Liebe Leserin,
lieber Leser,

Der Frühling haucht der Region wieder neues Leben ein. Bäume schlagen aus, Blumen blühen und Vogelgesang erfüllt die Luft. Das Erwachen der Natur spendet uns neue Energie und Lebensfreude. Leider hat die Schönheit der wärmeren Jahreszeit auch eine Kehrseite: Die Stechmücken kommen zurück, sowohl die einheimischen Arten wie auch die invasive Tigermücke. Weniger lästig für den Menschen, aber schädlich für die einheimischen Bienen, ist die ebenfalls invasive Asiatische Hornisse. Dank Meldungen aus der Bevölkerung konnten im vergangenen Jahr in beiden Kantonen insgesamt 57 Nester gefunden und fachgerecht entfernt werden. Die Ausbreitung der Schädlinge konnte wie erwartet nicht vollständig verhindert werden. Mehr dazu finden Sie in der vorliegenden BUZ.

Im Kanton Basel-Landschaft könnte Windenergie die Sonnenenergie sinnvoll ergänzen. Das nationale Energiegesetz verlangt von den Kantonen inzwischen, Windenergiegebiete zu ermitteln. Lesen Sie in dieser Ausgabe wie der Kanton auf Grundlagen von Studien sechs Gebiete als mögliche Standorte ermittelt hat.

Das Schulhaus Lochacker in Reinach wurde umfassend saniert, modernisiert und erfüllt neu den Minergie-Standard. Es bietet jetzt flexible Lernräume und wird als Pilotprojekt nach Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS zertifiziert. Mehr dazu lesen Sie in dieser BUZ.

Im Januar haben die Hauptarbeiten für den Hochwasserschutz an der Birs in Laufen begonnen. Es ist das grösste Hochwasserschutzprojekt des Kantons Basel-Landschaft. Der Flussraum wird auf rund 3,5 Kilometern Länge so umgestaltet, dass auch ein Jahrhunderthochwasser gefahrlos durch die Siedlung abfliessen kann. Den Bericht finden Sie ebenfalls in dieser BUZ-Ausgabe.

Ob Natur, Energie oder Bau – die Projekte im Kanton Basel-Landschaft sind wichtige Schritte in Richtung nachhaltige Zukunft. Sie zeigen, wie vielfältig diese Aufgaben sind und wie engagiert sie angegangen werden.

Geniessen Sie sonnige Frühlingsmomente und tanken Sie neue Energie.

Catia Allemann
Redaktionsleiterin

Schutz der Ergolz: Mischwasserbecken in Böckten nimmt Gestalt an

Marco Müller, Amt für Industrielle Betriebe

In Böckten entsteht ein neues Mischwasserbecken. Die Herausforderung besteht darin, dass es für die beiden Einzugsgebiete Gelterkinden und Böckten / Rickenbach dimensioniert und deshalb zweigeteilt wird. Dadurch können unterschiedliche Abwasserströme gezielt aufgefangen und abgeleitet werden. Das Becken wird im Herbst dieses Jahres fertig sein. Es trägt wesentlich zum Schutz der Ergolz bei und verbessert die Wasserqualität.

Im September 2021 hat der Landrat dem Bau eines neuen Mischwasserbeckens (MWB) in Böckten zugestimmt. Dieser Beschluss macht nicht nur die Kanalisation der Region effizienter, sondern trägt auch einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Ergolz und ihres vielfältigen Lebensraums für Flora und Fauna bei.

Der Bau des MWB in Böckten stellt einen bedeutenden technischen Fortschritt dar. Die Anlage sorgt dafür, dass bei Regen der erste Schmutzstoss aus der Kanalisation aufgefangen wird. Dies, bevor er ungereinigt in die Ergolz fliessen kann.

Schlagpressung in Richtung Kantonsstrasse (Quelle: AIB)

Die Planung des Beckens war besonders herausfordernd. Es wurde für zwei Einzugsgebiete ausgelegt – Gelterkinden und Böckten / Rickenbach. Das Becken wurde deshalb zweigeteilt: Der grössere Teil fasst etwa 1’450 Kubikmeter, während der kleinere Bereich mit 550 Kubikmetern Volumen ausgelegt ist. Diese Aufteilung sorgt dafür, dass die unterschiedlichen Abwasserströme gezielt aufgefangen und abgeleitet werden können. Bei dieser Anlage handelt es sich um eine hochspezialisierte Infrastruktur, die technisch durchdacht und betrieblich optimal in die Umgebung integriert wird.

Der Bau des MWB birgt eine Reihe von Herausforderungen, die nicht nur technisches Know-how erfordern, sondern auch viel Fingerspitzengefühl und Präzision. Besonders spannend war die Unterquerung der Ergolz. Diese Aufgabe hat das Amt für Industrielle Betriebe im vergangenen Sommer erfolgreich gemeistert. Hier kam das sogenannte Microtunneling zum Einsatz, eine spezielle Technik des „kleinen Tunnelbaus“, bei der Rohre mit einem minimalen Eingriff in den Boden unter den Fluss hindurch verlegt werden.

Microtunneling Startgrube mit Rohr für Vortrieb unter der Ergolz (Quelle: AIB)

Die Bedingungen während des Microtunnelings waren ideal: Das Grundwasser stand während der Arbeiten nicht zu hoch, was die Arbeiten erleichterte. Doch trotz aller Planung gab es einen kleinen Zwischenfall: Ein Wassereinbruch in die Startgrube. Dieser störte jedoch den Ablauf des Verfahrens nicht und konnte rasch abgedichtet werden.

Der Bau der Zuleitung unter der Kantonsstrasse ist eine weitere technische Herausforderung. Die Vorbereitungsarbeiten für die Querung der Strasse sind abgeschlossen. Damit die endgültigen Anschlüsse an die Kanalisation in offener Grabenbauweise erfolgen, sind die ersten Markierungen auf der Strasse angebracht. Eine besonders anspruchsvolle Aufgabe, die im Spätsommer dieses Jahres abgeschlossen wird.

Im Zuge der Bauarbeiten wurden innovative Verfahren wie das grabenlose Bauen eingesetzt. Ein besonders faszinierendes Verfahren ist die Schlagpressung, die für kleinere Rohrdurchmesser und bei entsprechend geeignetem Untergrund angewendet werden kann. Bei dieser Methode wird das Rohr mit einer speziellen Presse durch den Boden gedrückt, ohne dass grosse Gräben ausgehoben werden müssen – eine umweltfreundliche und schnelle Lösung. Die Technik des Microtunnelings respektive der Schlagpressung reduziert nicht nur den Eingriff in die Umwelt, sondern beschleunigt auch den Bauprozess und minimiert Störungen für Verkehrsteilnehmende.

Bodenarmierung von Becken Zulauf Gelterkinden (Quelle: AIB)

Der Bau des MWB in Böckten geht mit grossen Schritten voran. Im Spätsommer dieses Jahres werden die Abschlussarbeiten an den Anschlussleitungen folgen. Voraussichtlich im Herbst 2025 werden die Arbeiten abgeschlossen sein.

Mit dem neuen Mischwasserbecken wird ein bedeutender Beitrag zum Schutz der Ergolz und zur Verbesserung der Wasserqualität in der Region geleistet. Das Abwasser wird bei Regen effizienter aufgefangen und anschliessend der Kläranlage in Sissach zugeführt.

Amt für Raumplanung | 7. Mai 2025

Das alte Bezirksgericht in Waldenburg erwacht zu neuem Leben

Simon Rüttimann, Generalsekretariat

In einer gelungenen Symbiose aus Tradition und Moderne haben Salathé Architekten Basel das ehemalige Bezirksgericht Waldenburg behutsam saniert und umgebaut. Wo einst Recht gesprochen wurde, wird heute gewohnt und finden kulturelle Anlässe statt. Die Kantonale Denkmalpflege stellte die Ergebnisse der sorgfältigen Umgestaltung im Dezember 2024 den Medien vor.

Eine kleine Schar von Journalisten ist an einem kalten Dezembertag auf dem Weg zum ehemaligen Bezirksgericht in Waldenburg. Ein scharfer Wind hat die Gassen im Ort leergefegt, das Stedtli wirkt aber auch bei milderem Wetter wie ausgestorben. Die Wirtshäuser haben dichtgemacht und fast alle Geschäfte stehen leer.

Brunnen und Holzlaube (Foto: BUD)

Die Journalisten sind einer Einladung der Kantonalen Denkmalpflege gefolgt und das Waldenburgertal hochgereist. Sie wollen aus erster Hand erfahren, wie das historisch wertvolle Gerichtsgebäude renoviert und mit innovativen Ideen in einen Wohn- und Kulturraum verwandelt wurde. Waldenburg setzt grosse Hoffnungen in die neue Nutzung der altehrwürdigen Liegenschaft, die aus zwei Häusern, einem Anbauschopf und einem Hinterhof besteht.

Umgebaut und saniert haben die Gebäude Salathé Architekten aus Basel im Auftrag der Genossenschaft Wohnstadt. Der respektvolle Umgang mit der historischen Bausubstanz war dabei besonders wichtig. «Alle am Umbau und der Sanierung Beteiligten betonten die sorgfältige Umgestaltung des ehemaligen Gerichtsgebäudes», schrieb die Volksstimme am nächsten Tag und fuhr fort: «Begleitet wurden die Massnahmen von der kantonalen Denkmalpflege». Genauer: Von Anne-Dorothée Herbort. Diese erklärte den anwesenden Medienschaffenden, dass die beiden Gebäude ihre heutige Erscheinungsform mit ihren streng gegliederten, klassizistischen Fassaden um 1801 erhalten haben. Ihr Ursprung reiche wahrscheinlich bis ins 17. Jahrhundert zurück: Auf einer Federzeichnung aus dem Jahr um 1680 seien bereits Häuser an dieser Stelle zu sehen.

v.l.n.r. Michel Ecklin (bz), Philippe Allemann (Ortsbildpfleger), Brigitte Frei-Heitz (Kantonale Denkmalpflegerin), Anne-Dorothée Herbort (Ortsbildpflegerin) (Foto: BUD)

Den eigentlichen Umbau und die Sanierung stellten die Architekten Dominique Salathé und Fabian Früh vor und führten die Besuchenden zuerst in den Hinterhof. Hier hat das Architektenteam den auffälligsten Eingriff vorgenommen: Mit einer neuen Holzlaube hat es einerseits den Wohnraum erweitert und andererseits die Möglichkeit für grosse Fenster geschaffen. Auf diese Weise erhöhten die Architekten den Wohnkomfort ohne den baukulturellen Wert des Gebäudes zu mindern. Die Laube fügt sich harmonisch in den Hof ein und verbindet traditionelle Elemente und zeitgemässe Formensprache.

Ein weiteres Ziel des Umbaus war, dem Hinterhof im Zusammenspiel mit dem Brunnen am Adelberg und den Kulturräumen im Erdgeschoss einen öffentlichen Charakter zu verleihen. Die Architekten hatten deshalb die hohe Einfassungsmauer abgesenkt und den Hof zur Strasse hin geöffnet. Im Gebäudeensemble entstanden vier individuelle Wohnungen, wobei der ehemalige Gerichtssaal von späteren Einbauten befreit und die ursprüngliche Ausstattung wieder freigelegt wurde.

Die bz schrieb nach dem Medienanlass, die Ortsbevölkerung habe sich erfreut gezeigt, «dass die Denkmalpflege die Neunutzung zuliess und dennoch das historische Erbe gewahrt blieb.» Das Projekt steht deshalb exemplarisch dafür, wie historische Bausubstanz und lokale Baukultur behutsam in die Gegenwart überführt werden können.

Wie geht es mit dem Stedtli weiter? Die Gemeinderätin Dagmar Maurer hatte dem bz-Journalisten am Medienanlass gesagt, die Waldenburger Bevölkerung «habe sich während des Umbaus sehr interessiert gezeigt, dass an diesem Ort etwas Neues entstehen konnte.» Und hatte angefügt: «Denn der Gemeinderat hat eine Hoffnung: Dass das ehemalige Bezirksgericht als Beispiel dafür dient, wie sich die ganze Hauptstrasse entwickeln soll.»

Früher blies den Beschuldigten in diesem Haus ein steifer Wind entgegen. Heute soll es dem Stedtli mit einer frischen Brise neues Leben einhauchen.

Kenneth Nars (Fotograf der bz), Blick aus dem Schopf (Quelle: BUD)

Asiatische Hornisse: Massnahmen zeigen Wirkung dank Unterstützung der Bevölkerung

Gabriel Stebler, Amt für Umweltschutz und Energie

Dank zahlreicher Meldungen aus der Bevölkerung sowie insbesondere der engen Zusammenarbeit mit dem Bienenzüchterverband beider Basel konnten im Jahr 2024 in beiden Kantonen insgesamt 57 Nester der Asiatischen Hornisse gefunden und fachgerecht entfernt werden. Der Bienenzüchterverband spielt dabei eine Schlüsselrolle und ist unverzichtbar im gemeinsamen Vorgehen gegen diese invasive Art.

Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse konnte erwartungsgemäss nicht vollständig verhindert werden. Die invasive Hornissenart stellt weiterhin eine ernsthafte Bedrohung für die lokale Biodiversität, insbesondere für Honigbienen, Wildbienen und andere bestäubende Insekten sowie die Imkerei und Landwirtschaft dar. Im laufenden Jahr setzen die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt die intensiven Bekämpfungsmassnahmen fort. Durch frühzeitige Entfernung der Nester sollen Schäden so gering wie möglich gehalten werden.

Professioneller Baumkletterer bei Begutachtung eines Nestes in 30 Meter Höhe (Quelle: AUE)

Zusammenarbeit mit dem Bienenzüchterverband beider Basel
Die Suche und Bekämpfung der Asiatischen Hornisse ist äusserst aufwendig. Die beiden Basler Kantone arbeiten deshalb eng mit dem Bienenzüchterverband beider Basel zusammen. Bei der Suche wird die sogenannte Radio-Telemetrie genutzt: einzelne Asiatische Hornissen werden eingefangen und mit einem Mini-Sender versehen, damit ihr Rückflug zum Nest verfolgt werden kann. Sobald Angriffe auf Bienenstände beobachtet werden, wird die Suche nach den Nestern gemeinsam mit den Imkerinnen und Imkern eingeleitet. 

Die Meldung von verdächtigen Insekten und Nestern ist weiterhin enorm wichtig
Um Kenntnisse über die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu erhalten, sind die Kantone auf die Mithilfe der Imkerinnen und Imker sowie der Bevölkerung angewiesen. Verdächtige Insekten oder Nester sollen deshalb fotografiert oder gefilmt und über die Schweizer Meldeplattform www.asiatischehornisse.ch gemeldet werden.

Asiatische Hornisse mit Mini-Sender (Quelle: AUE)

Die invasive Hornisse verteidigt ihr Nest vehement. Selbständige Bekämpfungen sollten deshalb unbedingt unterlassen werden. Die Entfernung von Nestern gehört ausschliesslich in die Hände von geschulten Fachpersonen. Gemeldete Nester werden im Auftrag der Kantone fachgerecht entfernt.

Weitere Informationen zur Asiatischen Hornisse sind unter diesem QR-Code abrufbar

Windkraft im Baselbiet: Zukunftsenergie aus der Region?

Christoph Plattner, Amt für Umweltschutz und Energie

Zwei Drittel der Energie, die die Baselbieterinnen und Baselbieter jährlich verbrauchen, stammt aus fossilen Quellen im Ausland. Diese Abhängigkeit kann nur reduziert werden, wenn die im Kanton verfügbaren Energiequellen auch tatsächlich angezapft werden. Im Kanton Basel-Landschaft könnte Windenergie die Sonnenenergie sinnvoll ergänzen. Laut einer aktuellen Studie liefert eine einzige Windenergieanlage jährlich Strom für bis zu 1'000 Einfamilienhäuser.

Im Kanton Basel-Landschaft verbrauchen wir jährlich etwa 7’400 GWh Energie. Eine GWh entspricht ungefähr dem Energiegehalt von 100'000 Litern Heizöl. Diese Energie wird zu je einem Drittel in den Bereichen Wohnen, Nicht-Wohnen und Verkehr verbraucht (Abbildung X). Zwei Drittel davon stammen aus fossilen Quellen aus dem Ausland. Vom Stromverbrauch von 1'940 GWh/a wird knapp ein Viertel lokal produziert. Der Ukraine-Krieg und die anschliessend drohende Energiemangellage haben die Nachteile und die mit einer Abhängigkeit von Energieimporten verbundenen Risiken verdeutlicht.

Der in diesem Zusammenhang erarbeitete Bericht zur Energieversorgung des Kantons Basel-Landschaft zeigt, dass die Abhängigkeit nur reduziert werden kann, wenn die im Kanton verfügbaren Energieressourcen tatsächlich genutzt werden. Das gilt neben der Photovoltaik auch für Wasserkraft und Windenergie. Letztere ist insbesondere für die Winterstromproduktion wichtig, weil die Windverhältnisse in der Schweiz so sind, dass zwei Drittel des produzierten Stroms üblicherweise im Winter anfallen. Strom aus Wind und Sonne ergänzen sich deshalb gut.

Wenn der Wind über die Höhen des Mont-Crosin und des Mont-Soleil im Berner Jura streicht, drehen die 16 Turbinen auf Hochtouren (Quelle: Corinne Aeberhard)

Im Jahr 2013 veröffentlichte der Kanton Basel-Landschaft eine erste Studie zum Potenzial von Windenergie. Auf dieser Grundlage setzte der Landrat sechs Gebiete für Windparks im kantonalen Richtplan fest und betonte, dass im Baselbiet jährlich rund 500 GWh Elektrizität aus grossen Windkraftanlagen rentabel und landschaftsverträglich gewonnen werden könnten. Windenergieprojekte ziehen sich oft über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren hin, weil sie drei Hürden zu überwinden haben: Richtplaneintrag, Nutzungsplanung und Baubewilligung. Der Landrat hat den Regierungsrat mit einem Postulat aufgefordert, Vorschläge zur Straffung und Beschleunigung der Verfahren für Anlagen zur Produktion, Speicherung und Umwandlung von Energie vorzulegen. Dies insbesondere für Energie aus erneuerbaren Quellen. Mit einem kantonalen Plangenehmigungsverfahren für Energieanlagen, wie das in anderen Kantonen derzeit im Raume steht, könnten gleichzeitig die zonenrechtlichen Voraussetzungen geschaffen und im selben Schritt die Baubewilligung erteilt werden. Dies und weitere Möglichkeiten zeigt der Regierungsrat in seinem Postulatsbericht vom 21. Januar 2025 auf.

Die Energiestrategie 2050 des Bundes und die drohende Gefahr einer Winterstromlücke haben in jüngster Zeit die Voraussetzungen zugunsten der Windenergie deutlich verbessert. Windparks mit einer mittleren Produktion von 20 GWh/a und mehr gelten als Folge ihrer energiepolitischen Relevanz nach eidgenössischem Energiegesetz inzwischen als von „nationalem Interesse“. Damit ist eine Abwägung mit anderen nationalen Interessen überhaupt erst möglich. Zu letzteren zählen beispielweise Gebiete, die im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) vermerkt sind.

Heutige Energieflüsse im Kanton Basel-Landschaft (Quelle: AUE)

Das nationale Energiegesetz verlangt von den Kantonen inzwischen ausdrücklich, geeignete Windenergiegebiete zu ermitteln und im Richtplan auszuweisen. Der Kanton Basel-Landschaft hat daher eine neue Studie initiiert, um die für die Windenergie geeigneten Gebiete vor diesen Hintergründen und dem heutigen Stand der Technik neu zu evaluieren und anschliessend eine Anpassung des kantonalen Richtplans in Gang zu setzen. Es bleibt abzuwarten, ob sich zusätzliche Gebiete für eine Festsetzung im Richtplan aufdrängen. Schon eine einzige Windenergieanlage könnte an geeigneten Standorten im Kanton Strom für etwa 1'000 Einfamilienhäuser liefern, was einen wichtigen Beitrag zu einem sicheren und klimafreundlichen Energiesystem im Jahr 2050 leisten würde.

Denkbare Energieflüsse im Kanton Basel-Landschaft im Jahr 2050 (basierend auf dem Szenario ZERO Basis der Energieperspektiven 2050+ des Bundes) (Quelle: AUE)

Unter diesem Link ist der Bericht zur Energieversorgung des Kantons Basel-Landschaft abrufbar

Generalsekretariat | 7. Mai 2025

Vom Velo bis zum Löschboot: Die Vielfalt der kantonalen Fahrzeugflotte

Catia Allemann, Generalsekretariat

Mitte April fand im Rahmen der BUD-Talk-Reihe eine Veranstaltung zum Thema Kantonales Fahrzeugwesen statt. Beat Tschudin, der Leiter des Fachbereichs Fahrzeugwesen des Kantons Basel-Landschaft, präsentierte den rund 30 anwesenden Mitarbeitenden beeindruckende Zahlen und Fakten über die kantonale Fahrzeugflotte. Diese umfasst etwa 600 Fahrzeuge, darunter Velos, Polizeiautos, Winterdienstfahrzeuge und sogar ein Feuerlöschboot.

Bei freundlichem Frühlingswetter versammelte sich eine Schar von rund 30 BUD-Mitarbeitenden auf dem Areal des kantonalen Fahrzeugwesens an der Frenkendörferstrasse in Liestal. Beat Tschudin leitet diesen Fachbereich des Tiefbauamts mit zehn Mitarbeitenden. Mit Hilfe eines selber gestalteten Plakats mit Kennzahlen und Schlagwörtern erklärt er den interessierten Anwesenden die Aufgaben des Fachbereichs. Dieser ist für insgesamt 600 Verkehrsmittel der kantonalen Fahrzeugflotte zuständig. Dazu gehören Velos und E-Bikes, Polizei- und Rettungsfahrzeuge, Strassenunterhalts- und Kehrmaschinen, Winterdienstfahrzeuge, Personenfahrzeuge, Transporter, schwere Lastwagen und auch ein Feuerlöschboot. Die Fahrzeuge leisten zusammen durchschnittlich 5,6 Millionen Kilometer im Jahr. Dies entspricht rund 140 Erdumrundungen.

Beat Tschudin leitet den Fachbereich Fahrzeugwesen (Quelle: GSK)

Die verschiedenen Verkehrsmittel werden von Beat Tschudin und seinem Team nicht nur beschafft, sondern auch repariert und im Intervall unterhalten. Im Frühling und Herbst ist der Arbeitsanfall besonders hoch, weil die Mitarbeiter den Radwechsel an den zahlreichen Fahrzeugen vornehmen müssen. Auch der Ausbau von Spezialfahrzeugen wie beispielsweise Polizeiautos, wird vom Team übernommen. Die Beschaffung von Treibstoff gehört ebenfalls in die Zuständigkeit des Fachbereichs. Davon werden jährlich 1,2 Millionen Liter durch die kantonale Fahrzeugflotte benötigt. Der Kanton verfügt über eine Jahresreserve, um im Notfall- oder bei Lieferunterbruch die Betriebe und Dienstleistungen unabhängig sicherstellen zu können.

Führung durch die verschiedenen Gebäude des Fahrzeugwesens (Quelle: GSK)

Auch innerhalb der kantonalen Verwaltung wird die Elektromobilität gefördert. Bei der Anschaffung von Ersatzfahrzeugen werden Elektrofahrzeuge sorgfältig geprüft und dort eingesetzt, wo sie wirtschaftlich sinnvoll und infrastrukturell einsetzbar sind.

Nach der informativen Führung durch die verschiedenen Gebäude des Fahrzeugwesens versammelten sich die Besucherinnen und Besucher in der Lagerhalle zu einem gemeinsamen Sandwich-Lunch. Der Anlass fand über die Mittagszeit statt, sodass die Teilnehmenden anschliessend gestärkt an ihre Arbeitsplätze zurückkehrten.

Generalsekretariat | 7. Mai 2025

Die BUZ-Redaktion zu Besuch bei der Druckerei Gremper

Simon Rüttimann, Generalsekretariat

Seit sechs Jahren druckt die Gremper AG in Pratteln die Bau- und Umweltzeitung BUZ. Höchste Zeit, dass die Redaktion der innovativen Druckerei mal einen Besuch abstattet.

Das Kommunikationsteam der BUD, Andrea Tschopp, Catia Allemann und Simon Rüttimann ist am 22. November 2024 der Einladung der Druckerei Gremper gefolgt und hat sie im Industriequartier Lachmatt in Pratteln besucht.

Catia Allemann (links) und Andrea Tschopp lassen sich von Andy Heim die 6-Farben Offsetmaschine «Heidelberg Speedmaster XL 106» erklären (Quelle: GSK)

Andy Heim ist Mitglied der Geschäftsleitung und Kundenberater, die BUZ betreut er schon seit vielen Jahren. Er hat den beiden Besucherinnen und dem Besucher aus der BUD das Familienunternehmen Gremper vorgestellt und sie anschliessend durch die Produktionsanlage mit Vorstufe, Druck, Ausrüsterei und Lettershop geführt. Aus jedem Wort und jeder Geste ist die Begeisterung von Andy Heim für seinen Beruf und die Identifikation mit seinem Unternehmen zu spüren.

Produktion der Gremper AG: alles auf einer Ebene (Quelle: GSK)

An diesem Standort in Pratteln ist die Druckerei seit 2008. Das langgezogene Gebäude war eine Testhalle vom Zug-Hersteller Bombardier. Gremper bot sie ideale Bedingungen, um die gesamte Produktionsstrasse der Druckerei auf einer einzigen Ebene einzurichten – inklusive Papierlager. Aus der kleinen Hinterhofdruckerei in Kleinbasel hat Karl Gremper einen modernen Betrieb mit rund 40 Mitarbeitenden gemacht.

Hochbauamt | 7. Mai 2025

Sekundarschule Reinach wurde komplett saniert

Isabell Palkowitsch, Hochbauamt

Die Gesamtsanierung der Sekundarschule Lochacker in Reinach wurde nach rund zweijähriger Bauzeit abgeschlossen. Das rundum erneuerte Schulhaus und die angrenzende Zweifachturnhalle werden als Pilot im Hochbauamt nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS zertifiziert.

Die Schulanlage SEK I Reinach besteht aus den beiden Gebäudekomplexen Bachmatten und Lochacker, die in den 1970er Jahren erstellt wurden. Die Gemeinde Reinach hat 2011 das Schulhaus Bachmatten vollständig saniert, das Hochbauamt hat die Arbeiten begleitet. Damals wurde die Schulanlage mit einer neuen Doppelturnhalle ergänzt. Von 2022 bis 2024 wurde nun auch der Gebäudekomplex Lochacker mitsamt der Doppelturnhalle gesamtsaniert.

Nutzeranforderungen
Aufgrund der steigenden Schülerzahlen in den 1960er und 70er Jahren wurden 1974 in nur neun Monaten das Schulhaus Lochacker und die angrenzende Zweifachturnhalle erstellt. Die inzwischen in die Jahre gekommenen Gebäude waren nicht nur baulich und technisch sanierungsbedürftig, die Räume mussten ausserdem an die Anforderungen eines modernen Unterrichts angepasst werden.

Das Raumprogramm für die SEK I Reinach verteilt sich auf die beiden Gebäudekomplexe Bachmatten und Lochacker. Der Bestand im Schulhaus Bachmatten wurde überprüft und es wurden weitere Räume für insgesamt 36 Regelklassen im Schulhaus Lochacker organisiert. Dort befindet sich die Mehrheit der Spezialzimmer, sodass die Schulanlage nun über eine moderne Infrastruktur für den Unterricht verfügt.

Sicht von der Lochackerstrasse auf das sanierte Schulhaus (Quelle: HBA)

Bauprozess
Die Bauzeit dauerte rund zwei Jahre. Zuerst wurden Schadstoffe vollständig entfernt und fachgerecht entsorgt. Danach wurden die Gebäude bis auf den Rohbau zurückgebaut. Da in der Rohbaustruktur ein grosser Teil der grauen Energie steckt, wurde diese erhalten und an die aktuellen Anforderungen und Sicherheitsvorgaben angepasst. Das umfasste unter anderem Massnahmen zur Erdbebenertüchtigung und zur Verstärkung des Durchstanzwiderstandes bei den Betonstützen-Köpfen.

Das Schulhaus verfügt nun über zeitgemässe technische Installationen und hindernisfreie Zugänge. Der Energieverbrauch wird künftig erheblich reduziert.

Grosszügiger und nutzbarer Gangzonen- und Eingangsbereich (Quelle: HBA)

Nachhaltigkeit
Die neue Gebäudehülle des Schulhauses im Minergie-Standard besteht aus einer vorgehängten Leichtbau-Fassade in Elementbauweise mit einer äusseren Bekleidung aus Klinkersteinen und Holz-Metall-Fenstern. Als Sonnenschutz wurden Lamellenstoren vorgesehen. Das Dach wurde gedämmt und extensiv begrünt. Auf dem Hochtrakt wurde eine PV-Anlage installiert. Die Fassade der Zweifachturnhalle wurde im MINERGIE-Standard saniert und mit einer Aussendämmung mit Klinkersteinen ausgeführt.

Das Projekt wird als Pilot im Hochbauamt nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS zertifiziert. Insgesamt werden für das Zertifikat 45 Indikatoren in den drei Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bewertet. Da die Indikatoren sowohl Planungs-, Bau- und Betriebsphase berücksichtigen, wird der gesamte Lebenszyklus bewertet.

Umgebung
Die Umgebung wurde an die Anforderungen der Barrierefreiheit angepasst. Das Meteorwasser wird vor Ort versickert. Der Baumbestand wurde wo möglich erhalten und gepflegt. Für Neupflanzungen wurden auf die sich verändernden Klimaanforderungen geeignete und einheimische Bäume ausgewählt.

Impulsprogramm des Bundes macht Baselbieter Energiepaket noch attraktiver

Claudio Menn,

Der Bundesrat hat ein zeitlich befristetes Impulsprogramm für den Ersatz von Öl-, Gas- und Elektroheizungen durch klimafreundliche, erneuerbare Systeme sowie für Massnahmen im Bereich der Energieeffizienz verabschiedet. Die Neuausrichtung des Programms macht insbesondere energetische Sanierungen in Mehrfamilienhäusern noch attraktiver. Doch auch Einfamilienhäuser profitieren von den angehobenen Beitragssätzen.

Das Baselbieter Energiepaket umfasst seit Januar 2025 auch das Impulsprogramm des Bundes und setzt zusätzliche Anreize in Bereichen, die bisher wenig gefragt waren. Aber gerade diese spielen für die klima- und energiepolitischen Ziele eine grosse Rolle.

Mit einem breit aufgestellten Förderangebot unterstützt das Programm weiterhin Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer durch umfassende Beratungen, die eine fundierte und vorausschauende Planung der energetischen Modernisierung des Eigenheims ermöglichen. Auf die Planung folgen Massnahmen, um die Energieeffizienz der Gebäudehülle zu steigern. Zudem werden die Schritte aufgezeigt, um von fossilen oder direktelektrischen Heizsystemen auf erneuerbare Energien umzusteigen. Auch bei einer Gesamterneuerung oder einem Neubau / Ersatzneubau nach dem hohen Minergie-Standard können attraktive Förderbeiträge beantragt werden. Seit 2024 profitieren Haushalte mit bestimmten Einkommens- und Vermögensverhältnissen über die regulären Beitragssätze hinaus von einer attraktiven Energieprämie – exklusiv für selbstgenutztes Wohneigentum.

(Quelle: AUE)

Dank der Neuausrichtung des Programms sind energetische Sanierungen in Mehrfamilienhäusern noch attraktiver. So wurden der Bonus für die Gebäudehülleneffizienz – also für die kombinierte Sanierung von Dach und Fassade – sowie die Förderung des Austauschs fossiler Heizungen im mittleren und hohen Leistungsbereich deutlich erhöht. Auch Einfamilienhäuser profitieren von den angehobenen Beitragssätzen. Eine attraktive Fördermassnahme richtet sich an Liegenschaften, die bislang mit energetisch ineffizienten, dezentralen Elektroheizungen betrieben wurden und noch keine wassergeführte Wärmeverteilung besitzen. Für die Erstinstallation einer solchen Anlage wird nun zusätzlich pauschal ein Zuschuss von 15’000 Franken gewährt (bei Gebäuden mit einer Energiebezugsfläche von über 250 Quadratmetern beträgt der Beitragssatz 60 Franken pro Quadratmeter). Gleichzeitig wurden für bestimmte Fördermassnahmen die Beiträge moderat gesenkt, um den kantonalen Finanzhaushalt zu entlasten.

Aus Alt mach Neu (Quelle: EnergieSchweiz)

Weitere Informationen zum Förderprogramm sind mit diesem QR-Code abrufbar

Hochbauamt | 7. Mai 2025

Schulhaus Spiegelfeld in Binningen: Ort der Bildung und Ökologie

Aida Chtourou, Hochbauamt

Nach einer umfassenden Sanierung wurde die Schulanlage Spiegelfeld in Binningen Ende November 2024 feierlich eröffnet. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Ökologie entstand ein moderner Lernort, der den Bedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen gerecht wird. Die sorgfältig gestalteten Innen- und Aussenbereiche bieten nicht nur zeitgemässe Bildungsräume, sondern fördern auch die Biodiversität und naturnahes Lernen. Kunstwerke des Streetart-Künstlers BustArt setzen kreative Akzente und spiegeln die lebendige Atmosphäre der Schule wider.

Ende November 2024 wurde die Schulanlage Spiegelfeld nach einer umfassenden Sanierung feierlich eröffnet. Regierungspräsident Isaac Reber (Foto), Regierungsrätin Monica Gschwind, Kantonsarchitekt Marco Frigerio und Schulleiter Thomas Oetiker führten die Gäste durch den Anlass (Quelle: HBA)

Mit der umfassend sanierten Schulanlage Spiegelfeld in Binningen wurde ein Lernort geschaffen, der nicht nur zeitgemäss ist, sondern auch die Werte von Nachhaltigkeit und Ökologie in den Mittelpunkt stellt. Die sorgfältig gestalteten Räume bieten ein modernes Umfeld, das den Bedürfnissen der heutigen und der künftigen Generationen gerecht wird. Die Schulanlage zeigt neu an zwei Fassaden Kunstwerke von BustArt. Sie widerspiegeln im Aussen den kreativen Alltag im Innern der Schulhäuser.

Kunstwerke von BustArt  (Quelle: HBA)

Instandsetzung in mehreren Etappen
Die Reise der Gesamtsanierung begann vor etwa 15 Jahren mit der Modernisierung des Schulhauses Nord. Entworfen haben das Gebäude in den 1960er-Jahren die Architekten Rasser und Vadi, es wurde als schützenswert eingestuft. Die umfassende Renovation dieses Traktes bildete gemeinsam mit dem Aula-Gebäude die erste Etappe des Projekts und wurde 2013 abgeschlossen. 2014 erhielt das Schulhaus Nord vom Baselbieter Heimatschutz eine Auszeichnung als gutes Beispiel für die gelungene Instandsetzung eines geschützten Schulhauses.

Im Jahr 2017 wurde die nächste Sanierungsphase abgeschlossen. Sie umfasste dringend nötige bauliche Anpassungen in den Trakten Süd und Ost, um den Schulbetrieb weiterhin sicherzustellen. Dazu wurden zusätzliche Räume bereitgestellt und dringende Arbeiten ausgeführt. Gleichzeitig legte man die Basis für die letzte Phase des Projekts, der umfassenden Sanierung der gesamten Anlage. Diese finale Phase erstreckte sich über zweieinhalb Jahre. Die Arbeiten begannen im Sommer 2022 mit der Sanierung des Schulhauses Ost, dem am wenigsten komplexen Gebäude. Danach wurden das Schulhaus Süd und die Doppelturnhalle erneuert. Schliesslich wurde das Schulraumprovisorium zwischen den Gebäuden auf der Blumenwiese zurückgebaut. Seither stimmen die Proportionen zwischen Bauvolumen und Umgebung wieder überein. Im letzten Schritt wurde die Aussenanlage aufgewertet.

Projektleiterin Aida Chtourou vom Hochbauamt (Mitte) führt die Anwesenden an der Eröffnung durchs Schulareal (Quelle: HBA)

Wertvolle und dringend benötigte Aussenräume
Besonders hervorzuheben ist die gelungene Integration der gesamten Anlage. Für alle fünf Gebäude wurde ein einheitliches Erscheinungsbild geschaffen, das sich am schützenswerten Schulhaus Nord orientiert.

Die grosszügige Aussenanlage ist auf verschiedenen Ebenen angelegt und folgt ökologischen Prinzipien. Im Fokus standen dabei Biodiversität, sommerlicher Wärmeschutz und die Grundsätze der Schwammstadt, was sich positiv auf das lokale Mikroklima auswirkt. Bei der Schwammstadt wird die Umgebung so gestaltet, dass sie überschüssiges Wasser speichern kann, um dieses bei Hitze wieder abzugeben – wie ein Schwamm eben. So wurde der harte Asphaltbelag zwischen dem Schulhaus Ost und der Turnhalle entfernt und das Gelände mit Platten aufgebrochen und entsiegelt. Sonnensegel und neu gepflanzte Bäume spenden Schatten und sorgen an heissen Sommertagen für ein angenehmes Klima.

Bäume spenden Schatten und sorgen an heissen Sommertagen für ein angenehmes Klima (Quelle: HBA)

Biodiversität und eine kleine Arena als «grünes Klassenzimmer»
Die Aussenanlage wird als «dritte Pädagogin» bezeichnet. Der Schulgarten mit Streuobstwiese und Wildhecke bietet eine naturnahe Lernumgebung. Eine kleine Arena wird als «grünes Klassenzimmer» genutzt. Ein neues Biotop bildet eine Naturlandschaft für den Schulunterricht und stärkt die Biodiversität. Es ergänzt das bereits bestehende Feuchtbiotop.

Kies- und Humusflächen bieten ideale Bedingungen für verschiedene Arten, Initialpflanzungen und Kleinstrukturen unterstützen das ökologische Gleichgewicht.

Lichtdurchflutete Räume und kontrollierte Nachtauskühlung
Im Innenbereich wurden lichtdurchflutete, behagliche Räume mit einem gesunden Innenraumklima geschaffen. Die neuen Klassenzimmer und Gruppenräume bieten eine helle, einladende Atmosphäre und entsprechen modernen Standards. Die Einbaumöbel in schlichtem Weiss fügen sich harmonisch in die Räume ein und lenken den Fokus auf die funktionale Nutzung. Der Bodenbelag und die Ablageflächen entlang der Fensterfront sind in einem ruhigen Grünton gehalten, was eine entspannte Lernatmosphäre fördert.

Auch beim Innenausbau lag der Fokus auf der Nachhaltigkeit und Klimaanpassung. Unter anderem wurden Re-Use-Materialien eingesetzt wie beispielsweise der Holzhandlauf im Schulhaus Süd. Er wurde aufgearbeitet, höher gesetzt und wiederverwendet. Diese Massnahme schont die Ressourcen und bewahrt den Charakter des Gebäudes. Im Sommer sorgt die kontrollierte Nachtauskühlung für ein angenehmes Innenraumklima.

Die Sekundarschule Binningen ist nun bestens für die kommenden Jahrzehnte gewappnet. Ein Ort, an dem einige Generationen von Schülerinnen und Schülern in modernen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Räumen lernen werden.

Tiefbauamt | 7. Mai 2025

Hochwasserschutz Laufen – der Baustart ist geglückt

Philipp Meyer, Tiefbauamt

Mit dem Spatenstich vom 15. Januar 2025 haben die Hauptarbeiten für den Hochwasserschutz an der Birs in Laufen begonnen. Kanton, die Stadt Laufen und das beauftragte Bauunternehmen läuteten eine vierjährige Bauphase ein.

Es handelt sich um das grösste Hochwasserschutz-Projekt, das der Kanton Basel-Landschaft je in Angriff genommen hat. Entsprechend komplex und vielteilig ist das Vorhaben. Rund 60 Massnahmen am und im Gewässer sind nötig, um die Schutzziele umzusetzen. Der Flussraum wird so umgestaltet, dass ein Jahrhunderthochwasser gefahrlos auf rund 3,5 Kilometern Länge durch die Siedlung abfliessen kann.

Abschluss einer langen Vorlaufzeit
Analyse und Planung begannen nach den verheerenden Überschwemmungen von 2007, als das Laufner Stedtli unter Wasser stand. Neben den konzeptionellen und technischen Vorarbeiten brauchte es viele Verhandlungen. Diese führten zu mehr als 200 Verträgen für Landabtretungen und temporäre Landnutzungen.

Dass es gelungen ist, alle Anliegen aussergerichtlich zu bearbeiten, sei ein besonderes Merkmal des Projekts, führte Regierungspräsident Isaac Reber in seiner Ansprache beim Spatenstich aus. Wie Peter Hartmann (Landratspräsident), Thomas Noack (Präsident der Umweltschutz- und Energiekommission) und Pascal Bolliger (Stadtpräsident) betonte auch er die Bedeutung der Massnahmen für die Sicherheit und die Entwicklung der Stadt Laufen.

Regierungspräsident Reber referiert beim Spatenstich Hochwasserschutz Laufen im oberen Stockwerk des Info-Centers zum Bauprojekt (Quelle: Marion Tarrach)

Spatenloser Spatenstich
Die rund 50 Beteiligten, Gäste und Medienvertreter verschoben sich nach den Referaten ins Freie – in die sonnige Kälte am Birsufer beim Norimattsteg. Hier wird das Flussbett nach Projektabschluss etwa die doppelte Breite aufweisen und bei Bedarf massiv mehr Wasser fassen können. Bei normalen Wasserständen wird die S-Kurve der Birs eine Zone mit hohem ökologischem Wert sein und teilweise der Naherholung zur Verfügung stehen. Bis dahin ist noch etwas Geduld gefragt. Vorerst dient das ehemalige Spilag-Areal bei der Norimatt als Installationsfläche für die Bauarbeiten.

Wo mittlerweile Baumaschinen und Baumaterialien lagern, ging es am Spatenstich um eine deutlich filigranere Angelegenheit. Ohne Spaten. Stattdessen nahmen die vier Referenten zusammen mit Katja Jutzi (a.i. Leiterin Tiefbauamt), Philipp Meyer (Projektleiter Tiefbauamt) und Jakob Rhyner (Mitglied Geschäftsleitung Toneatti AG) eine am Pneukran schwebende Sitzbank in Empfang.

Dieses Baustellenbänkli entstand als Upcycling-Produkt – aus Alt mach Neu. Das Holz für die Sitzfläche stammt von Warengestellen im Schuppen hinter dem ehemaligen Spilag-Firmengebäude. Dort wurde früher die produzierte Berufsbekleidung gelagert.

Bauen ist ein Gemeinschaftswerk. Die Offiziellen griffen deshalb zu Seilen statt einem Spaten und platzierten miteinander am Birsufer eine Baustellenbank (Quelle: BUD)

Bis auf weiteres bleibt die Spatenstich-Sitzbank am aktuellen Standort, wird je nach Bauetappe aber an eine andere Stelle verschoben. Gleiches gilt für eine identische zweite Bank, die in Absprache mit der Stadt Laufen platziert werden wird.

Ein Blick zurück aufs vergangene Jahr
Bereits 2024 wurden vorbereitende Massnahmen umgesetzt. Unter anderem wurde die Gasleitung am Norimattsteg unter die Birs verlegt. Am Birspark zwischen EGK-Gesundheitskasse und Eishalle ist ein Parkplatz mit 60 Stellplätzen entstanden – als Ersatz für die Parkplätze beim Schlachthuus. Die dortige Aufweitung der Birs wird ebenfalls als eine der ersten Bauetappen umgesetzt, da ein namhafter Teil des Aushubs an anderer Stelle im Projekt wiederverwendet werden kann. Als Drittprojekte schreiten die Planungen für einen Neubau des Norimattstegs, der Wasserfallpasserelle und der kommunalen Werkleitungsbrücke sowie der kantonalen Naubrücke voran.

Laufende und kommende Arbeiten
Seit Februar werden die Installationsplätze im Abschnitt Nau / Norimatt und eine Bodenzwischenlagerfläche in der Nähe des Bahnhofs erstellt. Hier werden Oberboden (Humus und dunkle, nährstoffreiche Erde) und Unterboden zwischengelagert. Es handelt sich um jene wertvollen Schichten, in denen Pflanzen Nahrung und Halt finden. Das Erdreich wird sorgfältig abtragen, um es später wiederverwenden und bepflanzen zu können. Ebenso haben im Abschnitt Delsbergerstrasse, in Fliessrichtung am linken Birsufer, die Arbeiten für die ersten Hochwasserschutzmassnahmen begonnen. Zeitgleich erfolgen im Abschnitt Nau beim Parkplatz „alts Schlachthuus“ zuerst umfangreiche Werkleitungsverlegungen, bevor dort die Massnahmen zum Hochwasserschutz in diesem Sommer umgesetzt werden.

Die Laufner Bevölkerung wurde Ende März 2025 über das Bauprogramm und über die aktuellen sowie die kommenden Arbeitsschritte informiert. Die unmittelbar Betroffenen einer Bauetappe werden jeweils persönlich durch die Projektleitung kontaktiert.

Norimattsteg: Bauteil-Recycling statt Alteisen
Wegen des Hochwasserschutzprojekts sind die Tage des Norimattstegs am heutigen Standort bald einmal gezählt. Doch trotz Entstehungsjahr 1981 zählt das Bauwerk noch nicht zum alten Eisen. Nach einem Aufruf beim Spatenstich haben sich etliche Interessenten gemeldet, welche die rund 30 Meter lange und total 11,5 Tonnen schwere Brücke gerne übernehmen würden.

Für die künftige Breite der Birs in der Norimatt ist der heutige Norimattsteg viel zu kurz. Doch die Chancen stehen gut, dass er andernorts eine Zukunft haben wird.

Hochbauamt | 7. Mai 2025

Baselbieter Militärgeschichte zum Anfassen

Brigitte Reinhard und Peter Meier, Hochbauamt

Der Zweite Weltkrieg und der Kalte Krieg machten auch vor dem Kanton Basel-Landschaft nicht Halt. Aus diesem Grund wurden in den 1930er Jahren zahlreiche Sperrstellen für eine umfassende Verteidigungslinie errichtet. Diese verlief von Sargans bis Basel, sicherte wichtige Passagen und war ein zentraler Bestandteil der Schweizer Strategie gegen die Bedrohungen aus dem Norden. Der Kanton Basel-Landschaft hat einen Teil der historisch wertvollen Militäranlagen von nationaler Bedeutung übernommen. Damit soll die Wehrbereitschaft der Schweiz für die kommenden Generationen erlebbar bleiben.

Bereits im Jahr 2009 hat der Kanton Basel-Landschaft sechs historisch wertvolle Befestigungsanlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges übernommen. Es sind die Infanteriebunker «Angenstein» und «Muggenberg» in Duggingen, «Hülften» in Füllinsdorf, «In der Weid» in Rümlingen, «Barmenrain» in Wittinsburg sowie der Artilleriebeobachtungsposten «Farnsburg» in Ormalingen. Vor rund zwei Jahren kamen zwei weitere Infanteriebunker dazu: «Denkmal West» in Frenkendorf und «Mg-Stand Leu» in Füllinsdorf.

Aussenansicht  Infanteriebunker Angenstein (Quelle: HBA)

Wie viele weitere Bunker, blieben auch diese acht nach dem Ende der Kriege als Bestandteil des Kampfdispositivs der Grenzbrigade erhalten. Ihre Ausstattungen und die Kommunikationsmittel wurden den neuen Technologien angepasst und sie wurden immer wieder für Ausbildungen und Übungen genutzt. Spätestens mit der grossen Armeereform um die Jahrtausendwende verloren die Bunker jedoch ihre militärische Bedeutung, sie wurde ausgemustert.

Die Übernahme der Anlagen durch den Kanton erfolgte mit dem Ziel, den künftigen Generationen durch die authentischen Bauten zu zeigen, wie sich die Schweiz im Zweiten Weltkrieg verteidigt und Widerstand geleistet hat. Bevor die Bunker jedoch diese wichtige Funktion überhaupt übernehmen konnten, mussten sie durch das Hochbauamt saniert werden.

Infanteriebunker Hülften in Füllinsdorf (Quelle: HBA)

Während bei einigen Bunkern eine neue Fassade und ein neuer Zugang reichte, waren bei anderen Anlagen umfassendere Sanierungen nötig. Beim Infanteriebunker «Hülften» beispielsweise musste das Dach wieder in Schuss gebracht werden. Der Artilleriebeobachtungsposten in Ormalingen wurde gemeinsam mit der Farnsburg umfassend renoviert. Bei allen Bunkern wurde die teilweise stark veraltete Haustechnik eingehend geprüft und ersetzt. Die Sperrstelle Angenstein erhielt eine neue Strom-, Wasser-, Abwasser- und Frischluftversorgung. Zudem wurden durch Handläufe, Absturzsicherungen und einer Beleuchtung die Sicherheit für die Besuchenden erhöht. Trotz Modernisierung befindet sich noch vieles in den Bunkern im Originalzustand.

Für die Betreuung der acht Sperrstellen im Kanton Basel-Landschaft sind die Offiziersgesellschaft beider Basel und die Infanterie-Vereinigung Baselland zuständig. Beide bieten Führungen für interessierte Personen und Gruppen an und geben somit einen Einblick in das Geschehen in diesen unruhigen Zeiten im Kanton.

Panzerabwehrkanone im Inneren des Infanteriebunkers Angenstein (Quelle: HBA)

Weitere Informationen sind abrufbar unter: 
www.ogbb.ch/bunker und 
www.infanterie-vereinigung.ch/festungswerke/

Tiefbauamt | 7. Mai 2025

Pensionierung von Raphi Gysin: Zum Abschied fast ein Bagger

Simon Rüttimann, Generalsekretariat

Rechnet man ein Intermezzo von sechs Jahren grosszügig weg, war Raphi Gysin fast ein Vierteljahrhundert lang für das Tiefbauamt tätig. Als Mann vom Fach und als engagierter Chef vom Kreis 3 erarbeitete er sich weitherum viel Respekt und Anerkennung. Ende Jahr ist er offiziell pensioniert worden. Kurz vor Weihnachten lud Raphi zu seinem persönlichen Abschiedsfest in Sissach ein – und hatte einen unerwarteten Gast dabei. Allerdings war er nicht der einzige, der eine Überraschung vorbereitet hatte.

Genau das richtige Abschiedsgeschenk für den Baumaschinenfan: Eine Gartensitzbank aus einer ausgedienten Baggerraupe. (Foto TBA)

Kein E-Mail, in dem er sich nicht mit «Herzliche Grüsse aus dem wunderschönen Oberbaselbiet» oder «vom wundervollen Oberbaselbiet» oder «vom einzigartigen Oberbaselbiet» verabschiedet hat. Raphi Gysin ist ein Oberbaselbieter durch und durch. Und er ist mit Leib und Seele ein Strassenbauer und brennt für seinen Kreis 3, für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und für Baumaschinen aller Art.

Oder besser: Er brannte für den Kreis 3. Im Dezember 2024 ist Raphi Gysin in Pension gegangen. Im Jahr 2000 war er als Bauleiter zum Tiefbauamt gestossen und wurde später stellvertretender Leiter vom Kreis 3. Nach einem Zwischenstopp bei Tozzo kam er 2014 als Leiter vom Kreis 3 zurück und da wirkte er bis zu seiner Pensionierung.

Kurz vor Weihnachten hat er zum persönlichen Abschiedsfest in die Wystube zum Sydebändel in Sissach eingeladen. Als Überraschungsgast hat Raphi den Comedysänger Fredy Schär mitgebracht. Dieser reihte zwischen Hauptgang und Dessert während rund 45 Minuten Song an Witz und Witz an Song. Im Gewölbekeller flossen vor Lachen die Tränen.

Der Comedysänger Fredy Schär war Raphi Gysins Überraschungsgast im Gewölbekeller der Wystube zum Sydebändel in Sissach. (Foto BUD)

Wie Raphi als Leiter vom Kreis 3 gewirkt hat, haben Michael Buess und Raphis Nachfolger Christian Kistler in ihrer Ansprache gut transportiert: «Fast immer warst du der Erste, der morgens die Tür öffnete, und stets hattest du ein offenes Ohr für die Anliegen und Sorgen der Menschen um dich herum. Ob Gemeinde, Landbesitzer oder Eigentümer – du hast immer den richtigen Ton getroffen, um für alle eine gute Lösung zu finden.»

Mit seinen Leuten vom Kreis 3 hat er viele Projekte umgesetzt. Es ist ihm immer wichtig gewesen, die Strassen im Oberbaselbiet in einem Top-Zustand zu halten. «Ob am Bölchen, an der Schafmatt oder anderswo – du hast keine Mühe gescheut, die Dinge in Schuss zu halten», sagten Kistler und Buess.

Raphi Gysin interessiert sich leidenschaftlich für Baumaschinen und kennt sie alle bis ins kleinste Detail. Ein Bagger wäre aber sogar für ihn ein etwas zu sperriges Abschiedsgeschenk gewesen. Aber ein Teil davon? Mitarbeiter vom Kreis 3 haben in ihrer Freizeit eine ausgediente Baggerraupe in eine Sitzbank umgewandelt. Im Hinterhof vom Sydebändel haben sie sie ihm übergeben. Sonst nie um Worte oder Argumente verlegen, hat ihm das Geschenk für einen Augenblick die Sprache genommen.

Tiefbauamt | 7. Mai 2025

Laufen im Wandel: Naubrücke zieht um

Andrea Tschopp, Generalsekretariat

Durch das kantonale Hochwasserschutzprojekt in Laufen erhält auch die Birs wieder mehr Platz. Insbesondere beim heutigen Standort der Naubrücke wird der Fluss fortan deutlich breiter sein. Die künftige Flussführung hat Auswirkungen auf die Naubrücke. Denn anders als ursprünglich geplant, soll diese nicht am aktuellen Standort ersetzt, sondern birsabwärts hinter die Eishalle verlegt werden. Ende Februar 2025 hat der Regierungsrat die entsprechende Vorlage (2025/93) zur Projektgenehmigung und Ausgabenbewilligung an den Landrat überwiesen.

Anfang 2025 begannen die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz in Laufen. Das Projekt erfordert unter anderem einen Neubau der Naubrücke. Da das Bett der Birs stark verbreitert wird, muss die künftige Brücke fast doppelt so lang sein wie die bisherige.

Ersatzneubau versus Verlegung
Um genügend Fläche für die geplanten Hochwasserschutzmassnahmen zu haben, erwarb der Kanton Basel-Landschaft 2019 das Firmengrundstück der Spilag in der Norimatt. Damit ergab sich auch die Möglichkeit eines alternativen Standorts für die Naubrücke. Kanton und Stadt liessen eine Machbarkeitsstudie erstellen. Der Vergleich zeigte, dass eine neue Brücke bei der Eishalle mehr Vorteile bringt, als ein Ersatz am bestehenden Standort. Den höheren Kosten des neuen Vorhabens stehen Verbesserungen für das ganze Verkehrssystem gegenüber, die bei einem reinen Ersatzbau nicht realisiert werden. So wird zum Beispiel für den Fuss- und Veloverkehr eine zusätzliche Unterführung zwischen dem Schwimmbad und der Eishalle erstellt. Im Gebiet Nau wird zudem ein attraktiver, verkehrsberuhigter Grünraum für Freizeitnutzungen in Zentrumsnähe geschaffen.

Blick flussaufwärts: Visualisierung der Naubrücke an ihrem neuen Standort unterhalb der Eishalle (links im Bild). Die Strasse geht auf Höhe der Ricola mit einem Kreisel in die Baselstrasse über. (Quelle: Nightnurse)

Viel Handlungsspielraum für Laufen
Das neue Projekt wurde in Abstimmung mit der Stadt Laufen erarbeitet. Es lässt der Stadt sowohl aus verkehrsplanerischer als auch aus städtebaulicher Sicht Handlungsspielräume offen und entspricht ihrem räumlichen Entwicklungskonzept. Die Verlegung der Naubrücke ist darüber hinaus auch mit zukünftigen Entwicklungen des Strassennetzes in Laufen kompatibel.

Nach dem Vorprojekt und einer öffentlichen Mitwirkung wurde deshalb die Landratsvorlage zur Ausgabenbewilligung für Projektierung und Realisierung erarbeitet. Der Baselbieter Regierungsrat überwies das Geschäft am 25. Februar 2025 an den Landrat. Entscheidet sich der Landrat für das Projekt, wird es 2025/26 ausgearbeitet und ab Mitte 2027 umgesetzt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite: www.bl.ch/naubruecke oder scannen Sie einfach den QR-Code:

Generalsekretariat | 7. Mai 2025

BUD-Talk vom Dezember 2024: Das Polyfeld Muttenz im Wandel von Zeit und Raum

Simon Rüttimann, Generalsekretariat

Anfang Dezember 2024 besuchte eine Schar interessierter Mitarbeitenden der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) das Gebiet Polyfeld in Muttenz. Mit der Veranstaltungsreihe BUD-Talks lädt die Direktion seine Angestellten rund drei Mal im Jahr zu internen Anlässen zu verschiedenen Themen ein – von Leuchtturm-Projekten, über kreative Lösungen oder besondere Vorhaben – es gibt viel Spannendes zu zeigen aus der BUD!

Wo einst Weizenhalme sich sanft im Wind wogen, erstreckt sich heute ein ausgedehntes Wohn-, Schul-, Industrie-, Verkehrs- und Dienstleistungsgebiet. Die Weizenfelder wurden nach und nach verdrängt. Im Herzen des Areals entstand eine Kiesgrube, die danach als Abfalldeponie verwendet wurde. Daneben wurden für die wachsende Bevölkerung grosse Schulanlagen errichtet. Und entlang des grossen Gleisfelds siedelten sich Fabriken und Logistikunternehmen an. Als die Deponie Jahre später nicht mehr gebraucht wurde, füllte man sie mit Abfällen auf – darunter auch welche mit giftigem Inhalt. Darüber baute man unbesorgt weitere Fabrikhallen, Bürotürme, Parkplätze und ein Restaurant.

Das Polyfeld im Jahr 1953: Viele Felder und mittendrin die Deponie Feldreben (Bild: swisstopo)

Heute heisst das Gebiet Polyfeld, es liegt entlang der Bahngleise zwischen Pantheon und Bahnhof Muttenz.

Am 3. Dezember 2024 folgten rund 40 Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion der Einladung zum traditionellen BUD-Talk. Thema: «Polyfeld – Zeit und Raum». Sie trafen sich in einem hochgelegenen Seminarraum der FHNW in Muttenz, der einen prächtigen Panoramablick über das gesamte Polyfeld und weit darüber hinaus bietet. Kuratiert hat diesen BUD-Talk Martin Caduff vom Hochbauamt.

Das Polyfeld ist eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete des Kantons, wie aus den Referaten von Kantonsarchitekt Marco Frigerio, Roger Rütti und Martin Caduff vom Hochbauamt und Garry Müntener vom Amt für Raumplanung hervorging. Vor allem etwas zeichnet das Gebiet aus: Der stete Wandel. Jede Generation hat es so umgestaltet, wie es gerade für sie gepasst hat.

Das Polyfeld zu Füssen: Kantonsarchitekt Marco Frigerio erklärt den Teilnehmenden am BUD-Talk das Gebiet (Quelle: BUD)

Ein Masterplan für das Polyfeld
Vor noch nicht allzu langer Zeit machten sich die Menschen bei der Bebauung des Raums wenig Gedanken über die Folgen für die Nachwelt: Man baute, riss wieder ab und baute neu und riss wieder ab. Heute, in Zeiten von knapp werdenden Ressourcen, Umweltzerstörung und Klimawandel, sollte man anders an die Entwicklung eines solchen Raums herangehen.

Das haben Gemeinde und Kanton bereits vor Jahren erkannt, ab 2008 eine gemeinsame Arealplanung auf die Beine gestellt und im Jahr 2011 den Masterplan Polyfeld verabschiedet. Er umfasst ein neues Verkehrskonzept mit Begegnungsräumen, eine flexible städtebauliche Struktur und Vorgaben für die Erweiterung des Bildungsstandorts. Ein besonderes Augenmerk legten die Gemeinde und der Kanton auf die Schaffung von Freiräumen und Grünflächen sowie auf Nachhaltigkeit.

Das Polyfeld mit dem markanten FHNW-Gebäude vom Wartenberg aus (Quelle: Tom Bisig)

Neben den bestehenden Schulen und dem Gymnasium sollte im Zuge der Umsetzung des Masterplans der Standort der Fachhochschule Nordwestschweiz ausgebaut werden – es wurde das markante Gebäude errichtet, in dem der BUD-Talk stattgefunden hat. In einem weiteren Schritt zur Realisierung des Masterplans ist das Hochbauamt zurzeit daran, den Sek-II-Campus Polyfeld Muttenz neu zu gestalten und umzubauen.

Gefragt sind Ideen für heute, morgen und übermorgen
Neben einem Masterplan braucht es auch Konzepte, wie mit der bestehenden Bausubstanz auf dem Polyfeld umgegangen und diese weitergenutzt werden kann. Zum Beispiel beim Bau des Sek-II-Campus. Und wie man mit dem Abbruchmaterial umgeht: Was kann aufbereitet und wiederverwendet, was muss endgültig entsorgt werden?

In der Etappe 1 des Sek-II-Campus Polyfeld Muttenz entsteht das neue Berufsbildungszentrum BBZ. Dafür wird die Hülle des im Jahr 1970/71 erstellten Technikums BB weiterverwendet (Quelle: Tom Bisig)

Es galt und gilt Ideen zu entwickeln, damit künftige Generationen das, was wir heute bauen, weiter nutzen wollen und an ihre Bedürfnisse anpassen können. So kann der Erzeugung von viel grauer Energie entschieden entgegengetreten werden. Ein integrales Vorgehen ist dabei von grosser Bedeutung.

Ein Generationenprojekt: Die Altlastensanierung 
Auf dem Polyfeld lastet mit der Deponie Feldreben und ihren im Boden schlummernden Schadstoffen eine grosse Hypothek. Die Altlastensanierung ist ein Generationenprojekt, betonte Roger Rütti in seinem Referat. Er leitet im Hochbauamt die Fachstelle für Altlasten und Schadstoffe.

Die Altlastensanierung der Deponie Feldreben weckt das Interesse der Öffentlichkeit. Roger Rütti in einer Reportage von TeleBasel (Quelle: TeleBasel, punkt6 vom 28. August 2024)

Bevor im vergangenen Sommer die ersten Rückbauarbeiten aufgenommen werden konnten, mussten die abzureissenden Gebäude schadstoffsaniert werden. Die eigentliche Altlastensanierung der Deponie startet 2027. Für den Teilaushub des Bodens rechnet Roger Rütti mit mindestens sieben Jahren, für die Grundwasserbehandlung mit rund 20. Die Sanierung wird voraussichtlich Mitte der 2040er-Jahre abgeschlossen sein. Erst danach steht das Areal für neue Nutzungs- und Bebauungspläne zur Verfügung.

Nach den Impulsreferaten diskutierten an einem Podiumsgespräch der Kantonsarchitekt Marco Frigerio, der Kantonale Raumplaner Thom Waltert und der Muttenzer Bauverwalter Christoph Heitz darüber, was es heute bedeutet, einen Raum wie das Polyfeld weiterzuentwickeln. Christoph Heitz und Marco Frigerio waren an der Ausarbeitung des Masterplans Polyfeld direkt beteiligt.

Was wird unsere Generation ihren Nachkommen auf dem Polyfeld hinterlassen? «Sicher die Idee, dass man einen Raum nicht nur für sich und heute entwickelt», antwortet Thom Waltert. Ausserdem ist Marco Frigerio überzeugt, dass das Gebäude der FHNW noch in hundert Jahren stehen wird, aber ziemlich sicher mit anderer Nutzung. Christoph Heitz sieht das ähnlich. Ohne ihn und seine erprobte Erfahrung als Bauverwalter von Muttenz würde der Masterplan Polyfeld vielleicht anders aussehen.

Bauinspektorat | 7. Mai 2025

Transparenz und Sicherheit im digitalen Baugesuchsprozess

Ahmad Zingg, Bauinspektorat

Die Digitalisierung verändert immer mehr Bereiche unseres Lebens und Arbeitens. Im Bauwesen spielt sie ebenfalls eine wichtige Rolle, da sie die verschiedenen Prozesse beschleunigt und effizienter macht. Ein Beispiel dafür ist das neue BIT-Kundenportal. Ein digitaler Zugang zu Baubewilligungen und anderen Dokumenten, der den gesamten Prozess, sowohl für die Kundschaft wie auch für das Bauinspektorat, vereinfacht.

Bereits seit einigen Jahren können Bauherrschaften im Kanton Basel-Landschaft ihre Baugesuche digital einreichen. Nun wurde der gesamte Prozess rund um die Baugesuche und deren Bewilligung weiter optimiert und digitalisiert. Das Herzstück bietet das BIT-Kundenportal, wo alle Unterlagen sicher hinterlegt sind und von den Gesuchstellenden abgerufen werden können.

Eine sichere Plattform für die Kundschaft
Nach der digitalen Signatur der Baubewilligung werden alle relevanten Dokumente in einem ZIP-Archiv zusammengefasst und über eine sichere Downloadplattform bereitgestellt. Per Mail erhält der Gesuchsteller oder die Gesuchstellerin den Downloadlink zugestellt. Der Link ist aus Sicherheitsgründen nur 30 Tage gültig. Der Zugang erfolgt mittels Dossiernummer und einer weiteren Identifikationsnummer. Damit ist sichergestellt, dass nur autorisierte Personen die Unterlagen einsehen können.

Im BIT-Kundenportal sind alle Unterlagen sicher hinterlegt (Quelle: BIT)

Im Kundenportal haben die Gesuchstellenden nicht nur die Möglichkeit ihre Unterlagen einzusehen, sie können sie auch herunterladen und danach lokal abspeichern. Die Digitalisierung des gesamten Gesuchs- und Bewilligungsprozesses reduziert den Aufwand sowohl für die Verwaltung wie auch für die Bauherrschaft erheblich.

Benutzerfreundlich und transparent
Das BIT-Kundenportal ist benutzerfreundlich gestaltet und mit vielen Informationen und Erklärungen versehen. Alle Vorgänge werden protokolliert, was Vertrauen schafft und eine nachvollziehbare Überprüfung ermöglicht.

Nach Ablauf einer Frist von 30 Tagen, werden sämtliche Dokumente und das Benutzerkonto gelöscht. Diese Massnahmen schützen die Daten und stellen sicher, dass nur aktuelle Informationen im System vorhanden sind.

Das BIT-Kundenportal bietet den Bauherrschaften zahlreiche Vorteile. Dazu gehört die schnelle Verfügbarkeit der Unterlagen und der deutlich geringere Aufwand bei der Verwaltung der physischen Dokumente. Zudem ist der papierlose Gesuchs- und -Bewilligungsprozess nachhaltiger, sicherer und transparenter.

Generalsekretariat | 7. Mai 2025

Foto-Quiz: Wo ist das?

Redaktion BUZ

Wie gut kennen Sie das Baselbiet? Machen Sie mit und schreiben Sie uns, wo diese Fotografie aufgenommen wurde. Bitte nennen Sie uns die Ortschaft und die Strasse. Unter den richtigen Antworten verlosen wir ein Moleskine Notizbuch A5 mit Prägedruck der Bau- und Umweltschutzdirektion sowie einen Caran d'Ache Kugelschreiber mit BUD-Schriftzug inklusive Etui. Viel Glück!

Mailen Sie uns Ihre Antwort bis zum 20. Mai 2025 an: info.bud@bl.ch. Der/die Gewinner/in wird per E-Mail informiert und in der nächsten Ausgabe der BUZ erwähnt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Ein Umtausch oder eine Barauszahlung des Preises ist ausgeschlossen. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeitenden der Abteilung Kommunikation der BUD sowie deren Angehörige. Die Daten der Teilnehmenden werden nur für die Durchführung dieses Wettbewerbs verwendet.

In der BUZ Nr. 119 war die Mühlegasse Ziefen abgebildet. Der Gewinner des Foto-Quiz aus der letzten BUZ heisst Hanspeter Thommen. An dieser Stelle nochmals herzlichen Glückwunsch!

10 Fragen | 7. Mai 2025

10 Fragen an an Timo Barbieri

Redaktion BUZ

In der Rubrik „zehn Fragen an“ beantworten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion jeweils zehn ausgewählte Fragen der BUZ-Redaktion. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen Timo Barbieri vom Amt für Industrielle Betriebe vor.

| 7. Mai 2025

In eigener Sache