umfassend über die laufenden Schutzmassnahmen an der Birs zu informieren. Jonas Woermann, Geschäftsbereichsleiter Wasserbau, eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: „Wer am Modell steht, sieht es gleich: Die Birs hat das Leben in Laufen geprägt – und ihre Geschichte ist eng mit unserem Lebensraum verwoben.“ Denn topografisch ist gut erkennbar, dass das Wasser früher deutlich mehr Raum hatte und wesentlich freier fliessen konnte. Gemeinsam mit Projektleiter Philipp Meyer führte er die Teilnehmenden durch ein Modell des Lebensraums der Birs und erklärte, dass die Eisenbahn das Gewässer einst in ein enges Korsett gezwängt hat, dennoch blieben wertvolle Naturräume erhalten. Woermann betonte: „Ein Fluss ist nicht nur Wasser, sondern verbindet Natur, Kraftnutzung, Leben und Arbeiten.“

Das Infocenter, das sich in einem früheren Gebäude der Arbeitskleiderproduktion Spilag befindet, dient seit August 2023 als zentrales Koordinations- und Informationszentrum des Projekts. Woermann erklärte: „Vor Ort arbeiten das Ingenieurbüro und das Bauunternehmen Hand in Hand.“ Die Bauarbeiter reisen unter der Woche aus dem Kanton Glarus an und wohnen in eigens errichteten Unterkünften auf dem Areal. Von den sieben Bauunternehmen, die am öffentlichen Vergabeverfahren teilgenommen haben, hat der Baumeister Toneatti aus Bilten (GR) gewonnen.

Am 3D-Modell erklärte Jonas Woermann den Kolleginnen und Kollegen das Hochwasserschutz-Konzept (Quelle: Redaktion BUZ)

Im Anschluss nahm die Gruppe das detaillierte 3D-Modell in Augenschein. Dort machte Woermann deutlich: „Das Schutzkonzept heisst Durchleiten. Die Birs wird so ausgeweitet, dass ein Hundertjahresereignis schadlos durchs Stedtli fliessen kann.“ Seit Januar 2025 werden die acht Teilprojekte sukzessive umgesetzt. Woermann zählte auf: „Vom Ziegelschürbächli bis zum Wahlenbach, vom Landi-Areal bis zur Birsmühle – die Birs bekommt mehr Raum, um grosse Wassermengen aufzunehmen.“

Nach der Einführung gab es eine kurze Pause: Bei einem Sandwich nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich sowohl über das Projekt als auch über andere Themen auszutauschen.

Nach der Pause übernahm Philipp Meyer mit einer kurzen Präsentation das Wort: „Materiallogistik ist ein wichtiges Thema im Projekt. Rund 45'000 Kubikmeter Material werden vor Ort getrennt und wiederverwertet. Dadurch sparen wir Fahrten und schonen die Umwelt.“ Er wies auch auf Schwierigkeiten hin: „Bauverzögerungen entstehen etwa durch das Bauverbot während der Laichzeit der Fische oder wegen Einsprachen.“ Zur praktischen Umsetzung ergänzte er: „Die Baustelle arbeitet mit zwei Teams à acht Personen, die permanent vor Ort sind.“

Jonas Woermann (links) und Philipp Meyer (rechts) erklärten, worauf es bei den verschiedenen Materiallagern ankommt (Quelle: Redaktion BUZ)

Der darauffolgende Rundgang begann am Norimattsteg. Philipp Meyer berichtete dort: „Für die Brücke wird aktuell ein neuer Standort gesucht. Der Kanton Zürich hat Interesse bekundet, die Brücke wegen ihres hochwertigen Stahls zu übernehmen.“ Die Gruppe besichtigte danach das Zwischenlager Nau-Ost, in dem Baumaterial klassifiziert und gelagert wird. Zum Abschluss führte der Weg zur Aufweitung der Birs im Quartier Norimatt. Hier erklärte Woermann: „Durch die Verbreiterung des Flussraums schaffen wir nicht nur zusätzlichen Schutz vor Hochwasser, sondern auch wertvolle Naherholungsflächen für die Bevölkerung.“

Die Gruppe versammelte sich bei der Aufweitung der Birs im Quartier Norimatt (Quelle: Redaktion BUZ)

Der BUD-Talk verschaffte den Mitarbeitenden der Bau- und Umweltschutzdirektion einen umfassenden Einblick in eines der komplexesten Hochwasserschutzprojekte des Kantons Basel-Landschaft. Dabei ist nicht nur technisches Wissen vermittelt worden, sondern auch das Verständnis dafür, wie eng Natur, Landschaft und die Gemeinde bei diesem Projekt zusammenwirken.

Tiefbauamt | 12. Dezember 2025

Ein Fundament aus Beton und Selbstbewusstsein

Simon Rüttimann, Generalsekretariat

Die Kantonsingenieurin Stephanie von Samson lud nach ihren ersten 100 Tagen im Amt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Grillfest ein. Rund 90 Kolleginnen und Kollegen kamen im Werkhof vom Kreis 1 in Reinach zusammen. Aus ihrer Ansprache wurde deutlich: Die Herausforderungen des Tiefbauamts liegen neben dem Planen, Bauen und im Strassenunterhalt noch in ganz anderen Bereichen.

Auf nach Reinach! Nach einem anstrengenden Arbeitstag machten sich am 15. September 2025 rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baselbieter Tiefbauamts aus allen Ecken des Kantons auf den Weg zum Werkhof vom Kreis 1. Sie folgten der Einladung der Kantonsingenieurin Stephanie von Samson, die nach 100 Tagen im Amt zu einem Grillfest eingeladen hatte.

Rund 90 Mitarbeitende des Tiefbauamts folgten der Einladung ihrer neuen Chefin zu einem Grillfest in Reinach (Quelle: Redaktion BUZ)

Bei Wasser, Wein und Bier kamen sie zusammen und hatten sich viel zu erzählen. In lockerer Atmosphäre knüpften sie beim Apéro neue Kontakte, tauschten Erfahrungen aus und sprachen über abgeschlossene oder laufende Projekte. Die orangefarbene Flotte bildete dabei den passenden Rahmen. Das anschliessende Nachtessen vom Grill und Salatbuffet lag ganz im Zeichen der Gemütlichkeit. Organisiert hat den Anlass das Team von Alex Zuber vom TBA-Kreis 1.

Stephanie von Samson umgeben von Alex Zuber, Leiter Kreis 1 Reinach (links) und Patrick Bärenfaller, Leiter Kreis 2 Liestal (rechts) (Quelle: Redaktion BUZ)

Sagen, was ist. Klar machen, was man will. Tun, was nötig ist.
In ihrer Ansprache betonte Stephanie von Samson die Bedeutung von offener, vertrauensvoller Kommunikation nach innen und zielgerichtetem Dialog nach aussen für den gemeinsamen Erfolg. Demokratische Prozesse gehören beim Bauen für die Öffentlichkeit zum Spiel, auch wenn sie Projekte verzögern oder gar blockieren. Umso wichtiger ist es, bei grossen Infrastrukturbauten alle Beteiligte und Betroffene, die Entscheidungsträgerinnen und Politiker vom Sinn und Nutzen für die Allgemeinheit zu überzeugen und sie ins Boot zu holen. «Bauen heisst, Brücken schlagen zu den Menschen», stellt Stephanie von Samson fest. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei deshalb eine adressatengerechte, klare und verständliche Kommunikation.

Sichtlich stolz lobte sie die hohe fachliche Kompetenz und zeigte sich tief beeindruckt vom Innovationsgeist des Tiefbauamts. Gleichzeitig rief sie dazu auf, mutig Prioritäten zu setzen, Klartext zu reden und interne Verbindlichkeiten konsequenter einzufordern: «Sagen, was ist. Klar machen, was man will. Tun, was nötig ist. Trauen wir uns!»

Eine offene vertrauensvolle Kommunikation nach innen ist Stephanie von Samson besonders wichtig (Quelle: Redaktion BUZ)

Bessere Verankerung in der Öffentlichkeit
«Wer bauen will, braucht das Vertrauen der Anderen – daneben braucht es aber auch Selbstvertrauen», so Stephanie von Samson. Denn Bauen sei immer auch eine Kopfsache. «Wir sind es, die an alle denken und allen zuhören, wenn es ums Planen, Erhalten und Bauen von Infrastruktur geht. Lasst uns unsere Arbeit deshalb mit mehr Selbstbewusstsein ‘verkaufen’. Unser wichtigstes Fundament besteht nicht aus Beton, sondern aus unserem Selbstvertrauen.»

Die Kantonsingenieurin kennt den Wert der Arbeit, die in ihrem Amt täglich geleistet wird. Und sie möchte, dass auch die Öffentlichkeit davon erfährt. Denn nur wer die Kompetenz und das Know-how der Fachleute im Tiefbauamt kennt und anerkennt, vertraut ihren Entscheidungen. Bauen fusst auf Vertrauen.

Für Stephanie von Samson ist die Kommunikation vielleicht eine der bisher am meisten unterschätzten Herausforderungen des Tiefbauamts. «Die Öffentlichkeit soll erfahren, dass wir ein Amt sind, das vertrauenswürdig ist und selbstbewusst sein darf und kann.» Sie schliesst ihre Ansprache mit den Worten: «Wir bauen an der Zukunft von Baselland mit, indem wir die Mobilität unserer und kommender Generationen gewährleisten. Die Weichen werden nämlich von uns gestellt. Wo auch immer die Reise hingeht.»

Gutes Wetter, lockere Atmosphäre und Grillieren (Quelle: Redaktion BUZ)

Amt für Industrielle Betriebe | 12. Dezember 2025

Auf Spurensuche im Abwasser – mit moderner Technik Fehleinleitungen aufspüren

Gerhard Spahr, Amt für Industriele Betriebe (AIB) Patrick Bechtel, Amt für Umweltschutz und Energie (AUE)

Wenn auf einer Kläranlage plötzlich unerwartete Werte gemessen werden, zählt jede Stunde. Wo liegt die Ursache der Störung – und wie kann sie gefunden werden? Im Baselbiet gelang es dem Amt für Industrielle Betriebe (AIB) und dem Amt für Umweltschutz und Energie (AUE), mit moderner Online-Analytik eine Fehleinleitung im Kanalisationsnetz aufzuspüren. Diese hat regelmässig zu Betriebsstörung auf der Kläranlage geführt. Der Fall zeigt, wie Technik und gute Zusammenarbeit entscheidend zum Schutz unserer Gewässer beitragen.

Luftaufnahme der ARA Ergolz 2 in Füllinsdorf (Quelle: AIB)

Eine Abwasserreinigungsanlage (ARA) säubert das Wasser aus Haushalten, Gewerbe und Industrie, bevor es in Flüsse oder Bäche fliesst. Dabei entfernt sie Stoffe, die das Gewässerökosystem mit vielfältiger Fauna und Flora schädigen könnten. Und weil die Bäche und Flüsse im Austausch mit dem Grundwasser stehen, bleibt so auch das aus Grundwasser gewonnene Trinkwasser sauber.

So funktioniert eine ARA. Das Wasser durchläuft mehrere Reinigungsstufen:

  • Die mechanische Stufe entfernt grobe Teile wie Sand, Steine und Hygieneartikel.
  • In der biologischen Stufe bauen Mikroorganismen organische Stoffe ab.
  • In der chemischen Stufe binden Zusätze Phosphate, die dann ausfallen und mit dem Schlamm entfernt werden.
  • Die vierte Stufe scheidet Spurenstoffe wie Medikamentenreste ab.

Zuständigkeiten
Im Kanton Basel-Landschaft betreibt das AIB die meisten kommunalen Kläranlagen. Es sorgt dafür, dass sie störungsfrei laufen und die gesetzlichen Grenzwerte einhalten. Das Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) überwacht die Abwasserreinigung, die Siedlungsentwässerung sowie Industrie- und Gewerbebetriebe. Bei Betriebsstörungen von Kläranlagen, die auf zufliessendes Abwasser zurückzuführen sind, ist ein koordiniertes Vorgehen zwischen ARA-Betreiberin (AIB) und umweltrechtlicher Vollzugsbehörde (AUE) zentral.

Wenn es zu Störungen kommt
Gelangen ungeeignete Abwässer in die Kanalisation, geraten die empfindlichen biologischen Prozesse in der Anlage aus dem Gleichgewicht. Im schlimmsten Fall fällt sie ganz aus. Dann muss umgehend gehandelt werden. Um die Ursache zu finden, wird das Kanalnetz geprüft und es werden Abwasseranalysen durchgeführt. Dabei kommen auch moderne Sensoren zum Einsatz, die Daten in Echtzeit messen und übermitteln.

Bei einer ARA im Baselbiet zeigten die Messgeräte regelmässig einen pH-Wert über 10 – erlaubt ist indessen nur der Bereich zwischen 6,5 und 9,0. Werte über 10 gefährden die Mikroorganismen, die das Abwasser reinigen. Trotz vieler Kontrollen blieb die Ursache zunächst unklar – die Suche glich der nach einer Nadel im Heuhaufen.

Glockentierchen: Mikroorganismen, die das Abwasser reinigen (Quelle: AIB)

Technik, die hilft
Daraufhin kamen bei koordinierten Abklärungen und zusammen mit einem Messtechnikunternehmen mobile Messboxen zum Einsatz. Es wurden Messgeräte an verschiedenen Punkten im Kanalnetz installiert. Die Boxen messen kontinuierlich und senden ihre Daten drahtlos.

Mit jeder Messung schränkten die Fachleute das Suchgebiet weiter ein. Schliesslich fanden sie den Betrieb, aus dem das alkalische Abwasser stammte: Ein Defekt im Entwässerungssystem führte dazu, dass zeitweise belastetes Abwasser in die Kanalisation floss. Das AUE hat umgehend Massnahmen angeordnet, um den Defekt zu beheben.

Dank raschem Handeln, guter Zusammenarbeit und moderner Technik konnten das AIB und AUE die Störung schnell aufklären. Die Anlage lief bald wieder stabil – und die Gewässer blieben sauber.

Amt für Raumplanung | 12. Dezember 2025

Zwischen Römerstrasse und Moderne – Ein lebendiges Kulturerbe in Langenbruck

Lena Pflüger, Amt für Raumplanung

Am Samstag, 13. September 2025 lud die Gemeinde Langenbruck im Baselbiet zum kantonalen Tag des Denkmals. Das Passdorf im Bezirk Waldenburg zeigte sich aufgeschlossen und engagiert – gemeinsam mit der Fachstelle Denkmalpflege bot es Besucherinnen und Besuchern eine eindrückliche Zeitreise durch Architektur, Geschichte und Kulturlandschaft.

Mit einem mitreissenden Auftakt in der traditionsreichen Revue Thommen startete der Denkmaltag im September 2025. Das Basler Quartett Funny Five begeisterte das Publikum mit stimmungsvoller Musik. Regierungsrat Isaac Reber, Gemeinderat Hans Weber und die kantonale Denkmalpflegerin Sabine Sommerer hiessen die Gäste persönlich willkommen und hoben das lebendige Zusammenspiel von Vergangenheit und Gegenwart hervor, das Langenbruck prägt. Direkt im Anschluss entdeckten die Besucherinnen und Besucher beim Apéro die ersten spannenden Ausstellungen.

Eröffnung der Denkmaltage mit musikalischer Begleitung (Quelle: ARP)

Schülerinnen und Schüler der 1. bis 6. Klasse zeigten kreative Arbeiten zu ihrem Dorf, seiner Baukultur und möglichen Zukunftsbildern. Die Archäologie Basel-Landschaft präsentierte dazu kostbare Fundstücke – darunter das älteste Metallobjekt des Kantons, ein Kupferbeil aus der Jungsteinzeit.

Ein Blick in die Ausstellung der Schulklassen Langenbruck (Quelle: ARP)

Vor dem Gebäude informierte der Kulturgüterschutz an einem Stand über seine Aufgaben und spannte den Bogen zur Gegenwart: Kinder erkundeten über ein Memory-Spiel und eine kleine Schnitzeljagd die Themen Schutz und Erhalt von Kulturgut.

Auf Denkmaltour durchs Dorf und darüber hinaus
Ein vielfältiges Führungsprogramm führte durch Langenbruck und seine Umgebung. Im historischen Hotel Erica, das 2020 sorgfältig restauriert wurde, erhielten die Gäste Einblick in die über hundertjährige Geschichte des Hauses – einst Ziel zahlreicher Kurgäste. Ein Blick in die Ausstellung der Schulklassen Langenbruck.

Ein Dorfrundgang beleuchtete die wechselvolle Entwicklung des Passortes, der um 1900 vom Kurtourismus geprägt war. Besonders eindrücklich waren zwei Landhäuser aus dieser Zeit: die Bilsteinfluh (1915, Hans Bernoulli) hoch über dem Dorf und das Haus Schwengirain (1912, Emil Faesch). Beide zeugen von den architektonischen Strömungen des frühen 20. Jahrhunderts und vom Einfluss wohlhabender Basler Bauherren.

Stv. Denkmalpfleger Frank Pütz führt zum Bernoulli-Landhaus (Quelle: ARP)

Oberhalb des Dorfes erzählte die Militärfortifikation Hauenstein eine andere Geschichte: Auf 42 Kilometern Länge erstreckte sich einst ein Befestigungsnetz mit Platz für 45 000 Soldaten und 6 500 Pferde – ein Überbleibsel der Verteidigung im Ersten Weltkrieg. Heute führt ein Erinnerungspfad durch das Gelände.

Spuren aus der Römerzeit und sakrale Kultur
Noch tiefer in die Vergangenheit führte die Archäologie BL mit einer Exkursion zum Hohlweg beim Chräiegg, der als «Römerstrasse» bekannt ist. Auch der «langen Brücke», die Langenbruck den Namen gab, galt ein Halt: Der hölzerne Bohlenweg machte einst das Moor zwischen Passhöhe und Dorf begehbar.

Letzte Station war das nahegelegene Kloster Schönthal, eine Gründung der Grafen von Froburg aus dem Jahr 1145. Eine historische Führung vermittelte anschaulich die Geschichte der romanischen Kirche und ihres Christophorus-Freskos. Zwei Wanderungen durch die Kulturlandschaft rund um das Kloster und den bekannten Skulpturenpark, der heuer sein 25-jähriges Bestehen feiert, rundeten den Tag ab. Auch die verstreuten Feldscheunen um das Kloster öffneten ihre Türen.

Trotz kühlen Temperaturen verzeichnete der Denkmaltag zahlreiche Besucherinnen und Besucher und viel positives Echo. Gemeinde und Fachstellen zeigten eindrücklich, wie sich Langenbruck seiner Geschichte bewusst ist – und sie zugleich in die Zukunft trägt.

Amt für Raumplanung | 12. Dezember 2025

Mit dem öffentlichen Verkehr komfortabel ins nächste Vierteljahrhundert

Dominic Wyler, Amt für Raumplanung

Ab dem 14. Dezember 2025 gibt es im Kanton Basel-Landschaft wichtige Verbesserungen im öffentlichen Verkehr. Dichtere Zug- und Busverbindungen, moderne Fahrzeuge und neue Linien sorgen für mehr Komfort und Nachhaltigkeit – für eine zukunftsfähige Mobilität in der ganzen Region. Ab dem 14. Dezember 2025 gibt es im Kanton Basel-Landschaft wichtige Verbesserungen im öffentlichen Verkehr. Dichtere Zug- und Busverbindungen, moderne Fahrzeuge und neue Linien sorgen für mehr Komfort und Nachhaltigkeit – für eine zukunftsfähige Mobilität in der ganzen Region.

Bahnhof Laufen  (Quelle: PostAuto)

Nach dem Ausbau wichtiger Bahnstrecken – etwa dem Vierspurausbau in Liestal und dem Doppelspurausbau Grellingen–Duggingen – verkehren ab Dezember S-Bahnen im 15-Minuten-Takt zwischen Basel und Liestal. Einige Züge der Linie S33 zwischen Basel und Liestal werden bis nach Sissach verlängert. Ab Laufen und Gelterkinden gibt es künftig vier Verbindungen pro Stunde nach Basel. Auch kleinere Orte wie Thürnen, Böckten, Röschenz oder Wahlen profitieren von häufigeren Busfahrten.

15-Minuten -Takt für das Laufental
Im Laufental ändert sich vieles: Das Busangebot rund um Laufen wird auf die vier Verbindungen pro Stunde nach Basel ausgerichtet. Davon profitieren auch Röschenz, Kleinlützel, Wahlen, Breitenbach, Büsserach, Erschwil, Fehren, Meltingen, Zullwil und Nunningen, die neu im 15-Minuten-Takt mit PostAuto-Linien erschlossen werden. Zusätzlich ermöglichen neue Durchmesserlinien Fahrten ohne Umsteigen über Laufen hinaus – etwa von Dittingen nach Wahlen oder von Röschenz nach Breitenbach. Diese Änderungen machen den ÖV im Laufental und Dorneckberg deutlich attraktiver und vernetzen die Region besser. Die schwach nachgefragten Verbindungen Grellingen–Seewen und Bretzwil – Reigoldswil werden im Gegenzug aufgehoben resp. durch einen Schulbus ersetzt.

Bessere Zug- und Busverbindungen im Bachgrabengebiet 
Auch im Bachgrabengebiet wird das Angebot spürbar verbessert: Die wichtige Linie 48 fährt während der Hauptverkehrszeiten künftig im 7,5-Minuten-Takt. Ab 2028 ist eine Verlängerung der Linie bis zum Badischen Bahnhof geplant.

Mehr Komfort für die Birsstadt und Umgebung
In der Birsstadt entsteht ein neues Stadtbusnetz mit zusätzlichen Querverbindungen zu den Bahnhöfen Münchenstein und Aesch. Die Erschliessung der Quartiere und Arbeitsplatzgebiete wird mit dem neuen Konzept deutlich verbessert.

Abstimmung von Waldenburgerbahn und Buslinien in Liestal
Mit dem neuen 15-Minuten-Takt der S-Bahn werden auch die Fahrpläne der Waldenburgerbahn und einiger Buslinien in Liestal auf das neue Angebot abgestimmt. Die Waldenburgerbahn bietet künftig alle 15 Minuten Anschlüsse auf die S-Bahn von und nach Basel sowie auf die Schnellzüge nach Bern, Luzern und Zürich. Eine knifflige Situation bleibt jedoch bestehen: Der Schnellzug nach Basel wird in Liestal knapp verpasst. Aufgrund der festen Fahrplanstrukturen der SBB und der Kreuzungsstellen der Waldenburgerbahn lässt sich das leider nicht vermeiden.

Solaris Urbino Electric zwischen Kilchberg und Rünenberg auf der Linie 104 Zeglingen – Gelterkinden (Quelle: PostAuto)

Moderne Fahrzeuge und innovative Technik
Das Fahrzeugangebot wird modernisiert und nachhaltiger: Ab 2026 verkehren in Gelterkinden und Liestal vermehrt Elektrobusse. Die BLT führt neue TINA-Trams ein und der Ticketkauf wird bei den Bussen der BLT durch Automaten im Fahrzeug deutlich einfacher. Ebenfalls wird im Waldenburgertal das On-Demand-Angebot «Pick-e-Ride» auf alle Wochentage ausgedehnt.

Ausblick: Noch mehr Verbesserungen ab 2030
Die nächsten grösseren Ausbauetappen stehen bereits fest: Neue S-Bahn-Linien ins Elsass, ein besseres Tramangebot im Leimental (S-Tram 17) und weitere Infrastrukturprojekte machen den öffentlichen Verkehr im Baselbiet auch künftig zu einem verlässlichen und umweltfreundlichen Mobilitätspartner.

Das EVEN-Portal für Bauvorhaben: Der digitale Weg zum energetischen Nachweis

Laurin Holzapfel, Amt für Umweltschutz und Energie

Seit Herbst 2025 können Energienachweise bequem und vollständig digital über das neue EVEN-Portal eingereicht und geprüft werden. Dies reduziert den administrativen Aufwand für Bauherrschaften und Behörden deutlich und leistet einen wichtigen Beitrag zur digitalen Verwaltung.

Bislang erfolgte die Einreichung von Energienachweisen in Form von PDF-Dokumenten, die oft zeitaufwändig per E-Mail oder Post zwischen den Projektbeteiligten und der Vollzugsbehörde ausgetauscht wurden. Die erforderlichen Angaben mussten jeweils manuell erfasst werden, ohne Möglichkeit zur Wiederverwendung bei vergleichbaren Bauvorhaben.

Mit dem digitalen Portal EVEN (Elektronischer Vollzug energetischer Nachweise) erfolgt die Einreichung künftig standardisiert und online. Die zuständige Vollzugsbehörde, das Amt für Umweltschutz und Energie, kann die Daten direkt im System prüfen und bearbeiten. Elektronische Rückfragen oder Korrekturaufforderungen werden gezielt an die zuständige Fachperson übermittelt. Dies beschleunigt den Bewilligungsprozess und steigert sowohl Effizienz als auch Datenqualität.

Energienachweise digital über das neue EVEN-Portal einreichen (Quelle: AUE)

Schweizweite Zusammenarbeit
EVEN ist ein Gemeinschaftsprojekt von 25 Kantonen und Liechtenstein. Das Portal ist flexibel aufgebaut und bildet kantonsspezifische energietechnische Vorgaben ab, ohne kostenintensive externe Anpassungen. Dadurch entsteht eine schweizweite, kosteneffiziente Lösung, welche die kantonseigenen Anforderungen dennoch berücksichtigt.

Stufenweise Einführung
Die Umstellung begann im Oktober 2025 mit einer Hybridphase. Energienachweise können weiterhin als PDF eingereicht werden, gleichzeitig steht das digitale Portal zur Verfügung. Dadurch wird eine schrittweise Anpassung ermöglicht und erste Erfahrungen fliessen direkt in die Optimierung ein. Ab Anfang 2026 erfolgt der vollständige digitale Vollzug.

Integration in bestehende Systeme
EVEN lässt sich mit der Baubewilligungssoftware eBau sowie mit dem kantonalen Bürgerportal verknüpfen. Dadurch entsteht eine nahtlose Gesamtlösung, welche bestehende Abläufe respektiert und verhindert, dass Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller für jedes IT-System ein separates Login benötigen.

Effizienzgewinn für alle Beteiligten
Mit der Teilnahme am EVEN-Projekt schafft der Kanton Basel-Landschaft die Grundlage für einen modernen und digitalen Vollzug der energierechtlichen Bestimmungen. Das Portal sorgt für klare Prozesse von der Einreichung über die Prüfung und Freigabe bis hin zu allfälligen Vor-Ort-Kontrollen und der Nachführung von Verzeichnissen. Es entlastet sowohl Bauherrschaften als auch Behörden und steigert die Nachvollziehbarkeit und Qualität der Verfahren.

QR-Code zur EVEN-Plattform

Tiefbauamt | 12. Dezember 2025

Fit für den Winter: Erfahrungsaustausch und Weiterbildung im Winterdienst

Stephanie von Samson, Tiefbauamt

Mitte September 2025 trafen sich über 90 Fahrerinnen und Fahrer aus Städten, Kantonen und Bundesorganisationen zur ersten Austauschtagung Winterdienst in Frick. Das Tiefbauamt des Kantons Basel-Landschaft war mit dabei und nutzte die Gelegenheit für praxisnahe Weiterbildung und Vernetzung vor dem bevorstehenden Winter.

Mitte September 2025 fand die erste Austauschtagung Winterdienst, organisiert vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau in Frick statt. Insgesamt reisten über 90 Fahrer aus rund 20 Organisationen an – darunter Städte, Kantone und Gebietseinheiten des Bundes. Auch das Tiefbauamt (TBA) des Kantons Basel-Landschaft war vertreten.

Die Veranstaltung bot eine einmalige Gelegenheit zum direkten Austausch unter Fachleuten des Winterdienstes. Besonders im Fokus stand die aktive Vorbereitung auf die kommende Wintersaison. In professionellen Weiterbildungskursen wurden wichtige Fähigkeiten geübt: So lernten die Teilnehmenden, sich in kritischen Überschlagssituationen zu befreien und erhielten fundierte Informationen über den toten Winkel bei grossen Fahrzeugen sowie aktuelle gesetzliche Grundlagen.

Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau organisierte die erste Austauschtagung Winterdienst (Quelle: TBA)

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem ökologischen Fahren, das auf einem vorbereiteten Rundkurs praxisnah angewendet wurde. Für praktische Fertigkeiten sorgte die Übung im Wechseln von Schneeketten.

Der Höhepunkt des Tages war am Nachmittag die Herausforderung, fahrerisches und taktisches Geschick auf anspruchsvollen Schneepflug-Parcours unter Beweis zu stellen. Dabei standen nicht nur die technischen Fähigkeiten, sondern auch Teamgeist und gegenseitige Unterstützung im Vordergrund.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Grillabend, der den fachlichen Austausch vertiefte und das gesellige Miteinander förderte – auch über die Grenzen der einzelnen Werkhöfe hinaus.

Die Veranstaltung bot die Gelegenheit zum direkten Austausch unter Fachleuten des Winterdienstes (Quelle: TBA)

Das Tiefbauamt des Kantons Basel-Landschaft wird bei einer möglichen Neuauflage der Tagung im nächsten Jahr wieder mit dabei sein, um für die vielfältigen Herausforderungen des Winterdienstes bestens gerüstet zu sein.

Hochbauamt | 12. Dezember 2025

Studienauftrag Bahnhofstrasse Pratteln: eine Zukunftsvision für das KIGA

Judith Kessler, Hochbauamt

Die Grundeigentümer Post, evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Pratteln-Augst und der Kanton Basel-Landschaft haben gemeinsam mit der Gemeinde Pratteln eine innovative Vision für ein zentrales Areal an der Bahnhofstrasse entwickelt. Das Projekt «Stadtfeld» plant rund 11’500 m² vielfältige Nutzung, etwa 75 neue Wohnungen und attraktive Freiräume. Das Hochbauamt steuerte zusammen mit den anderen Grundeigentümern den Prozess und sicherte die Qualität des Studienauftrags entscheidend mit.

Die Grundstücke von Post und Kirchgemeinde werden künftig nicht mehr in ihrem heutigen Umfang für öffentliche Nutzungen benötigt. Die Grundeigentümerschaft plant daher eine zeitgemässe Bebauung, die öffentliche Nutzungen mit attraktiven Wohn- und Gewerbeflächen verbindet – darunter auch altersgerechte Wohnungen, die das Angebot in Pratteln Mitte ergänzen. Das benachbarte kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) soll am bewährten Standort Bahnhofstrasse 32 bleiben. Die bestehenden, veralteten Räume werden zu einem modernen, offenen und zukunftsfähigen Gebäude ausgebaut und erweitert. Zudem sollen zurzeit ausgelagerte Nutzungen konzentriert und externe Mietverhältnisse beendet werden.

Die drei Grundeigentümerschaften haben sich auf eine gemeinsame und abgestimmte Planung für das Areal geeinigt. Sie möchten das Potenzial und die Synergien im Gebiet künftig besser und vielfältiger nutzen. Damit unterstützen sie die Gemeinde Pratteln in ihrem Ziel, das Zentrum Mitte qualitätsvoll zu gestalten und zu stärken. Das gemeinsame Ziel ist eine nachhaltige Verdichtung im Zentrum der Gemeinde.

Das Siegerprojekt öffnet das Areal für verschiedene Nutzungen (Quelle: Stereo Architektur)

Im Studienauftrag haben vier Planungsteams Entwicklungsperspektiven für das gesamte Areal ausgearbeitet. Eine Expertenjury aus den Bereichen Architektur, Freiraum und Nachhaltigkeit begleitete das Verfahren zusammen mit der Grundeigentümerschaft. Im Juni 2025 wurde das Siegerprojekt gekürt: «Stadtfeld» vom Team Stereo Architektur mit Céline Baumann Landschaftsarchitektur.

Das Siegerprojekt möchte das Areal für verschiedene Nutzungen öffnen: Wohnen, Gewerbe, öffentliche Nutzungen, Gastronomie sowie qualitativ hochwertige Frei- und Stadträume mit unterschiedlichen Bebauungstypen. Rund 11'400 m² Bruttogrundfläche mit etwa 75 neuen Wohnungen sind geplant. Das Areal soll ein lebendiger, identitätsstiftender Teil von Pratteln werden und die räumliche sowie soziale Vernetzung in der Gemeinde fördern.

Für das KIGA ist eine Erweiterung um ein Drittel der Fläche geplant, mit zwei zusätzlichen Stockwerken und einem Attikageschoss. Im Erdgeschoss sind Gewerbenutzungen vorgesehen. Die bestehende Bausubstanz wird – in Übereinstimmung mit den Klimazielen des Kantons – erhalten bleiben. Der Studienauftrag hat hierfür eine überzeugende Lösung erarbeitet.

Wie geht es weiter?
Mit dem Abschluss des Studienauftrags liegt nun ein städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept vor. Dieses wird in Zusammenarbeit mit der Gemeinde in einen Masterplan bzw. Richtprojekt überführt und bildet die Grundlage für die Anpassung der Nutzungsplanung. Sobald die planerischen und baurechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, startet die erste Bauetappe auf dem Kirchgemeinde-Grundstück. Die konkreten Planungen für das KIGA und die Post sind frühestens ab 2033 vorgesehen.

Tiefbauamt | 12. Dezember 2025

Neues Rückhaltebecken schützt Muttenzer Dorfkern vor Hochwasser

Joel Gysin, Tiefbauamt

Im Mai und Juni 2016 stand der Dorfkern von Muttenz in kurzer Abfolge zwei Mal unter Wasser. Die Gemeinde erhöhte danach die Kapazität der Kanalisation. Seither ist das Dorf gegen kleine und mittlere Hochwasser aus dem Dorfbach geschützt. Um das Dorf dauerhaft vor grossen Hochwassern zu bewahren, sind allerdings umfangreichere Massnahmen notwendig. Deshalb ist ein Rückhaltebecken im Gebiet Weiermatt geplant. Die Mitwirkung zum Projekt ist nun abgeschlossen.

Was im Frühling 2016 durch die Muttenzer Hauptstrasse schoss, hatte die Dimension eines Jahrhunderthochwassers. Die seither umgesetzten Massnahmen reichen jedoch nicht aus, um solche Wassermassen in Schach zu halten. Ab 2018 wurden in einem intensiven Variantenstudium verschiedene bauliche Eingriffe am Dorfbach geprüft und miteinander verglichen. Als die mit Abstand beste Lösung erwies sich ein Rückhaltebecken im Gebiet Weiermatt auf Höhe des heutigen Feuerwehrweihers. Diese Massnahme fügt sich gut ins Landschaftsbild ein, weil sich dort eine natürliche Senke als Staubereich anbietet.

Visualisierung des Rückhaltebeckens im Gebiet Weiermatt (Quelle: TBA)

Vor dieser Senke wird ein 140 Meter langer und fünf Meter breiter Damm liegen. Seine höchste Stelle liegt fünfeinhalb Meter über der Bachsohle bzw. etwa vier Meter über dem Terrain. Der Strassenverkehr wird in Zukunft über die Dammkrone geführt.

Das Rückhaltebecken fasst bis zu 21‘000 Kubikmeter Wasser. Dies entspricht dem Volumen von acht olympischen Schwimmbecken und einer Oberfläche von zwei Fussballfeldern oder rund 13‘500 Quadratmetern. Durch einen Durchlass im Damm gelangt nur so viel Wasser, wie die neue Ableitung des Dorfbachs und die Kanalisation bewältigen können.

Übertrifft ein Unwetter das Ausmass eines Jahrhunderthochwassers, läuft das Wasser über eine 30 Meter breite Bresche im Damm und fliesst kontrolliert in Richtung Dorf ab.

Zwischen Damm und Weiher entsteht eine artenreiche Fettwiese (Quelle: TBA)

Eselhallenbächli wird ökologisch aufgewertet
Zwischen Damm und Weiher entsteht eine artenreiche Fettwiese. Bachabwärts wird das Bauwerk mit Steinblöcken aus Jurakalk befestigt und begrünt. Vorgesehen ist ausserdem ein kleiner Platz mit Bäumen und Bänken zum Verweilen.

Das Eselhallenbächli verläuft heute weitgehend in Rohren. Dank dem Hochwasserschutzprojekt wird es jetzt ökologisch aufgewertet. Es gab schon früher Überlegungen, den Bach wieder freizulegen. Diese Idee wurde nun wieder aufgegriffen. Der Bach mündet künftig in den Staubereich und erhält auf einer Länge von rund 140 Metern ein natürlich gestaltetes, offenes Bachbett.

Kosten und die nächsten Schritte
Nach heutigem Stand liegen die Kosten bei 5,65 Millionen Franken. Etwas mehr als ein Drittel dieser Summe trägt der Bund. Den verbleibenden Betrag finanzieren der Kanton und die Gemeinde Muttenz.

Die öffentliche Mitwirkung lief bis am 12. Dezember 2025. Die Rückmeldungen werden geprüft, einzeln beantwortet und in anonymisierter Form zu einem öffentlichen Bericht zusammengefasst. Der nächste Meilenstein ist die Ausarbeitung des Bauprojekts, zu dem voraussichtlich im Frühjahr 2026 die Planauflage erfolgt.

Weiterer Informationen zum Projekt sind unter diesem QR-Code abrufbar 

10 Fragen | 12. Dezember 2025

10 Fragen an Alicia Escher

Catia Allemann, Generalsekretariat

In der Rubrik „zehn Fragen an“ beantworten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion jeweils zehn ausgewählte Fragen der BUZ-Redaktion. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen Alicia Escher vom Tiefbauamt vor.

Generalsekretariat | 12. Dezember 2025

Foto-Quiz: Wo ist das?

Redaktion BUZ

Wie gut kennen Sie das Baselbiet? Machen Sie mit und schreiben Sie uns, wo diese Fotografie aufgenommen wurde. Bitte nennen Sie uns die Ortschaft und die Strasse. Unter den richtigen Antworten verlosen wir ein Moleskine Notizbuch A5 mit Prägedruck der Bau- und Umweltschutzdirektion sowie einen Caran d'Ache Kugelschreiber mit BUD-Schriftzug inklusive Etui. Viel Glück!

Mailen Sie uns Ihre Antwort bis zum 20. Januar 2026 an: info.bud@bl.ch. Der/die Gewinner/in wird per E-Mail informiert und in der nächsten Ausgabe der BUZ erwähnt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Ein Umtausch oder eine Barauszahlung des Preises ist ausgeschlossen. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeitenden der Abteilung Kommunikation der BUD sowie deren Angehörige. Die Daten der Teilnehmenden werden nur für die Durchführung dieses Wettbewerbs verwendet.

In der BUZ Nr. 121 war die Hauptstrasse in Bretzwil abgebildet. Der Gewinner des Foto-Quiz aus der letzten BUZ heisst Oliver Stucki. An dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch!

| 12. Dezember 2025

In eigener Sache